In Fårösund


In Fårösund merken wir nicht viel von dem Starkwind. Die Marina liegt absolut günstig in der Abdeckung. Aber der Sund selbst ist bedeckt mit kleinen weißen Schaumkrönchen, die Wellen werden hier im Sund nicht besonders hoch. Astrid ist angeschlagen und hat schon gestern den ganzen Nachmittag geschlafen. In Slite war sie mit Unterleibsschmerzen aufgewacht, die wir schnell als Blasenentzündung diagnostizieren konnten. Vielleicht waren die beiden Nächte auf See doch etwas zu kühl, aber wer weiß das schon so genau. So kommt uns der Ruhetag heute ganz gelegen.

„In der Fårosund Marina sind eher unkonventionelle Methoden üblich. Für die Gurte reicht ein Rundtörn mit 2 halben Schlägen und ehrlich gesagt, hätten wir erwartet, dass der Stapler nach vorn kippt ?“

„In der Fårosund Marina sind eher unkonventionelle Methoden üblich. Für die Gurte reicht ein Rundtörn mit 2 halben Schlägen und ehrlich gesagt, hätten wir erwartet, dass der Stapler nach vorn kippt ?“

Am Nachmittag geht es Astrid dann wieder besser und wir besuchen das nahe Freilichtmuseum in Bunge. Bei bestem Sonnenschein machen wir einen kleinen Spaziergang über die alte Landstrasse zum Museum.

„Auf dem Weg zum Freilichtmuseum.“

„Auf dem Weg zum Freilichtmuseum.“

„Die Schafe sind allgegenwärtig und nicht umsonst das Wappentier von Gotland“

„Die Schafe sind allgegenwärtig und nicht umsonst das Wappentier von Gotland“

„Eigentlich sind ja geklaute Äpfel die süßesten, aber das nordische Vitamin C ist besonders sauer. “

„Eigentlich sind ja geklaute Äpfel die süßesten, aber das nordische Vitamin C ist besonders sauer. “

„Das Schlafzimmer vis-á-vis der Lande- und Startbahn, das braucht schon ein besonderes Vertrauen und einen tiefen Schlaf.“

„Das Schlafzimmer vis-á-vis der Lande- und Startbahn, das braucht schon ein besonderes Vertrauen und einen tiefen Schlaf.“

Man hat hier viele alte Originalhäuser, Stallungen, Scheunen und Mühlen aus dem 17. 18. und 19. Jahrhundert aus ganz Gotland zusammengetragen und wieder als einzelne Siedlungen aufgebaut. So bekommt man einen Eindruck, wie die Menschen hier auf Gotland in den früheren Jahrhunderten gelebt haben.

„Im 17. Jahrhundert….“

„Im 17. Jahrhundert….“

Überraschend klein müssen die Gotländer im 17. Jahrhundert gewesen sein, wir haben in den Häuschen und Ställen noch nicht einmal Stehhöhe und ich haue mir auch gleich an der ersten Tür den Schädel ein. Der Türbalken sieht schon recht mitgenommen aus und ich bin mir im Nachhinein nicht ganz sicher, ob der wirklich alt ist oder nur von Touristenköpfen so zugerichtet wurde. Die Betten sehen aus wie Kinderbetten.

„Die Häuser sehen irgendwie kuschelig aus, von innen sieht man allerdings, dass das noch eine recht zugige Angelegenheit war.“

„Die Häuser sehen irgendwie kuschelig aus, von innen sieht man allerdings, dass das noch eine recht zugige Angelegenheit war.“

„Innenansichten und Kinderbetten.“

„Innenansichten und Kinderbetten.“

Mit dem Stativ der Kamera nehmen wir Maß und vergleichen das mit unserer Körpergröße. Die Betten aus dem 17. Jahrhundert haben in der Tat nicht mehr als 1,6 m, die aus dem 17ten kommen schon auf gut 1,7 m. Vielleicht war es einfach zu kalt und zu windig auf Gotland, da ist eine gewisse Kleinwüchsigkeit ja auch nicht von Nachteil ?.

Das Gelände des Freilichtmuseums ist ziemlich groß und so laufen wir bestimmt an die 3 Stunden zwischen den Jahrhunderten hin und her, bis wir dann einen Kaffee und einen Kuchen aus dem 21. Jahrhundert bekommen.

„Das 18. Jahrhundert….“

„Das 18. Jahrhundert….“

„Hat der gemeine Gotländer sein Tagwerk verrichtet, sitzt er gerne vor seiner Hütte.“

„Hat der gemeine Gotländer sein Tagwerk verrichtet, sitzt er gerne vor seiner Hütte.“

„Innenansichten 2 und ein Sitzensemble des 17. und ein Café des 21. Jahrhunderts.“

„Innenansichten 2 und ein Sitzensemble des 17. und ein Café des 21. Jahrhunderts.“

Zurück in der Marina machen wir erst einmal wieder etwas Ruhe. Neben uns legt die Fähre nach Fårö alle 30 Minuten ab und fährt rüber zur Insel. Fårö ist die Insel Ingmar Bergmans, hier hat er einige seiner Filme gedreht und lebte auch auf Fårö bis zu seinem Tod 2007 in dem Haus, das er für sich und Liv Ullmann bauen ließ. Ihn faszinierte diese karge, schwarz-weiße Welt. Unter anderem entstanden hier die Filme „Wie in einem Spiegel“, „Szenen einer Ehe“ oder „Passion“.
Eigentlich war das Bergman-Center eines unserer festen Ziele für diesen Urlaub, aber es gibt nur einen Hafen und zwei halbwegs passable Ankerbuchten auf Fårö und für alle 3 muss dass Wetter stimmen. Zudem liegt nur die östlich gelegene Ankerbucht so nahe am Bergman-Center, dass wir dort hätten ankern und mit dem Gummiboot zu einem Besuch hätten starten können. Das allerdings hat uns der Ostwind vermasselt, diese Bucht geht bei Ostwind gar nicht. Aber egal, nun ist Astrid eh krank und die Variante mit Fahrrädern und der Fähre von Fårösund aus kommt auch nicht mehr in Frage. So müssen wir wohl noch einmal wiederkommen und haben so gleich für 2018 ein neues, altes Ziel.

in der Fårösund Marina
57° 51” 49,4’ N, 19° 03” 37,8’ E