Da wir uns 2019 doch etwas schwer damit getan haben, den echten südlichen Sommer zu finden, steht 2020 nun unter dem Motto »real T-shirt-sailing now«. Die Voraussetzung für einen sonnig warmen Erfolg stehen ja 2020 mit einem Start Anfang Mai in Gijón auch gar nicht so schlecht. Und darauf freuen wir uns riesig. Im letzten Jahr hat uns das Wetter ja schon einige Male so geschickt angefüttert, dass wir eigentlich keinen Zweifel daran haben, ab Mai wirklich auch in der Biskaya so viel Sommer zu finden, wie wir 2018 im Bottnischen Meerbusen hatten.
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Obwohl es uns im letzten November schon ordentlich genervt hat, dass wir aus Gijón nicht so recht weggekommen sind, freuen wir uns heute darüber. Vor uns liegt die ganze Küste Galiziens und das eben ab dem Wonnemonat Mai. Bis Vigo tingeln wir entspannt durch die Rias und lauern dann dort auf einen günstigen Absprung zu den Azoren. In keinem Fall wollen wir allerdings auf den Azoren vor dem 15. Juni ankommen, denn bis zum 14. tummelt sich dort die ARC Europa, bevor sie von Santa Maria (Azores) nach Lagos (Portgal) aufbricht.
Fleißige Blogleser wissen ja, dass wir die Azoren eigentlich für »später«, also für unseren Rückweg nach Nordeuropa geplant hatten. Doch nun haben wir sie schon mal 2020 eingeflochten, weil es uns aktuell nicht mehr ganz so doll zurück in die Kühle des Nordens zieht. Und das schon mal gar nicht, solange unsere Segelklamotten nicht wenigstens eine Saison lang den Kleiderschrank nicht mehr verlassen haben. Mit so einfachen Vorgaben lässt sich auch eine Törnplanung gestalten, wobei wir allerdings nicht so genau wissen, wie günstig uns das Wetter zu den Azoren kommen lässt. Inzwischen haben wir ja auch gelernt, dass sich nicht alle Pläne immer so wie geplant umsetzen lassen. Aber mal sehen, wir legen uns mal bei Vigo auf die »Azoren-Lauer« und gucken, was dann geht. Immerhin sind es zu den Azoren ja auch rund 800 sm und damit liegt der mit Abstand längste Freiwasserkurs vor uns. Ein ganz neues Erlebnis, was da auf uns wartet.
Spätestens Ende Juli soll es dann zurück nach Portugal gehen und nachdem dann die längsten Segelstrecken in 2020 schon hinter uns liegen, werden wir den Rest des Jahres peu à peu weiter nach Süden gehen. Dort liegen dann Porto, Nazaré und Lissabon auf unserem Weg in Richtung Algarve vor uns. In Nazaré hoffen wir, dass wir mal von Land aus echte Monsterwellen bestaunen können, nachdem wir sie auf See bei hoffentlich ruhigem Wetter in einem respektvollen Bogen umfahren haben. Und ab der Algarve wird unsere Planung dann »unscharf«. In jedem Fall werden wir uns dort einige Zeit herumtreiben und sicher auch mal in Richtung Cadiz und vielleicht auch Gibraltar schauen. Deswegen endet auch die Linie unseres Törnplans 2020 in Gibraltar, was aber nicht heißt, dass wir wirklich dort sind, wenn wir über Weihnachten zu unseren Familien nach Hause fliegen. In jedem Fall werden wir nicht wieder ein so langes Winterlager haben wie in den letzten Jahren, denn wir müssen ja über Winter nicht wieder arbeiten.
Doch was sind schon Pläne ohne Sollbruchstelle. Alles, aber auch wirklich alles wird ganz anders, wenn sich ein Käufer für die PINCOYA findet. Denn dann kommt erst einmal der Verkauf und der Kauf eines Katamarans auf uns zu. Und wer weiß, wo auch immer das dann auch immer ist. In jedem Fall geht unser Plan 2020 dann dort weiter bzw. dort überhaupt erst einmal los. Mal sehen, was so passiert und was aus unserem Plan 2020 dann am Ende wird.