Venø -> Thyborøn Start: 9:00 Ende: 18:30 Distanz: 25,8 sm Gesamtdistanz: 448,6 sm
Über Nacht ist der Wind eingeschlafen und morgens weckt uns die Sonne. Schnell beschließen wir einfach um die Insel herumzufahren und auf der Ostseite vor Anker zu gehen. Hier können wir baden und frühstücken, was sollen wir im Hafen bleiben?
Das Ablegemanöver klappt bei diesem Wind auch ohne Leinen. Nach einigem Hin und Her gelingt es Astrid, die PINCOYA auch gegen den Radeffekt im Hafenbecken zu drehen. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand geht es Richtung Süden. Der Wind macht der Vorhersage alle Ehre und dreht munter mal in die eine und mal in die andere Richtung. Umlaufend 3.
Schon bald liegen wir an einer Mooring der Dansk Sejlunion fest. Überall in Dänemark findet man diese Moorings, die in der Regel vom 01.04. bis zum 31.10. ausgebracht werden. Eigentlich müßte man einen kleinen Obolus als Gastmitglied zahlen, aber heute machen wir da mal heimlich fest.
Wir baden ausgiebig und wärmen uns dann in der Sonne. Astrid und ich rudern dann mit dem Gummiboot zum Strand und machen einen langen Spaziergang. Es ist immer wieder erstaunlich. Vom Schiff aus sieht der Strand schon eigentlich viel zu nah zum Ankern aus. Rudert man dann los, denkt man jedesmal: “Och nee, wieso haben wir den sooooo weit draußen geankert?” Und vom Strand aus ist die PINCOYA dann richtig klein und wir fragen uns jedesmal, wie wir uns so verschätzen konnten. Aber das passiert uns eben immer wieder, aber es ist ja auch eigentlich besser, als zu dicht unter Land zu sein.
Mittags fahren wir weiter. Unter Segeln legen wir von der Mooring ab und zockeln ganz gemütlich gen Norden. Der Wind ist immer noch recht launisch und man kann unserer Kurslinie oben in der Karte ansehen, wie wir uns vorgearbeitet haben. Wir waren übrigens immer hoch am Wind, egal wie die Kurslinie läuft. Es ist ein wunderbarer Segeltag, der eigentlich keinerlei Gedanken an schlechteres Wetter zulassen wollte.
Aber Lyngby Radio sendet auf Kanal 16 eine Gale Warning nach der nächsten und fordert uns auf, die Main Traffic Channels zu hören. Ok, vor einigen Jahren haben wir uns einmal eine Karte ausgedruckt, auf der genau diese für jedes Seegebiet verzeichnet sind. Irgendwo muss die ja sein. Recht schnell findet ich die Karte sogar und wechsel beim nächsten Sammelruf auf Kanal 2. Dort erzählt der dänische Wetterfrosch etwas von 18 m/s im Seegebiet Fischer und 4 m Welle. In den anderen Seegebieten drumherum sieht es nicht besser aus. Man gut, das wir im Limfjord sind, auf der Nordsee hätte uns das einen Hafentag beschert. Wir checken die Wetterlage beim DWD, DMI und bei Wetteronline. Hmm, die sind alle der Meinung, dass das mit dem Badewetter jetzt erst einmal vorbei ist. Auch der britische Wetterdienst sprich von Sturm.
Während wir so mit wechselnden Winden weiter durch den Limfjord trödeln, checken wir die Lage. Das Seegebiet Fischer liegt ganz genau vorm Westausgang des Limfjords. Wenn es da draußen kachelt, dann bekommen wir hier auch was ab. Hoch ist die Landabdeckung hier nicht. Es soll von SE über S auf SW drehen. Astrid und ich schauen in die Karte und entscheiden uns für die Bucht vor Doverodde. Die passt am Besten für die angekündigten Richtungen.
In einen Hafen wollen wir nicht, die sind alle recht klein und auch alle eher auf West- oder Nordsturm ausgelegt. Südsturm ist hier wohl eher ungewöhnlich.
Abends haben wir die totale Ruhe und ich versuche mich wieder einmal am Angelglück. Doch als Lin den ersten neugierigen Robbi sieht, wie er uns aus 100 m Entfernung ansieht, da muss ich die Angel einholen. Wer will schon einen soooo süüüßen Robbi angeln.
Mal sehen, was uns der morgige Tag bringt.