Dieses Jahr liegt unser Sommerurlaub wegen der Schulferien wirklich spät. Die letzten Jahre sind wir mit unserer Arbeitsliste nie bis zu unserem Sommerurlaub fertig geworden und haben immer einiges in den Herbst geschoben. Nun sind wir fertig! Unglaublich! Zuletzt hat noch die AIS-Antenne gesponnen. Die hatte den Umzug vom Heckkorb auf den Geräteträger nicht so recht verkraftet. Aber seitdem wir eine neue, gebrauchte Antenne montiert haben, sendet die PINCOYA wieder zuverlässig und wir sehen in HHafen die Großschiffahrt im Kiel-Ostsee-Weg. Endlich ist alles so, wie wir es uns gewünscht haben. In den Handläufen und der neuen Lukenzarge fehlen zwar noch die Pfropfen, aber das ist egal und das können wir auch mal zwischendurch auch auf See machen.
Dieses Wochenende dreht sich alles nur noch um “echte” Urlaubsvorbereitungen! Einmal durchputzen und alles für unsere Gäste vorbereiten. Lin ist ja unser alter Seehase und ihre Schapps sind eigentlich immer frei, aber Johanna und Luiz werden zum ersten Mal mit uns fahren und mit zwei Großen wird’s dann schon enger. Also alles etwas zusammenräumen, denn ihre Sachen müssen ja auch irgendwo untergebracht werden.
Dann das Schlauchboot! Gummiboot aufpusten und Probefahrt machen, das ist reine, unverfälschte Urlaubsvorbereitung. Widerstandlos läßt sich das Urlaubsgefühl hervorlocken. Unser kleiner Außenborder springt sofort an!!! Nach fast 10 Monaten “Winterruhe” nur einmal ziehen und schon brummt er los. Doppelter Sound bei einfachem Vortrieb. Es geht ihm gut, wie schön.
Das Wetter ist eher durchwachsen und das Gummiboot ist gerade fertig, als es wieder beginnt zu regnen. Also schnell zum Mittagsschlaf in die Koje. So ein entspanntes Wochenende ist wunderbar! Wir genießen jede Minute und nichts und niemand drängelt uns.
Seit Tagen schraubt Astrid an unserer Einkaufsliste. Ich plausibilisiere Astrids Kalkulation der Getränkevorräte. 4x8x3+3x3x20+usw…. Passt! So fasse ich auch Vertrauen in den Rest den Liste. Also los zum Einkaufen. Wir sind ja keine Bierkenner und bei dänischen Bier ist unser Wissen definitiv am Ende. Also gehen wir hinter dem Regal in Lauerstellung und machen eine kleine Markterhebung am dänischen Dosenbierregal. Schnell liegen zwei Sorten vorne, was uns die Entscheidung bringt. Dieses Jahr nehmen wir Dosen. Erstens eine echte Gewichtsersparnis und zweitens wurde unser Leergutschapp von Dieselreservekanistern besetzt. Nachdem alles Flüssige in Henry verstaut ist, ist der Rest auch schnell erledigt.
Ein ansehnlicher Berg türmt sich auf dem Vorschiff. Wie ein professioneller Schauermeister protokolliert Astrid jedes Stückchen Proviant in einer Schauerliste. Im letzten Jahr war das auch so, allerdings kam die Liste irgendwann abhanden und wir fanden bei den Winterarbeiten Getränkevorräte, die uns noch bis in den März begleiteten. Aber dieses Jahr wird alles besser. Alles ist erfasst und keine Dose und keine Nudel konnte der Volkszählung entgehen. Und die List liegt griffbereit an einer Stelle, wo sie garantiert nicht verloren geht.
Viel zu schnell ist das Wochenende schon wieder zu Ende. Und viel zu schnell müssen wir schon wieder aufbrechen. Die Autobahn ist frei, wie an einem autofreien Sonntag während der Ölkriese. Es ist Fußball-WM-Endspielabend. Wir haben vorher kurz mit Jogi telefoniert und ihn gebeten, dass das entscheidende Tor erst in der 2ten Verlängerungshälfte fällt. 5 Minuten nachdem wir zuhause den Livestream gestarten haben, fällt das entscheidende Tor. Klapp doch, man muss nur nett fragen.