Nach einem grandiosen Sonnentag hat die Sonne für uns am Horizont auch noch einen orangeroten Sundowner-Streifen gemalt. Den ganzen Tag über haben wir immer mal wieder mit Freunden zum Tee oder zum Bier zusammengesessen. Im Hintergrund läuft leise meine Lieblingsmusik und weil’s so schön ist, klicke ich auf „Repeat-bis-zum-Abwinken“. Nach den letzten stürmischen Tagen lassen wir einfach mal die Seele baumeln. Sinnfreies Nichtstun füllt unseren Tag. Trotzdem haben sich wie nebenbei einige offenen Baustellen geschlossen. Nach und nach wird es wieder etwas gemütlicher auf der PINCOYA. Es ist zwar noch nicht wirklich frühlingswarm, aber das ist egal, die Heizung brummt zur Musik. So lassen wir es ruhig angehen und schieben nicht nur im Kopf die noch ausstehenden Arbeiten erst einmal zur Seite. Die PINCOYA schaukelt uns sanft hin und her. Kein Vergleich zu den Tagen vorher, als das Nutellaglas vom Frühstückstisch purzelte.
Nutella und Nutellagläser haben sich im Übrigen als hervorragende Wetterstationen herausgestellt. Bricht das Messer in der Nutella ab, dann ist es ekelig kalt, fällt das Glas vom Tisch, dann ist es wirklich windig und kleckert die Nutella vom Brötchen auf das T-Shirt, dann ist es tatsächlich sehr warm. Den letzten Punkt konnten wir allerdings nur rein theoretisch ermitteln, denn diese Wetterbedingungen schließen sich ja bekanntermaßen mit unserem Urlaub aus.
Die Bewegungen der PINCOYA sind kaum merklich, aber man merkt, das wir schwimmen. Astrid kommt zurück vom Duschen und wir sitzen einfach nur so da und fühlen den Moment. Genau dies sind die besonderen Tage, die unser Segelleben, manchmal auch ganz ohne Segeln, so besonders machen.
Wir sind froh und glücklich mit dem, wie es ist und wir fühlen das Glück, das alles andere als selbstverständlich ist. Ein Glück, das man anfassen, aber nicht festhalten kann.
in Heiligenhafen / Ortmühle
54° 22′ 20,4″ N, 11° 00′ 15,7″ E