Das Guggi


Nachdem wir das »gute Bilbao-Wetter« für unseren Ausflug zu der Kapelle von San Juan de Gaztelugatxe genutzt haben, stehen nun Bilbao selbst und das Guggenheim Museum auf unserem Programm. Für heute und morgen ist durchwachsenes Regenwetter angesagt, nicht die beste Voraussetzung für einen Stadtbummel, aber doch für einen Museumsbesuch.

„Das Guggenheim-Museum von außen...“

„Das Guggenheim-Museum von außen…“

Mit dem Mietwagen fahren wir in die City, um ihn abzugeben. Dann machen uns gleich zum Museum auf, um noch einige Außenaufnahmen machen zu können, bevor es beginnt zu schütten. Die Architektur des Guggenheim Museums ist einmalig. Moderne Architektur hat mich ja sowieso irgendwie in ihren Bann geschlagen, seitdem ich in England erstaunt festgestellt habe, was alles geht, wenn man nur will. Und welchen Stellenwert moderne Architektur haben kann, wenn man nur will. Deutschland ist ja architekturell doch eher etwas unterbelichtet und über eine Elbphilharmonie wird so lange nutzenorientiert diskutiert, bis man versucht ist zu sagen, dass man es dann doch lieber gleich ganz sein lassen sollte. Gott sei Dank haben in Hamburg dann aber doch die Befürworter durchgehalten.

„… die Bilder sprechen für sich ...“

„… die Bilder sprechen für sich …“

„Unten links die Innenflanke des roten Brückenbogens neben dem Guggenheim - Museum“

„Unten links die Innenflanke des roten Brückenbogens neben dem Guggenheim – Museum“

„Unten links… »kunstvolle«  Belieferung des Restaurants im Guggi.“

„Unten links… »kunstvolle« Belieferung des Restaurants im Guggi.“

So schleichen wir im wahrsten Sinne des Wortes um das Guggenheim Museum herum, und fast auf jedem Meter eröffnet sich uns ein neuer spektakulärer Blickwinkel. Leider spielt das Wetter nur halb mit, doch nein, es spielt sogar sehr gut mit, denn ab Mittag war ja Schüttregen angekündigt, der nun bis zum Abend auf sich warten lässt. Toll wäre es natürlich schon gewesen, wenn uns etwas Sonne begleitet hätte, dann erst kommen die Lichteffekte der Metallfassade voll zur Geltung. Aber wir sind glücklich, das Guggenheim Museum im Trockenen sehen und photographieren zu können.

„Guggi mit Blumen Wuffi ?“

„Guggi mit Blumen Wuffi ?“

„Der Spider in der Nebelperformance“

„Der Spider in der Nebelperformance“

Und weil der Schüttregen auf sich warten lässt und wir beschlossen haben, jede Nicht-Regenminute zu nutzen, um in Bilbao draußen herumzulaufen, gehen wir erst am nächsten Tag ins Guggenheim Museum hinein. Die Architektur ist innen genauso überwältigend wie außen und es ist toll, dass man alles bis auf die Exponate der Ausstellungen selbst photographieren darf. Und dies ist auch der heimliche Grund, warum es nun einen gesonderten »Guggi-Blog« gibt. Wir haben so viele tolle Photos und es war einfach unmöglich, eine kleinere Auswahl zu finden, die der ganzen Einzigartigkeit dieses Museums gerecht wird.

„Außenkunst und Architektur“

„Außenkunst und Architektur“

„Innenkunst und Architektur“

„Innenkunst und Architektur“

Für uns ist definitiv der Bau des Guggenheim Museums der absolute und unumstrittene Höhepunkt dieses Museum. Am Eingang bekommen wir einen deutschen Audio-Guide, über den man sich Erklärungen und Hintergrunde zu den Exponaten anhören kann. Vielleicht sind wir auch schlicht und ergreifend die größten Kunstbanausen unter der Sonne. Viele der Kunstobjekte sind einzigartig, faszinierend in ihrer Umsetzung oder erstaunlich in ihrer Wirkung, die sie auf den Betrachter haben. Auch wenn teilweise nur die Idee von dem Künstler stammt und die beeindruckende handwerkliche Umsetzung andere gemacht haben. Aber nun ja, über Kunst kann man sich ja bekanntlich vortrefflich streiten. Doch bei fast jeder »künstlerischen Hintergrunderklärung« bleibt uns schlicht und ergreifend die Spucke weg. Ein ums anderes Mal fühlen wir uns ganz stark an »Hurz« von Hape Kerkeling erinnert. Wieviel Rotwein muss man eigentlich trinken, um in dem Foto einer Ölbohrplattform das »tempelartige Sinnbild der Kontroverse der Menschheit mit der Moderne mit einem paradigmatischen Hinweis auf die Vergänglichkeit« zu sehen? Wir wissen nicht, warum Kunst nicht einfach Kunst bleiben darf, ohne sich noch dazu diesen Schwachsinn auszudenken, bei dem sich der Künstler selbst sicher insgeheim auf die Schenkel schlägt, um sich dann noch einen Rotwein auf das Wohl und den Kunstsachverstand seiner Jünger einzuschenken.

„Die Tulpen...“

„Die Tulpen…“

„Stahlkonstruktion und Stahlkunst...“

„Stahlkonstruktion und Stahlkunst…“

Doch HUUUURZ, das Guggenheim Museum ist der absolute Oberhammer und es finden sich in dieser wunderbaren Architektur tatsächlich auch einige Exponate, die beeindrucken, wenn man die Erklärungen weglässt.

„Und zum Abschluss einen Kaffee im Guggi.“

„Und zum Abschluss einen Kaffee im Guggi.“

Bilbao
43° 20′ 18,1″ N, 003° 00′ 54,7″ W