Noch einen Abstecher an den Strand


La Roche Bernard -> Pornic Distanz: 59,5 sm Gesamtdistanz: 1.401.7 sm

„von La Roche Bernard -> via L’Herbaudiere nach Pornic“

„von La Roche Bernard -> via L’Herbaudiere nach Pornic“

„Abschied von La Roche Bernard, eine tolle kleine Stadt!“

„Abschied von La Roche Bernard, eine tolle kleine Stadt!“

Als wir in La Roche Bernard aufbrechen, pfeift es ganz ordentlich die Vilaine herunter. Viel zu schnell sind wir unter Vorsegel schon an der Schleuse. Es ist 16:20 und die vor uns ebenfalls aufgebrochen Segler liegen alle schon an einem der Wartepontons. Auf der Suche nach einem passenden Warteplätzchen sehen wir den Schleusenwärter neben der offenen Schleuse winken. Als wir die Schleusenkammer ganz einsehen können, sehen wir auch, dass schon ein Segler in der Kammer liegt. Der Schleusenwärter macht Zeichen, dass wir schnell kommen sollen und so fahren auch wir einfach auch mal rein. Wieso all die anderen nicht reingefahren sind, wissen wir nicht. Hinter uns schließt sich sofort das Schleusentor und es geht runter. Der Service des Hafenmeisters ist absolut super. Er kommt zu uns, fragt, was wir für einen Tiefgang haben, guckt in seine Tabellen und sagt uns, dass wir direkt weiter können, ohne noch auf etwas mehr Wasser zu warten.

„… und zack durch die Schleuse.“

„… und zack durch die Schleuse.“

Und schwupps sind wir um 16:35 schon wieder raus und fahren nur vor Genua weiter in Richtung Meer. Insgesamt ist das Wasser aber heute schon etwas weiter aufgelaufen, als bei unserer Anfahrt vorgestern. Das ist auch gut so, denn der Wind bläst ziemlich kräftig und ein Aufstoppen so vor dem Wind wäre ohnehin etwas doof. Das kleine Plus an Wasser lässt uns unbeschwert über die Flachstellen rauschen, die nun mit 2,2 m richtig tief unten scheinen.

„Im Delta der Vilaine steht schon genug Wasser für eine unbeschwerte Rauschfahrt.“

„Im Delta der Vilaine steht schon genug Wasser für eine unbeschwerte Rauschfahrt.“

Weiter draußen nimmt der Wind noch etwas zu und in Handumdrehen ist Priac-sur-Mer in Sichtweite.

„Vor der tollen Küste am südlichen Ausgang des Vilaine-Deltas hätten wir auch gerne mal zwei Tage geankert, aber wir müssen heute weiter und etwas Strecke machen.“

„Vor der tollen Küste am südlichen Ausgang des Vilaine-Deltas hätten wir auch gerne mal zwei Tage geankert, aber wir müssen heute weiter und etwas Strecke machen.“

Alles passt, allerdings stehen schräg auflandige 18 bis 20 Knoten auf der Einfahrt. So was macht kein gutes Gefühl, nicht nur, wenn man den Hafen nicht kennt. Also halten wir Kriegsrat! Einmal ums Eck liegt La Turballe. Dort weht es ablandig und alles liegt ganz hübsch in der Abdeckung der Küste. Außerdem wollen wir ja nur kurz über Nacht dort anhalten, denn morgen müssen wir zeitig los, um vor dem Winddreher auf Süd auch wirklich schon ordentlich tief in der Bucht der Loire zu sein. So treffen wir einen Doppelbeschluss. Zunächst schauen wir uns die Ankerverhältnisse dort vor der Küste und dem Hafen an, der Revierführer ist voll des Lobes bei ablandigen Winden, und wenn das nichts ist, gehen wir nach La Turballe rein, auch später sollte dazu immer noch genug Wasser da sein.

„Nach Sonnenuntergang fällt unser Anker vor La Turballe“

„Nach Sonnenuntergang fällt unser Anker vor La Turballe“

Aber die Ankerverhältnisse sind bestens und so verbringen wir eine ruhige Nacht vor Anker direkt vor dem Hafen. Da einige Fischer ziemlich dicht um uns herumfahren, lassen wir in dieser Nacht zusätzlich die LEDs unter dem Geräteträger an. Sehen ist gut, gesehen werden noch besser!


„La Turballe am Morgen“

„La Turballe am Morgen“

Ohne viel Frühstück geht es gleich nach Sonnenaufgang wieder los. Das hört sich spektakulärer an, als es tatsächlich ist, denn inzwischen ist es Herbst und es dämmert erst kurz nach sieben. Die ersten 4 Seemeilen bis zur östlichen Untiefe vor Pointe du Croisic sind ein Traum von Rauschefahrt. Aber dann müssen wir hoch ran und uns gegen den nun schon östlichen Wind in die Bucht Chenal du Nord hineinkreuzen. Hier bekommen wir einen guten Vorgeschmack auf die Kombination »Biskaya-Welle und Kreuzschlag«. Ob wohl wir versuchen, uns mit einigen Kreuzschlägen etwas mehr in der Landabdeckung zu halten, kommt nicht viel Freude auf, aber Lin hält sich wacker.

„Ruppig...“

„Ruppig…“

Kurz vor der großen Reede der Loire beginnt der Wind plötzlich zu zicken. Von einer Minute zur anderen hat er Aussetzer und beschäftigt uns mit einigen Drehern. Gott sei Dank ist es dann doch nicht schon die angekündigte Drehung auf Süd, denn er berappelt sich wieder auf Ost. Mit den Winddrehern kommt uns aber auch die Idee, statt schon nach Pornic, erst noch einmal nach L’Herbaudiere zu gehen. Von dort aus haben wir es leicht, mit dem kommenden Süd nach Pornic abzulaufen und wir nutzen die zwei Tage noch einmal für etwas Strand- und Sommerleben.


Also L’Herbaudiere…

„In L’Herbaudiere können wir noch einmal etwas südlichen Sommer tanken.“

„In L’Herbaudiere können wir noch einmal etwas südlichen Sommer tanken.“

L’Herbaudiere überrascht uns mit echtem südlichen Flair. Von Vannes bis hier verändert sich das Gesamtbild schon. Was nördlich der Loire noch echt bretonisch aussieht, bekommt hier zunehmend einen südfranzösischen Touch. In L’Herbaudiere verbringen wir zwei Tage und genießen noch einmal ausgiebig das Strandleben. Allerdings nur auf der Leeseite, denn der kräftige Südwind strandstrahlt auf der Luvseite alles, was sich ihm in den Weg stellt.

„Abendspaziergang am Strand.“

„Abendspaziergang am Strand.“

„Strandleben mit Seespinnen, wobei in den Seespinnen nicht mehr viel Leben ist.“

„Strandleben mit Seespinnen, wobei in den Seespinnen nicht mehr viel Leben ist.“


Die letzte Etappe mit Lin nach Pornic.

Die Capitana hat für uns wieder einen frühen Aufbruch eingeplant. Der Wind soll über den Tag wieder ordentlich zunehmen, also sausen wir mit dem Morgenhochwasser und noch etwas moderateren Winden rüber nach Pornic.

„Früh morgens gehen wir rüber nach Pornic.“

„Früh morgens gehen wir rüber nach Pornic.“

Der Hafen ist rappelvoll, aber die Dame der Capitainerie findet doch noch ein Plätzchen für uns, auf dem wir bis Dienstag bleiben dürfen.

„Pornic, der Yachthafen hat einen kleinen Strand.“

„Pornic, der Yachthafen hat einen kleinen Strand.“

Nachdem wir dort fest sind, machen wir gleich mal einen Spaziergang zum alten Hafen und durch die Stadt. Noch ist das Wetter gut, aber alle Vorhersagen sind sich einig, dass das nicht von Dauer sein wird. Auch Pornic ist ein hübsches Städtchen und rund um den alten, fast komplett trocken fallenden Hafen herrscht heute viel Sonntagstrubel. So schlendern wird am Hafen entlang, essen Eis und lassen den Wind ruhig wieder auffrischen, denn wir sind ja da.

„Das Château von Pornic am alten Hafen.“

„Das Château von Pornic am alten Hafen.“

„Der alte Hafen mit einigen alten Kähnen.“

„Der alte Hafen mit einigen alten Kähnen.“

Am Montag holen wir unseren Mietwagen ab. Eigentlich kann man von Pornic aus auch mit dem Zug und Bus zum Flughafen von Nantes fahren. Da wir Lin aber gerne bringen wollen, wäre das für uns zusammen teuer als der Mietwagen. Die Buchung über billiger-mietwagen.de klappt wieder reibungslos und so sitzt Lin um 16:00 in ihrem Flieger nach Hause und wir fahren zurück nach Pornic, um unsere letzten Etappen bis A Curuña in Angriff zu nehmen.

„Abschied… und man sieht deutlich, dass Lin die Sonne und den Sommer wieder eingepackt hat.“

„Abschied… und man sieht deutlich, dass Lin die Sonne und den Sommer wieder eingepackt hat.“

Aber was heißt »letzte Etappen«? Wir haben ja noch volle zwei Monate, denn erst 2/3 unserer Segelzeit sind um. Da warten sicher noch einige tolle Sachen auf uns und vielleicht finden wir ja doch noch ein Stückchen Sommer, denn nun wird es in großen Schritten nach Süden gehen. Aber zurzeit sieht es mit den Sommerlichkeiten erst einmal mau aus. Mal sehen…


Stationen:

19.09. La Roche Bernard -> vor Hafen von La Turballe (A) 22,1 sm: 47° 20′ 25,5″ N, 002° 30′ 36,3″ W

20.09. vor La Turballe (A) -> L’Herbaudiere 27,1 sm: 47° 01′ 33,2″ N, 002° 17′ 54,5,7″ W

22.09. L’Herbaudiere -> Pornic 10,3 sm: 47° 06′ 29,9″ N, 002° 06′ 53,2″ W