Die Premieren des 3ten Reffs und der Zufall


Fjällbacka -> Malmön Start: 13:00 Ende: 18:00 Wind: NE 20 – 32+ kn Distanz: 28,6 sm Gesamtdistanz: 998,7 sm

„von Fjällbacka -> nach Malmön“

„von Fjällbacka -> nach Malmön“

Freitag 30.06.
Nach unserem Spaziergang durch Fjällbacka machen wir uns zügig fertig. Runde 30 sm warten heute noch auf uns. Immer noch hämmern echt schwere Drücker durch den Hafen. Man gut, dass die aus Nordost kommen und uns so vom Schwimmsteg wegdrücken. Bei Starkwind aus westlichen Richtungen gibt es hier in Fjällbacka kaum einen vernünftigen Gastliegeplatz. Alle sind bei West irgendwie auflandig und der Wind und die Wellen können dann über den Skagerrak auch genug Anlauf nehmen, um jedem Segeltouristen eine unruhige Nacht zu bereiten.

„Ein letzter Blick auf Fjällbacka und dann geht's flott los.“

„Ein letzter Blick auf Fjällbacka und dann geht's flott los.“

Aber nun ist Ost und der soll ja auch bald deutlich abnehmen. Wir warten einen dieser 6+-Drücker ab und werfen dann in einer 5er-Pause die Leinen los. Das 2te Reff vom Vortag haben wir erst einmal drin gelassen. Gleich im Hafen geht das Groß hoch, das mit dem zweiten Reff ja eher nur noch ein Klein ist, als ein Groß, und schwupps fahren wir in einigen munteren Dauerdrückern schon mal mit guten 6 Knoten auf den südlichen Schärenausgang zu. Da der Wind sowieso sehr raum kommt, brauchen wir das Vorsegel auch gar nicht wirklich. Und außerdem reichen uns 6 Knoten für so ein fummeliges Fahrwasser auch völlig aus, denn so schnell können wir ja gar nicht navigieren, uns streiten und dann auch noch steuern, bis dann schon wieder mit die kniffelige Ecke und damit der nächste Diskussionspunkt kommt. Die Halsen fahren wir vorsichtshalber schon mal als Q-Wenden, denn irgendwie scheint der Wind gerade jetzt noch nicht ans Abnehmen zu denken.

„Wie haben wieder Glück, der kräftige Wind ist mit uns.“

„Wie haben wieder Glück, der kräftige Wind ist mit uns.“

Als es dann etwas höher an den Wind geht und auch die Fahrwasser etwas großzügiger werden, nehmen wir die Starkwindfock dazu und rauschen mit unserer Lieblingsbesegelung je nach Laune des Windes zwischen 6 und fast 8 Knoten dahin. Die Seekarten auf den iPads haben wir natürlich wieder in COG-Richtung gedreht, dass erleichtert die Navigation ja schon enorm, denn man muss nicht so viel umdenken. Auf die Idde waren wir vor einigen Jahren schonmal gekommen ? und nun haben wir uns nach fast 4 Wochen Schärenfahrwassergefummel auch schon wieder daran erinnert ?.

Je freier das Schärenfahrwasser wird, desto weniger gedenkt sich der Wind an die Vorhersage zu halten und desto höher werden auch die Wellen, die er auf seinem doch recht kurzen Weg von Land kommend schon mal für uns zusammengeschoben hat. Wir schauen nochmal auf’s Grib-File, ja – eigentlich sollte er genau jetzt nur noch mit schlappen 15 Knoten blasen. Von andauernden 25 Knoten mit 30er Drückern war nun wirklich keine Rede. Aber die PINCOYA läuft mit ihren neuen Segeln bestens und eine richtige Segelabstimmung läßt sich ja jetzt auch wunderbar einfach finden. Es ist richtig klasse, wenn man so einfach die richtigen Segel setzen kann und nicht eine völlig überforderte Genua mehr Radau als Vortrieb macht.

So können wir auch langsam immer höher rangehen, denn die Capitana hat ja für heute eine Ankerbucht östlich von Malmön ausgesucht, die nach Nordosten geschlossen ist und auch von der Wassertiefe her passen soll. Von unserer aktuellen Position aus gesehen, liegt die aber noch recht weit im Osten und so ziemlich genau dort, wo der Wind jetzt herkommt. Auf der letzten größeren freien Strecke hämmern immer stärkere Böen über uns herüber. Gut dass es zwischendrin immer mal wieder Pausen um die 5 Beaufort gibt.

So beschließen wir bis in die Einfahrt zum Rixö-Fjord zu fahren, dort die Segel zu bergen und dann einfach mal ganz unseglerisch gegen den Wind und gegen die nun schon recht unfreundliche Welle unter Motor anzufahren, um unsere Ankerbucht anzusteuern. Da wird unser Anker mal zeigen können, was er so kann.

Die Einfahrt zum Rixö-Fjord ist recht groß und für echte Großschiffahrt betonnt, weil hinten im Fjord eine Raffinerie liegt. Hier kachelt es nun richtig. Natürlich funktioniert die Motorgeschichte gar nicht, wir machen gegen die Wellen und den heulenden Wind gerade mal noch knapp 3 Knoten, manchmal weniger, und in der Takelage zerren nun Böen deutlich über 30 kn, der dickste Brummer zeigt uns die 37. Aber da sind wir schon wieder unter Segeln. Genau…, da Motoren natürlich überhaupt nicht funktioniert, was wir uns ja auch hätten denken können, uns aber die Hoffnung auf baldige Ruhe am Ankerplatz anders eingeredet hat, setzen wir wieder die Segel. Aber vorher drehen wir das 3 Reff ins Groß, das hat jetzt seine Premiere!

„Aufkreuzen bei Böen 35+! Das kann auch Spass machen ?“

„Aufkreuzen bei Böen 35+! Das kann auch Spass machen ?“

So kreuzen wir nun gegenan. Erst mit 2/3 Starkwindfock, dann kommt die Fock aber doch voll zum Einsatz. Ein geile Kreuzschlagbeseglung! Die PINCOYA liegt seelenruhig am Ruder, aber nicht ganz so seelenruhig im Wind und den Wellen. Immer wieder legen uns Drücker so sehr auf die Seite, dass sich wieder alles an der tiefsten Stelle im Schiff sammelt, was nicht ordentlich verstaut wurde. Und das sind wieder einmal erstaunlich viele Sachen ?.

So kreuzen wir uns bei diesem Wind mit einigen unerwartet effektiven Kreuzschlägen nach Osten ins innere Fahrwasser voran. Dann haben wir plötzlich einen Kurs, der uns problemlos nach Malmön bringen könnte. Kurzer Hand verwerfen wird die Ankerbucht und beschließen mal nachzusehen, ob Malmön einen vernünftigen Liegeplatz für uns hat, obwohl der Hafen in diesem Wind völlig ohne Abdeckung ist. Hinter dem äußeren Schwimmsteg finden wir ein gutes, wenn auch nicht windgeschütztes Plätzen und machen dort fest. Denn nun reicht es auch, da wollen wir von uns und unserer dicken Dame nicht noch mehr verlangen. Ein toller Segeltag, aber vor allen bleibt das gute Gefühl, dass mit unserer „Dicken Erna“ und den richtigen Segeln doch mehr geht, als wir bisher gedacht haben.

nach einem unerwartet starken Segeltag fest in Malmön
58° 20′ 58,4“ N, 11° 20′ 39,5″ E


Malmön -> Rörbäcke Kile Start: 12:35 Ende: 18:20 Wind: NW ~11 kn Distanz: 23,3 sm Gesamtdistanz: 1022,0 sm

„von Malmön -> nach Rörbäcke Kile“

„von Malmön -> nach Rörbäcke Kile“

Samstag 01.07.
Als wir Samstag aufwachen, erwartet uns schon richtig echtes und vor allem warmes Sommersonnenwetter, das uns auch den ganzen Tag treu bleibt und uns einen der schönsten Schärensegeltage beschert, den wir bisher in diesen Urlaub hatten.

„Grandiose Felsen.“

„Grandiose Felsen.“

Der starke Nordost hat einem leichten Nordwest Platz gemacht und so zuppeln wir alle drei Reffs wieder aus dem Groß, frühstücken in der Sonne und bereiten uns für einen langen, langsamen Schärensegeltag vor. Selbst der Schiffsjunge legt heute Sonnencreme auf, allerdings hat er keine eigene und muss auf die der Schiffsdamen zurückgreifen und die haben etwas ganz Besonderes gekauft. Sonnencreme mit „Schimmer“! Wenigstens ich hatte bisher keinen Schimmer, dass es so etwas gibt, aber nun schimmert der Schiffsjunge den ganzen Tag in einer optischen Mischung aus Goldbronze und Speckschwarte vor sich hin. Den Damen gefällt es, zumindest behaupten sie es, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich mich so unter Menschen trauen sollte.

„Die wohl schönste Knubbelschäre mit Leuchtturm.“

„Die wohl schönste Knubbelschäre mit Leuchtturm.“

Heute soll es in den Koljo-Fjord in Richtung Uddevalla gehen, um dann ganz innen bis nach Göteborg herunterzufahren. Wie weit wir heute kommen, wissen wir noch nicht, aber wir wollen so gegen Dienstag auf Donsö südlich von Göteborg sein.

Östlich von Lysekil wollen wir in den Kedh-Fjord, der bei Balogat in den Koljo-Fjord mündet. Astrid hat vorher schon mal unsere geplante Route grob eingezeichnet, denn das erleichtert die „Um-welche-Inselecke-geht’s-denn-nun-wieder-Navigation“ erheblich, wenn man in engen Fahrwassern so weit in die Karte gezoomt hat, dass man die wichtigen Details der nächsten Seemeile auch wirklich erkennen kann.

„Lysekil sehen wir zweimal, einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg.“

„Lysekil sehen wir zweimal, einmal auf dem Hin- und einmal auf dem Rückweg.“

Sicherheitshalber checken wir noch einmal alle Passagen, um auch wirklich sicher zu sein, dass wir überall durchkommen. Und tatsächlich, wir haben etwas übersehen. Diesmal ist es nicht die Tiefe, sondern die Höhe. Im Kedh-Fjord steht leider eine Brücke mit 15,40 m „vertical clearance“. Mist, wir sind schon kurz vor der Einfahrt, das passt aber ganz sicher nicht, auch wenn wir uns ganz klein machen. Also Vorsegel weg, Groß auf, umdrehen, rumdümpeln lassen und einen neuen Weg ohne Hindernisse suchen. Astrid guckt im Revierführer und ich checke die Wege in der Karte. Es geht für uns tatsächlich nur unten rum, wir müssen unten bei Ellös einfahren. Nun gut, macht ja auch nichts, die Sonne strahlt, der Schiffsjunge schimmert und nachdem wir die neue Route eingegeben haben, nehmen wir Kurs Süd westlich um die Insel Skaftolandet herum.

So sitzen wir vollkommen urlaubsentspannt in mehr oder weniger optimalen Bräunungpositionen im Cockpit herum und plätschern gemütlich in Richtung Süden. Da heute Samstag ist und zudem auch noch traumhaftes Sommerwetter, ist jeder, der einen halbwegs schwimmfähiges Boot ergattern kann, auch damit heute unterwegs.

„Alles was schwimmt, ist heute in den Schären unterwegs.“

„Alles was schwimmt, ist heute in den Schären unterwegs.“

So beobachte ich die entgegen kommenden Schiffe und genau an der engsten Stelle des Fahrwassers sehe ich eine Mascot und genau in dem Moment, als ich zu Astrid und Lin sage: „Guckt mal, sieht aus wie Achim!“ springt Annette im Cockpit der Stella Marie auf, ruft „Huhu!“ und winkt. Es sind tatsächlich Achim und Annette aus Heiligenhafen, sie nach Norden unterwegs, wir nach Süden, und wir treffen uns genau hier, völlig ungeplant an der engsten Stelle des Fahrwassers, wo wir uns gar nicht verfehlen können. Und das auch nur, weil die Brücke eine Höhe von 15,40 m hat und uns zum Umdrehen gezwungen hat. Das ist schon ein echter Zufallsoberhammer.

„Annette und Achim mit der Stella Marie.“

„Annette und Achim mit der Stella Marie.“

Achim wendet und wir drehen schnell das Vorsegel ein, ziehen das Groß dicht und stoppen mit Motor auf. Achim und Annette kommen längsseits und wir quatschen ein bisschen. Dann trennen sich wieder unsere Wege, sie nach Norden, wir nach Süden.

„Eine Kabelfähre am Fjordeingang.“

„Eine Kabelfähre am Fjordeingang.“

„Fjordfahrwasser.“

„Fjordfahrwasser.“

Bei Ellös fahren wir dann tatsächlich in den Koljo-Fjord ein und plätschern mal langsam und auch mal etwas schneller immer tiefer in den Fjord in Richtung Uddevalla. Gegen halbsechs halten wir nach einem Hafen oder Ankerplatz Ausschau und lassen dann in Rörbäcke Kile den Anker fallen.

„Rörbäcke Kile, eine schöne Ankerbucht.“

„Rörbäcke Kile, eine schöne Ankerbucht.“

vor Anker in Rörbäcke Kile
58° 15′ 24,8“ N, 11° 33′ 17,4″ E


Rörbäcke Kile -> Almösund Start: 12:35 Ende: 18:20 Wind: W-WSW.SW 15 – 32+ kn Distanz: 27,8 sm Gesamtdistanz: 1049,8 sm

„von Rörbäcke Kile -> nach Almösund“

„von Rörbäcke Kile -> nach Almösund“

Sonntag 02.07.
Da uns gestern ein so traumhaftes Sommerwetter geweckt hatte, hatte ich völlig vergessen, Wetter zu holen. Das Sommerwetter hat wohl einen so unverschämt selbstverständlichen Eindruck gemacht, dass kein Gedanke an anderes Wetter aufkommen konnte.

Das holt nun der Wind nach. Die Sonne strahlt zwar immer noch aus allen Knopplöchern und tut so, als ob alle ok ist, aber in regelmäßigen Abständen überfallen uns an unseren eigentlich geschützten Ankerplatz heftige Fallböen. Das Grib-File erklärt uns kurz darauf, dass das auch alles so seine Richtigkeit hat, denn der Skagerrak und der nördliche Kattegat zeigen sich für die nächsten 2 Tage in einem dunklen Rot mit Windfähnchen, die 3 1/2 Fiedern haben. Das passt zu unseren Plänen, denn bei so einem Wetter geht keiner freiwillig auf den Skagerrak. So bestätigt das Wetter unseren Plan im Innenfahrwasser über Uddevalla nach Göteborg zu fahren.

„Die Fallböen schieben uns flott aus unserer Ankerbucht.“

„Die Fallböen schieben uns flott aus unserer Ankerbucht.“

Wie immer brauchen wir etwas, um fertig zu werden, und das gibt dem Wind die Möglichkeit zu einem kleinen Ankertest. Nicht nur einmal kommt die Ankerkette steif, aber der Ankeralarm bleibt stumm. Und als wir los wollen und den Anker rausholen wollen, wissen wir auch warum. Er will ums Verrecken nicht raus. Durch die Böen hat er sich so festgebissen, dass Astrid ihn mit ordentlicher Vorwärtsfahrt erst einmal brutal rausbrechen muss. Während ich danach vorne das Ankergeschirr verstaue und den mitgekommenen Klebmodder-Ton-Boden versuche abzuwaschen, läßt Astrid uns einfach vor Top und Takel aus der Bucht blasen. Nach kurzer Fahrt haben uns nicht mehr nur die Fallböen, sondern der fjord-aufwärts blasende Starkwind schnappt uns.

„Gleich im Fjord erwartet uns ein ordentlicher Wind.“

„Gleich im Fjord erwartet uns ein ordentlicher Wind.“

Das ist der Moment, als ich Astrid von hinten höre: „Das ist der Hammer, der Oberhammer, der real existing overhammer, ohne Motor und Segel 4,5 kn.“ Und so ähnlich geht es weiter, wir trauen uns nur, die Starkwindfock zu ziehen und donnern mit teilweise 7,5 kn den Fjord hoch. Als wir bei Uddevalla abbiegen müssen und der Wind dann halb reinkommt, nehmen wir das Groß im 3ten Reff dazu. 2te Premiere!

„Wir erreichen in Rekordzeit die Abzweigung nach Uddevalla mit der markanten Brücke, ab hier geht's in Richtung Süden mit halbem Wind.“

„Wir erreichen in Rekordzeit die Abzweigung nach Uddevalla mit der markanten Brücke, ab hier geht's in Richtung Süden mit halbem Wind.“

Da der Wind nun aber halb reinkommt, gibt es immer mal wieder Abdeckungen durch die einen oder anderen größeren Schärenfelsen. Dort ist es dann fast schmusig, aber dahinter hämmert es wieder ohne Ende. Von hinten kommt ein Schwede recht schnell auf, besonders, wenn wir uns mit unseren Minisegeln in einer Abdeckung nur gut 5 kn machen, holt er auf. Ein gutes Stück hinter Uddevalla gibt es aber 2 – 3 freiere Stellen und dort legte es uns mit unserer dicken Erna dann so auf die Seite, dass Lin wie ein Klammeräffchen im Salon hing und wir es fast geschafft hätten, die Reeling durchs Wasser zu ziehen. Aber den Schweden hinter uns, der zwar auch mit 2tem Reff fuhr, aber seine Genua fast voll stehen hatte, legte es richtig auf die Seite. Viel hat bis zum Touchdown nicht mehr gefehlt, ich schätze, dass er so um die 30° auf dem Wasser lag. Und das ist ihm dann innerhalb von 5 Minuten zweimal passiert. Daraufhin verschwand er hinter einer Schäre, nahm die Segel weg, kam unter Motor wieder raus und bog dann in den nächsten Hafen ab. Falls er mit seiner Capitana unterwegs war, wird es dort dann wohl ein paar klärende Worte gegeben haben.

„Schöne Fjordperspektiven huschen an uns vorbei. Der Ausflugsdampfer konnte heute nur 2 Passagiere anlocken, die hinten Windschutz suchen.“

„Schöne Fjordperspektiven huschen an uns vorbei. Der Ausflugsdampfer konnte heute nur 2 Passagiere anlocken, die hinten Windschutz suchen.“

Obwohl wir noch einige recht respekteinflößende Drücker abgekommen haben, ging es bei uns aber dann im 3ten Reff und mit gereffter Fock recht gut immer härter an den Wind. Solange bis wir nicht mehr segeln konnten, weil der Wind mehr oder weniger auf der Nase stand.

„Vor uns sieht es heftig aus, im Ferngals werden die Aussichten nicht besser.“

„Vor uns sieht es heftig aus, im Ferngals werden die Aussichten nicht besser.“

Kurz vor Almösund haben wir dann allerdings doch noch mal kurz nachgedacht, ob wir weiterfahren sollen oder umdrehen, um in Svanesund festzumachen. Zu respekteinflößend sah der vor uns liegende, nach West zwar nicht ganz offene, aber sehr freie Fjordteil aus. Am Ende sind wir dann doch herüber motort und ordentlich geduscht worden. In Almösund war dann nur noch ein kleines Plätzchen an einem Schwimmsteg frei.

„… und es wird so, wie es aussieht, recht nass und recht windig.“

„… und es wird so, wie es aussieht, recht nass und recht windig.“

Leider auflandig. Dort haben wir dann versucht uns möglichst sanft daraufsacken zu lassen, ohne den vor uns liegenden Schweden zu sehr in Angst und Schrecken zu versetzen. So ein Manöver ist eigentlich kein Anleger im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Fendertest. Denn die haben ordentlich dicke Backen gemacht, weil uns zum absolut unpassendsten Moment, etwa 1,5 m vor dem Steg einer dieser fiesen Drücker richtig kräftig drückte. Dies war dann auch das erste Mal, dass wir die drei alten Fender von dem Vorbesitzer, die uns immer zu schade zum Wegwerfen waren, aus der hintersten Ecke der unteren Backskiste hervorgekramt haben, um die auch noch zwischen uns und den Schwimmsteg zu stopfen.

„Mehr Fender haben wir nicht ?!“

„Mehr Fender haben wir nicht ?!“

Danach war zwar keine Ruhe, aber es ging, und zum Zwischenstopfen hatten wir ja eh nix mehr.

in Almösund
58° 4′ 1,8“ N, 11° 45′ 27,5″ E