Mit dem Fallen des Ankers vorgestern ist ja doch auch etwas Anspannung von uns abgefallen. Das merken wir und deswegen verbringen wir den Samstag mit „Nichts“…. Von Tallinn bis hierher waren es ja immerhin auch knapp 260 sm und davon allein 82 sm durch russische Gewässer und durch den Kanal. Und die Strecke durch Russland und den Kanal steckte für uns voller Ungewissheiten. Es wäre hochnäsig zu sagen, dass uns das nicht angefasst hat und solch eine Tour so leicht ist, wie ein Trip nach Bagenkop. Und deswegen müssen wir am Samstag auch erst einmal ankommen und all das verdauen, was in der letzten, schon ziemlich besonderen Woche passiert ist.
„Unsere Ankerbucht Turkianlahti“
„Abends wird es hier etwas mückig.“
Und Sonntag ist dann auch noch der Tag, der uns überhaupt hierher geführt hat. Meine 5 vorne springt mit einem „Klick“ auf eine 6 um. Mein Sechzigster war für uns schon lange der Zeitpunkt, zu dem wir uns unseren Langfahrtsegelwunsch erfüllen wollten. Natürlich war das ein selbstgewählter Fixpunkt, denn jeder andere Zeitpunkt geht ja auch, nur gibt es aber eben nicht mehr allzu viele, die später liegen. Deswegen war 2018 immer unser persönliches Schaltjahr und das passte auch ganz gut, denn Lin hat mit diesem Jahr auch ihr Abi in der Tasche und bricht genauso wie wir zu neuen Ufern auf.
„? 60 ?“
Und dass wir nun auch noch den Beginn meines 61. Lebensjahrs auf dem 61. Breitengrad feiern, ist schon ein besonderes Geschenk, das wir beide uns gemacht haben. Wir feiern aber nur etwas. Ganz für uns allein liegen wir bei fantastischem Wetter vor Anker und sind ziemlich unendlich doll dankbar, dass das alles so geklappt hat, wie wir es uns schon so lange erträumt haben.
Turkianlahti Bucht (A) -> Lappeenranta Start: 13:20 Ende: 15:00 Wind: NW 8 kn Distanz: 6,1 sm Gesamtdistanz: 1338,4 sm
„aus der Ankerbucht Turkianlahti -> nach Lappeenranta“
Gegen Mittag verlegen wir uns nach Lappeeranta, denn nun ruft St. Petersburg. Irgendwie müssen wir noch organisieren, wie wir von Lappeenranta nach Vainikkala kommen, denn dort hält der Allegro Schnellzug von Helsinki nach St. Petersburg. Der Rest unseres St. Petersburg-Trips sollte organisiert sein, aber wir müssen uns selbst auch noch mal etwas sortieren, denn in 3 Tagen können wir bei weitem nicht alles sehen, was es dort zu sehen gibt.
„Hintertückische Kabelfähren, die im Minutentakt fahren. Es ist etwas schwer einzuschätzen, wann man durch kann. “
„Immer wenn eine Möwe nur bis zum Knie im Wasser steht, ist eine Untiefe nicht weit. Unten sieht man, dass Lappeenranta in Holz macht.“
Und für die PINCOYA müssen wir ja auch noch ein gutes Plätzchen finden, denn die soll ja in Lappeenranta auf uns warten. Es gibt mehrere Yachthäfen in Lappeenranta und wir entscheiden uns für Kaupunginlahti. Der liegt zentral und nach einer kleinen Besichtigungsrunde erscheint uns der Hafen passend, um dort für eine Woche festzumachen.
„Hier wird die PINCOYA auf uns warten, bis wir aus St. Petersburg zurück sind.“
Als wir nach dem Wochenpreis fragen, werden wir auch noch recht positiv überrascht, denn wir können hier für 100 € eine ganze Woche liegen. Bei einem Tagespreis von 25 € hatten wir mit mehr gerechnet.
„Statt Geburtstagskaffee gibt es ein Lakritz-Eis. Gar nicht so schlecht, das wird nicht das letzte gewesen sein ?.“
Nachmittags suchen wir die Bushaltestelle für die Verbindung nach Vainikkala, wissen aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass alles, was wir dazu rausbekommen, noch in einer ziemlichen Shuttle-Bus-Odyssee enden wird.
„Der erste Abend in Lappeenranta, noch ist das Wetter gut…“
in Lappeenranta Kaupunginlahti
61° 03′ 42,8″ N, 28° 11′ 24,8″ E