Bagenkop -> Heiligenhafen/Ortmühle Start: 9:30 Ende: 16:00 Distanz: 28,1 sm
Die halbe Nacht pfeift es noch ordentlich, dann wird es langsam ruhiger. Wir liegen direkt hinter der Mohle und einige böse Wellen sauen wieder auf den frisch geputzten Scheiben herum. Lin ist über so viel Wellenfrechheit ziemlich sauer. Am Morgen sieht die PINCOYA wie ein Ruhrpottkohlenkahn aus. Der Wind hat allen Dreck von der Mohle schön gleichmäßig an Deck verteilt und der einsetzende Nieselregen macht die Schicht noch etwas haltbarer, sodass nichts von dem Dreck einfach so abhandenkommen kann.
Nachdem sich die Päckchen so langsam auflösen, werfen auch wir die Leinen los. Der Wind ist eigentlich zu schwachbrüstig für die Restwelle, aber wird versuchen es mal.
Mit Groß und Genua kommen wir leidlich voran. Das wird ein langen Schlag. Eigentlich drängt die Zeit, wir müssen ja noch nach Hannover und morgen ist auch wieder Schule. Da wäre etwas Schlaf für Celine im eigenen Bett schon nicht schlecht. Etwas unschlüssig suchen wir die Schoten und Rollen für den Parasailor zusammen. Der Wind pendelt so zwischen 60° und 90°. Da gibt es bessere Bedingungen für den Parasailor. Ohne die üblichen Frühjahrs-wir-machen-es-zum-erste-Mal-Vertüddelungen steht der Parasailor sofort und bringt zusammen mit dem Groß gleich einen Knoten Fahrt mehr.
Nach 2/3 der Strecke schwächelt der Wind richtig. Wir fahren noch, aber nun wirklich zu langsam, um noch zu einer vernünftigen Zeit auf die Autobahn zu kommen. So wird Mortimer gestartet, der muss schließlich auch mal richtig warmgefahren werden und eine Zeit laufen.
Nach und nach klart es auf und auf den letzten Seemeilen sitzen wir glücklich mit unseren Erinnerungen an die letzten Tage in der Sonne im Cockpit.
Die Gelegenheit ist günstig. Wir überreden Celine zu ihrem ersten eigenen Anleger. Mulmig ist ihr schon, aber mit einigen kleinen Hilfestellungen klappt alles wunderbar und wir fahren ohne auch nur einen der Dalben zu berühren in unsere Heimatbox. Ein toller, aufregender Abschluss.