Gijón II – Der ImmerwiedergrüßtdasMurmeltier-Blog –


Sonntagabend, zurück von unserem Ausflug zum Cabo Peñas:

Es bläst und bläst und bläst. Ein Ende ist irgendwie nicht absehbar. Wir sind immer wieder heilfroh, doch diese Gewalttour unter Motor von Santander hierher gemacht zu haben. Auch wenn sie uns in dem Moment unendlich auf den Keks gegangen ist.
Egal wie lange wir uns auch die Wettervorhersagen ansehen und versuchen, uns das kleinste Drehen auf Nicht-West, Nicht-Südwest oder Nicht-Nordwest schönzureden, es reicht einfach nicht, um weiterzukommen. Wenn wir nicht schon wieder in Avilés, das ja gleich hinter dem Cabo Peñas liegt, rein wollen, dann bleibt uns auf dem Weg nach Westen nur noch Ribadeo, wenn es nicht gleich Viveiro sein kann. Es ist zum Verzweifeln, so haben wir uns das echt nicht vorgestellt. Schwierig, schwierig. Mal sehen, ob sich da für uns noch ein Wetterfensterchen öffnet. Wenn man die Vorhersagen so sieht und es draußen schon wieder mit 30 Knoten bläst, dann bekommt man so seine Zweifel.

„Recht durchwachsene Aussichten...“

„Recht durchwachsene Aussichten…“

Am Sonntagabend raffen wir dann noch einmal unseren ganzen Sachverstand des Festmachens und unsere Lehren aus der letzten Nacht zusammen und binden die PINCOYA nach allen Regeln der Kunst neu fest. Und wir ziehen sie auch noch etwas weiter vom Ponton zurück, damit der Bugspriet nicht mehr über den Ponton hinausschaut. Im Normalfall ist der zwar gut einen Meter darüber, aber wenn sich der Schwimmponton und die PINCOYA in den Wellen gegenläufig bewegen, wird es eng. Außerdem haben wir in der letzten Nacht gesehen, dass ein Meter Abstand zwischen Heck oder Bug zum Ponton kaum ausreichen, wenn ein Schiff richtig in die Leinen ruckt. Zum einen möchte man ja, dass sich die Festmacher recken, damit die Last gepuffert wird, aber auf der anderen Seite bringen die unabhängigen Bewegungen des Schwimmstegs und der Schiffe in einem welligen Hafen sehr viel zusätzliches Spiel in die Festmacher. Es ist schwierig in dieses Spiel etwas Ruhe zu bringen, ohne das Schiff »am Steg zu erwürgen«. Man muss versuchen, den Spielraum soweit zu reduzieren, dass er nicht mehr ausreicht, dass das Schiff in seinen Bewegungen immer wieder richtig beschleunigen kann, um dann kurz darauf wieder heftig in die Festmacher einzurucken. Wir zuppeln hier und da und justieren die Festmacher immer wieder und stimmen sie aufeinander ab.
Und was soll man sagen, die Arbeit lohnt sich, am Ende liegen wir viel besser und vor allem auch viel ruhiger als vorher. Es sind oft nur noch wenige Zentimeter, die wir hier wegnehmen und dort rauslassen, aber es macht am Ende einen riesigen Unterschied. D.h natürlich nicht, dass die PINCOYA nun bewegungslos am Steg liegt. Das heißt nur, dass sie nicht mehr so heftig in die Festmacher kracht.

„Im vorderen Gästebereich gleich hinter der Mole ist es dauernass ?“

„Im vorderen Gästebereich gleich hinter der Mole ist es dauernass ?“

Der Hafen von Gijón ist furchtbar unruhig und bei schlechten Bedingungen hat man große Brecher direkt vor und in der Einfahrt und nicht nur daneben. Dieser Hafen ist definitiv nicht »good sheltered« und schon gar nicht »a place of refuge«, so wie es im Reeds steht. Ein »place of refuge« heißt für uns, dass man sich unter allen Bedingungen in den Hafen retten kann. Und das geht in Gijón bei echtem Sturmwetter definitiv nicht und schon gar nicht bei Niedrigwasser und hohen Wellen. Ganz zu schweigen von einem Sturm aus Nord. Der einzige Hafen an der spanischen Nordküste, der diese Kriterien erfüllt, ist unserer Meinung nach Santander. Der Yachthafen von Bilbao ist auch geschützt, aber definitiv auch nicht bei allen Bedingungen anfahrbar, auch wenn Bilbao schon wesentlich besser anfahrbar ist als Gijón.

„Manchmal hat schlechtes Wetter auch seine guten Seiten.“

„Manchmal hat schlechtes Wetter auch seine guten Seiten.“

Und eins haben wir nun auch noch dazugelernt. Die einzigen geflochtenen Festmacher, die wir uneingeschränkt empfehlen können, sind die »handy elastic« Festmacher von Liros. Alle anderen geflochtenen Festmacher, und wir haben ja ein reiches Sortiment, rutschen unter ruckartigen Vollbelastungen auf den Klampen unmerklich, aber stetig durch. Und das auch, wenn man sie mehrfach belegt. Die Burschen sind einfach zu glatt. Da ist jeder geschlagene Festmacher besser, die bekneifen sich durch ihre Kardeelen auf den Klampen viel schöner und halten sicherer.


Montag:

In der ersten Regenpause fahren wir tanken. Nicht mit der PINCOYA, sondern mit unserem 500er. Dazu bewaffnen wir uns mit vier 20 l Reservekanistern. Im Hafen von Gijón sind nicht nur die Liegeplatzgebühren üppig, sondern auch die Preise an den Zapfsäulen. Gegenüber der Supermarkttankstelle sparen wir 27 Cent pro Liter. Bei 84 Litern ein ansehnliches Häufchen Euros, das wir gerne für etwas anderes ausgeben, als es durch den Auspuff zu verpuffen.

In der zweiten Regenpause reparieren wir die Ruder unseres Gummibootes. Das gelingt mit den »Alu-Schienen« auch ganz gut und hinterher haben wir das Gefühl, dass sie nun stabiler sind denn je. Unsere Reparatur gewinnt vielleicht keinen Designpreis, funktioniert aber bestens. So stellen wir den Kauf von neuen Rudern erst einmal nach hinten. Als Ersatz hätten wir bestimmt wieder nur solche zusammensteckbaren Wackeldinger bekommen, aber nun haben wir saltofeste Heavy-duty-Ruder, die schon nach echtem Einsatz aussehen! ?

„Heavy-duty Ruder!“

„Heavy-duty Ruder!“

Abends laden uns dann die beiden Franzosen von der 47er ein. Sie sind überglücklich, dass sie zu dem Sturm in einem Hafen mit so vielen helfenden Händen gelegen haben. Man hatte die beiden zunächst nach Lastres eingeschleppt und André von dort aus ins Krankenhaus gebracht. In Lastres wären sie allerdings ganz auf sich allein gestellt gewesen. So war es gut, dass sie noch rechtzeitig mit einer Überführungscrew der Werft Astur Nautica aus Gijón nach Gijón kommen konnten. Alles rund um den Yachthafen von Gijón ist vielleicht nicht wirklich preiswert, aber der Service und vor allem die Hilfsbereitschaft und die Selbstverständlichkeit, mit der die Marineros mit anpacken und auch immer wieder fragen, ob sie helfen können, ist vorbildlich. Und in der Sturmnacht gab es für die beiden dann genügend helfende Nachbarschaftshände am Steg.
Zu sechst gehen wir in ein kleines asturisches Restaurant und sind dort der lustige »europäische Tisch«. Nicht nur die Bedienung ist amüsiert. In einem munteren Sprachgewirr werden viele Segelgeschichten ausgetauscht und wir erfahren, dass die Franzosen eigentlich aus Französisch-Guyana kommen. So wird unser Tisch noch etwas internationaler.

Aber ein Thema beherrscht dann doch immer wieder den Abend. Wie kommen wir weiter? Für die beiden Franzosen spielt das erst einmal keine Rolle mehr, denn ihr Trip ist hier vorerst zu Ende. Ihr Schiff muss repariert werden und André muss sich erst einmal wieder erholen. Wir anderen reden uns den Mittwoch schön. Gern hätten Astrid und ich noch die Meinung unseres Einhandschweden gehört, der kann heute aber leider nicht dabei ist, denn seine Frau ist angekommen und hat aus dem Einhandschweden nun doch wieder einen Zweihandschweden gemacht. Er hat von uns allen noch die absolut größte Erfahrung und seine Meinung wären Astrid und mir schon wichtig.


Dienstag:

Der Dienstag empfängt uns mit Gewittern, unglaublichen Regenmassen und Hagel. Um 11:00 müssen wir den Wagen zurückbringen, dazu brauchen wir nun eher einen Taucheranzug und Flossen. Schier sintflutartige Regenmassen fallen regelrecht über uns her.

„Hagel mit Regen, aber auch Regen mit Hagel, damit es nicht so eintönig ist.“

„Hagel mit Regen, aber auch Regen mit Hagel, damit es nicht so eintönig ist.“

Seit mehr als 24 Stunden hält nun schon unser wilder Entschluss, am Mittwoch zu fahren, aber abends müssen wir ihn dann doch mit der nächsten aktualisierten Wettervorhersage beerdigen. Nicht zuletzt P-E, unser Einhandschwede, gibt mit seiner Erfahrung für uns dazu den Ausschlag. Es ist nicht nur der Wind, auch die Wellen müssen passen. Schwierige Abhängigkeiten. Am Ende wollen wir ja auch segeln und nicht wieder nur stumpf motoren.


Mittwoch, der Nicht-Reisetag:

Ein eher schwacher Wind in Variationen aus West nährt unsere Zweifel. Vielleicht hätte man doch trotz der immer noch hohen Wellen gehen sollen. Doch die Strecke bis Viveiro ist lang, gut 90 Seemeilen liegen da vor uns. Bei 5 Knoten wären das 18 Stunden. Segeln geht nicht und auf motoren haben wir nun wirklich keine Lust mehr. Motoren gegen eine Welle von 4,5 m. Das ist sicher alles, aber kein Spaß. Doch mittags ist auch dieses »schön gehoffte« Wetterfenster definitiv schon wieder zu, der nächste Starkwind ist im Anmarsch und schaut gleich ums Eck.

„Dramatische Perspektiven auf die Altstadt von Gijón.“

„Dramatische Perspektiven auf die Altstadt von Gijón.“

Wir tun uns schwer mit der richtigen Einschätzung von Wind und Welle. Die Wellen machen uns mehr Sorgen als der Wind. Ein Aufkreuzen gegen die Wellen kann nicht klappen, das sagt uns der Verstand, auch wenn es gleichzeitig im Kopf pausenlos brüllt: “Ich will, ich will, ich will aber!” Uns fehlt die Geduld, aber das zu wissen, hilft auch nicht weiter.

In einer klitzekleinen Regenpause machen wir mit den reparierten Rudern eine Dinghy-Testfahrt zum Duschen. Das große Manko in Gijón ist, dass man von fast allen Liegeplätzen aus einmal um den halben Hafen laufen muss, um zu den Sanitärräumen zu kommen. Da ist ein Dinghy echt Gold wert. Und die reparierten Ruder sind klasse und funktionieren auch im Regen ?, wer hätte das gedacht? ? Da brauchen wir erst einmal wirklich keine neuen, so stabil waren die Dinger noch nie!

Im Hafenbüro kündigen wir unseren nächsten Abfahrtsversuch für das Wochenende an. Mal sehen…. Nicht nur wir sind auf dem Sprung. Eine gewisse Spannungsunruhe hängt im Hafen zwischen den Schiffen herum. Alle anderen haben zwar nicht so ein festes Ende in ihren Zeitplänen wie wir und könnten eigentlich entspannter sein. Doch auch wenn man nur weiter in den Süden will, macht einen die Warterei offensichtlich genauso zappelig wie uns.
Doch die Warte- und Regentage sind auch eine wunderbare Gelegenheit, mal bei den Bildern und Blogs wieder aufzuholen.


Donnerstag – Der Regentag:

»Regentag« ist eigentlich viel zu milde ausgedrückt. Es schüttet seit 12 Stunden in solchen Unmengen, dass selbst Hamburger staunen würden. Man wird nicht nur nass, man droht förmlich zu ersaufen. Unglaublich, eine Rettungsweste würde sicher im Handumdrehen auslösen. Gut, dass die PINCOYA ein Schiff ist und wir schwimmen.

Dann eine kleine Unterbrechung, als ob das Unwetter etwas Luft holen muss. Die Pause nutzen wir für ein spontanes »Toilettenrudern« zum Hafengebäude und hoffen, von dem erholten Unwetter nicht auf dem Rückweg erwischt zu werden. Rudern mit dem Dinghi ist noch der schnellste und kürzeste Weg. Zu Fuß schafft man es in keinem Fall trocken. Inzwischen steht das Regenwasser in unserem Dinghy knöchelhoch. Zum Entleeren bleibt allerdings keine Zeit mehr, also fahre ich in kurzen Hosen und vergesse in der Eile auch noch meine Schuhe. Für die Spanier, die nun alle schon auf Winter umgeschaltet haben, ist ein kurzhosiger und barfüßiger Segler im November so etwas wie ein Eisschwimmer für uns in Finnland. Schlicht unglaublich. Der eine Marinero fährt mit seinem Hafenmeisterbötchen fast gegen den Steg, als er uns sieht. Ich lege mein hochsommerlichstes Selbstverständlichkeitslächeln auf und tue so, als ob es nichts Natürlicheres für mich gibt, als bei 10 Grad im Dauerregen mit kurzen Hosen und barfuß herumzulaufen.
Danach verkriechen wir uns zum Aufwärmen schnell in der Koje. Mit meinen klappernden Zähnen würde ich heute jede Endausscheidung in einem spanischen Kastagnetten-Wettbewerb ? gewinnen.

„Zwischen der Grünen und der Roten auf der Mole ist übrigens die Einfahrt.“

„Zwischen der Grünen und der Roten auf der Mole ist übrigens die Einfahrt.“

„Eine wellige Angelegenheit.“

„Eine wellige Angelegenheit.“

Die neuen Wettervorhersagen sind ernüchternd. Auch die Hoffnung für den Montag scheint zu schwinden. Das Wetterfenster mit dem Nord wird kleiner. Zudem können wir am Montag wohl erst eher später los, bis Mittag stehen noch 4 m Wellen vor dem Cabo Peñas. Das alles hebt nicht gerade unsere Stimmung.


Freitag, wieder ein Murmeltiertag:

Jeden Morgen dasselbe Spiel. Nachdem wir die Wetterdaten von Predictwind abgerufen haben, klicken wir die heruntergeladenen 8 Tage durch. Eine Vorhersage von 8 Tagen ist eh Schwachsinn, das wissen wir, aber unsere Hoffnung möchte es so haben. Einmal grob in Halbtagesschritten in der großen Atlantiksicht vor und zurück und das in all den verschiedenen Modellen. Inzwischen gucken wir uns vier verschiedene Modellrechnungen in Predictwind an, auch das will unsere Hoffnung so.
Doch alles ist noch genauso mistig wie gestern, nur das Datum ist eins weiter gerutscht. Immer kommt alles irgendwie aus West, garniert mit kleinen Hoffnungsdrehern, die niemals ausreichen, um bis Viveiro zu kommen. Dann die Detailsicht ab Gijón nach Westen. Es gibt alle paar Tage immer einige Stunden, in denen es mit dem Wind gehen könnt. »Gehen könnte« heißt, es weht nicht mehr mit 20 bis 25 Knoten oder mehr aus West, sondern nur noch mit 15. Manchmal gibt es auch ein paar Stunden Flaute, bis dann innerhalb von wenigen Stunden der übliche Starkwind aus West, Südwest oder Nordwest zurück ist. Ab und zu keimt Hoffnung auf, obwohl wir eigentlich schon wissen, dass auch dieser Hoffnungschimmer mit dem nächsten Klick wieder verlöschen wird. Aber die Hoffnung will es so. Dann der Klick auf die Wellen und das Resultat vernichtet den Hoffnungsschimmer im Handumdrehen. 4 bis 5 m Welle vor der Küste. Nicht ganz unerwartet, denn die Welle nimmt langsamer ab, als der Wind. Also klicken wir uns in der Wellenvorhersage voran. Ok, etwas später sind es nur noch 3 m und die Frequenz passt mit 10 Sekunden auch. In diesem Zeitfenster dann zurück zum Wind, upps, der hat da schon wieder auf 25 bis 35 Knoten zugelegt und kommt genau aus West. Geil! Damit ist dieses Zeitfenster auch hin. Aber da gibt es ja noch eins. Drei Tage später. Doch das Spiel ist nahezu identisch. Nie reicht die Windpause, um ums Cabo zu kommen oder gar bis Ribadeo. Es ist zum Kotzen und so langsam nervt es wirklich. Mal sehen… “Nein nein!” brüllt die Hoffnung, “Nicht aufgeben! Es gibt da noch Windfinder und Windy und der DWD hat da auch noch eine Vorhersage-App!” Also schnell zu Windy, Windfinder und dem DWD. Die Hoffnung will es so. Am Ende suchen wir uns das schönste Modell aus und nageln unsere Hoffnung daran fest. Bis beim nächsten Vorhersagetermin wieder das Murmeltier grüßt.

„Dicke brecher direkt in der Einfahrt, a port of refuge!“

„Dicke brecher direkt in der Einfahrt, a port of refuge!“

In der Nacht ergießen sich Regenmassen über uns, die wir so bisher nicht kannten. Klar kennen wir unglaublichen Platzregen, aber wenn so etwas 12 Stunden lang und nicht nur 12 Minuten herunterkommt, dann ist das schon etwas anders. Gut, dass wir schwimmen und in der Biskaya noch genug Platz für all den Regen ist.
Und da die Wellen wieder recht hoch einlaufen, ist es eine unruhige Nacht, in der wir nun endgültig das Märchen vom geschützten Yachthafen von Gijón begraben. Der gesamte Yachthafenbereich ist absolut unruhig bis ruppig. Hier sollte man sein Schiff nur über Winter allein lassen, wenn man einen Platz ganz hinten in einem der anderen Becken bekommt. Niemals vorne im Gästebereich.


„Es gibt auch Sonnenminuten!!!“

„Es gibt auch Sonnenminuten!!!“

„Im vorderen Gästehafen ist es immer noch recht feucht, vielleicht ist der Bereich deswegen geschlossen. Könnte sein, gelle?“

„Im vorderen Gästehafen ist es immer noch recht feucht, vielleicht ist der Bereich deswegen geschlossen. Könnte sein, gelle?“

Samstag, P-E und wir kennen uns:

Irgendwoher kennen wir P-E, unseren Einhandschweden. Das war uns allen schon gleich klar, als wir uns hier das erst Mal gesehen haben. Als ich nun seine Blogs durchstöbere, finde ich es. Wir haben uns letztes Jahr in Kalmar getroffen. Schon etwas nördlich von Öland haben wir ihn auf AIS gesehen. Das Wetter war schlecht und hat es uns nicht leicht gemacht, im Kalmarsund nach Süden aufzukreuzen. Er kam in der Nacht eine Stunde nach uns in Kalmar an.
Am nächsten Morgen, als ich gerade vom Brötchen holen kam, sah ich, wie er schon wieder auslief, aber es standen noch eine Tasche und ein Rucksack auf dem Steg. Während ich noch überlegte, ob ich rufen oder es doch lieber gleich auf Kanal 16 versuchen soll, kam mir P-E auf dem Steg entgegen. Er hatte seinem Ex-Schiff ein letztes Mal hinterher gewunken.
So kamen wir ins Gespräch. Er hatte gerade seine Nerthus, mit der er seine zweite Weltumseglung beendet hatte, an einen Dänen verkauft und war den letzten Törn von Visby mit den neuen Eignern nach Kalmar gefahren. Schon damals hatte mich P-E ziemlich beeindruckt, er hatte schon all das gemacht, was noch vor uns lag und liegt. Auch wenn wir nicht den festen Plan hegen, unbedingt die Welt zu runden, es war dieses Leben auf See. Und nun treffen wir ihn nach einem Jahr hier mit einem neuen Schiff wieder. Ohne Schiff ging es dann doch nicht. ? So einfach ist das und so klein kann die Welt sein.

„Ach ja, da war noch was! Es hat auch manchmal geregnet...“

„Ach ja, da war noch was! Es hat auch manchmal geregnet…“


Sonntag, dieser Tag soll’s sein:

Am Sonntagmorgen kristallisiert sich der Montag als Reisetag heraus. Vielleicht auch schon ab Sonntagabend. Mittags bezahlen wir die letzten Tage in der Marina und was dann kommt, steht im nächsten Blog …

Gijón for ever?… nein danke!
43° 32′ 43,9″ N, 005° 39′ 59,8″ W