Olá Portugal


Baiona (E) -> Viana do Castelo (P) -> Póvoa de Varzim

„in zwei Schlägen von Baiona -> via Viana do Castelo -> nach Póvoa de Varzim“

„in zwei Schlägen von Baiona -> via Viana do Castelo -> nach Póvoa de Varzim“

Nach fast 11 Monaten verlassen wir nun wieder Spanien. Nicht alles in dieser Zeit ist wirklich nach Plan gelaufen. Erst hat uns das Wetter in Gijón und dann C-19 zuhause festgehalten. Und nicht wenige haben uns für verrückt erklärt, weil wir nach den Lockdowns unsere Reise einfach fortgesetzt haben. Doch das war unsere beste Entscheidung, denn Spanien war trotz C-19 vollkommen problemlos und wir hatten zudem das große Glück, dass viele Reiselustige das ganz anders gesehen haben und so war es meist angenehm leer. Wir möchten gar nicht wissen, was in normalen Jahren zur Hauptsaison in den Rias los ist, auch wenn die Masse der Fahrtensegler dort nur wenige Stopps einlegt. Viele der Hotspots waren aber trotz C-19 ziemlich belebt. Zumindest für unseren Geschmack, denn auch viel Platz ist am Ende endlich. So sind wir richtig froh, dass wir Galizien in einer so »unnormalen Saison« besuchen konnten, aber wir sind auch fest entschlossen, noch einmal zurückzukommen. Wenn es irgendwie klappt, werden wir wohl gleich nächstes Jahr noch einmal in den Rías vorbeischauen.
Ursprünglich hatten wir ja von Gijon bis zu unserem Absprung zu den Azoren 5 oder 6 Wochen eingeplant. In diese 5 bis 6 Wochen sollte die Anreise zu den Rías reinpassen und auch noch unsere Zeit in den Rías selbst. Wie unrealistisch solche gehetzten Pläne sind, werden wir nun hoffentlich nicht mehr so schnell vergessen. Auch an dieser Stelle war der C-19-bedingte Haircut unserer Pläne ein echtes Glück für uns.


Und nun kommt Portugal. Und dort wird es nun »doppelt leer« sein, denn zusätzlich zu C-19 ist nun auch schon Nachsaison. Die Idee, die Rías mit ihren vielen Ankermöglichkeiten in der Hauptsaison zu machen und dann die portugiesische Küste in der Nachsaison anzugehen, ist wettertechnisch und auch finanziell nicht die schlechteste Idee. Erstens fährt man noch mit einer angenehmen Wärme weiter in den warmen Süden und zweitens halbieren sich die Marinapreise nahezu mit der beginnenden Nachsaison ab dem 15. September. Und da es an der portugiesischen Westküste fast keine Ankermöglichkeiten gibt, schont das die Bordkasse ganz erheblich.


„Wir lassen den Ría de Baiona hinter uns“

„Wir lassen den Ría de Baiona hinter uns“

„Naturtrüb und diesig, aber ohne Wind.“

„Naturtrüb und diesig, aber ohne Wind.“

So nehmen wir am Samstag den leichten Nord, um Spanien hinter uns zu lassen und nach Portugal aufzubrechen. Aber der leichte Nord hält sich nicht wirklich ernsthaft an die Vorhersagen und ist so leicht, dass man in kaum spürt. Als wir dann aus dem Ría de Baiona herausfahren, sehen wir weit draußen einen roten Spi nach Süden ziehen. Das macht uns Hoffnung, aber als auch wir auf einem Spinnaker-gerechten Kurs angekommen sind, ist nicht nur kein Wind, sondern auch der rote Spi schon längst geborgen und verstaut. Also brummen auch wir erst einmal stumpf Portugal entgegen. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, aber trotz unserer Motorbrummerei besuchen uns einige Delphine und vertreiben uns die grummeligen Segelgedanken und auch die Zeit.

„Das Begrüßungskomitee für Portugal“

„Das Begrüßungskomitee für Portugal“

Erst nach 8 sm wird die PINCOYA von einem leichten Kräuseln umspielt und das bleierne Schwappen des Atlantik hat ein Ende. Schnell bereiten wir den Parasailor vor und ziehen ihn auch gleich schon einmal hoch, obwohl fünf klitzekleine Knötchen Wind eigentlich noch nicht ganz ausreichen, um ihn richtig stehen zu lassen. Aber diesmal wird unser Optimismus belohnt und der leichte Nord bringt uns sogar segelnd über die Grenze nach Portugal. Doch der Spaß hält nur rund 3 1/2 Stunden und 10 sm vor Viana do Castelo geht nichts mehr. Es braucht schon ziemlich wenig Wind, um einen Parasailor aus leichtem Spinnakernylon senkrecht nach unten hängen zu lassen, aber heute ist auf dem Atlantik Pause. Zusammen mit diesem wenigen Nichtwind motoren wir dann in den Hafen von Viana do Castelo.

„Anfahrt nach Viana do Castelo“

„Anfahrt nach Viana do Castelo“


Viana do Castelo

Der Hafen von Viana do Castelo soll 16 Gastliegeplätze haben. Wenn wir die beiden freien Plätze mit Mooringleinen gleich links der Einfahrt mal nicht mitzählen, dann bekommen wir den letzten der 3 Plätze ? ?.

„Der Yachthafen von Viana do Castelo“

„Der Yachthafen von Viana do Castelo“

Man muss etwas Glück haben, um in Viana do Castelo einen Platz zu bekommen, denn anrufen hilft auch nicht viel, das Hafenbüro ist – wenn überhaupt – nur eher selten besetzt. So gelingt es uns auch nach drei Tagen nicht, die Hafengebühr zu bezahlen, denn als das Büro besetzt ist, ist das System nicht bereit, unsere Zahlung entgegenzunehmen, und nach diesem Tag wart niemand mehr gesehen. So warten wir am Morgen unserer Abfahrt bis zum späten Vormittag und legen dann die Schlüssel für die Sanitärräume auf den Tisch im Vorraum des Hafenbüros. In einer eMail an das Hafenbüro bitten wir um eine Kontonummer, um dann die Hafengebühr überweisen zu können. Heute, 4 Tage später, haben wir immer noch keine Antwort. Man braucht also etwas Glück, um einen Hafenplatz zu bekommen und auch Glück, um bezahlen können, aber Viana do Castelo lohnt sich in jedem Fall.

„Unser Ziel steht oben auf dem Monte Luzia“

„Unser Ziel steht oben auf dem Monte Luzia“

Hoch über der Stadt auf dem Monte Luzia thront die gleichnamige Bazilika Santa Luzia. Sie wurde erst 1903 errichtet und die Pariser Basilique du Sacré-Cœur soll ihr Vorbild gestanden haben. In jedem Fall hat man von dem Monte Luzia einen fantastischen Ausblick über die Küstenlinie und auch hinauf in das Flusstal des Rio Lima. Von dort oben aus sieht man gut, wie flach sich das Delta des Rio Lima gleich hinter der alten Auto- und Eisenbahnbrücke ins Landesinnere fortsetzt. Bis zu dem Yachthafen gleich vor der Brücke ist es schon nicht wirklich tief, aber danach fallen mit Niedrigwasser große Flächen trocken, die in Salzwiesen an den Ufern übergehen. Aber um diesen tollen Ausblick zu genießen, muss man erst einmal auf den Monte Luzia kommen. Dazu gibt es 3 Möglichkeiten. Man nimmt die Straße, die Seilzugbahn oder erklimmt den Berg über die 5371 Stufen, die die Portugiesen zur Läuterung und besseren Einkehr der Gläubigen munter vom Bahnhof ausgehend bis hinauf zur Basilika bereitgelegt hat. Vielleicht waren es auch nicht ganz 5371 Stufen, aber man fühlt sich hinter so.

„Oh, eine Seilzugbahn!“

„Oh, eine Seilzugbahn!“

Und schon jetzt ist es natürlich kein Geheimnis mehr, welchen Weg wir wählen. Wobei “wählen” wenigstens für den Schiffsjungen nicht ganz zutrifft, denn zum Wählen muss man am Ende ja auch eine gewisse »wählbare Auswahl« haben. Und da unsere Klappräder alles sind, aber keine Mountainbikes, blieben nur die Stufen, denn die Seilzugbahn verschweigt die Capitana dem Schiffsjungen heimtückisch. Im Nachhinein besteht die Capitana zwar darauf, alle drei Möglichkeiten lang und breit erwähnt zu haben und führt das Nichtwissen des Schiffsjungen auf seine angeblich aufkeimende Altersschwerhörigkeit oder gar auf die Tatsache zurück, einfach wieder einmal nicht richtig zugehört zu haben, wobei ich den Verdacht habe, mit der Altersschwerhörigkeit besser wegzukommen, obwohl die Capitana ja in letzter Zeit eigentlich auch immer mehr zu nuscheln beginnt, aber sei’s drum, die Zugseilbahn gibt es und sie offenbart ihre Existenz dem Schiffsjungen eben erst auf halber Strecke, als wir auf einer Brücke über den Schienen stehen. Lange hallt noch der Ruf des Schiffsjungen: “Oh, eine Seilbahn!” in den Eukalyptusbäumen nach, während die Capitana schon zu bedenken gibt: “Hab ich doch gesagt, aber so ist es doch auch viel gesünder!” Ich weiß nicht, wo Astrid in der letzten Zeit diesen Sportsgeist hernimmt, aber auf der 2534ten Stufe fehlt mir die Luft, um zu widersprechen.

„Stufe um Stufe...“

„Stufe um Stufe…“

„Die Bazilika Santa Luzia und der sagenhafte Ausblick.“

„Die Bazilika Santa Luzia und der sagenhafte Ausblick.“

Aber der Aufstieg ist ein Erlebnis, der nicht nur irre gesund ist. Man hat zwischendrin auch immer wieder tolle Ausblick auf Viana do Castelo, auf das Mündungsdelta des Rio Lima und kommt natürlich am Ende total »geläutert und eingekehrt«, wenn auch etwas verschwitzt und keuchend, an der Basilika an.

„Wir gehen einmal um die Bazilika Santa Luzia herum“

„Wir gehen einmal um die Bazilika Santa Luzia herum“

„In der Bazilika Santa Luzia“

„In der Bazilika Santa Luzia“

„Der Quell des ewigen Lebens, mal sehen, ob das wirkt!“

„Der Quell des ewigen Lebens, mal sehen, ob das wirkt!“

Viana do Castelo selbst ist eine schnuckelige Stadt, die immer einen Stadtbummel wert ist. Unzählige Restaurants und Bars laden in der Altstadt zu einem kleinen Päuschen ein. Bisher haben wir es weitgehend vermieden, in eine Bar, ein Bistro oder ein Restaurant zu gehen. Das ist unser selbstauferlegtes Reisemanko in diesen Pandemiezeiten. Hoffentlich wird es bald wieder so normal werden, dass wir diese Einschränkung für uns aufgeben können. In Viana do Castelo ist uns schon danach, denn irgendwie fehlt das.

„Die hübsche Altstadt von Viana do Castelo.“

„Die hübsche Altstadt von Viana do Castelo.“

Direkt hinter dem Yachthafen, gleich dort, wo dann das Flussdelta des Lima richtig flach wird, quert eine alte Auto- und Eisenbahnbrücke den Rio Lima.

„Die Auto- und Eisenbahnbrücke direkt am Yachthafen“

„Die Auto- und Eisenbahnbrücke direkt am Yachthafen“

Die wurde 1878 von Herrn Eiffel erbaut. Es ist schon erstaunlich, wo wir in Europa überall schon auf die Spuren des alten Stahlkonstrukteurs Eiffel gestoßen sind. Sogar auf Ruhno in Estland stand ein Leuchtturm vom ihm. Und nun hier diese Brücke. Die alte Stahlkonstruktion hat was, sie strahlt den nostalgisch industriellen Glanz einer vergangenen Zeit aus. Das alles passt zu Viana do Castelo, genauso wie das Rappeln der Eisenbahn, wenn sie über die Brücke fährt und damit kurz den ganzen Yachthafen beschallt.

„Ein Blick von oben von der Brücke“

„Ein Blick von oben von der Brücke“


Weiter geht’s…

Irgendwie sind die Wettervorhersagen merkwürdig und nicht nur einmal fragen wir uns, zu welcher Vorhersage nun dieser Wind da draußen passt. Aber die Wetterlage und auch die Zugbahnen der Tiefs erscheinen uns sowieso ziemlich ungewöhnlich, denn die lustigen Atlantiktiefs finden es in letzter Zeit offensichtlich viel schöner, wieder nach Süden zu ziehen, als den Weg über Irland, England und die Nordsee nach Norddeutschland zu nehmen. Das bringt nicht nur das Azorenhoch in Bedrängnis, sondern vor der Küste Portugals auch den Wind durcheinander.

„Unser hübsches Azorenhoch in arger Bedrängnis“

„Unser hübsches Azorenhoch in arger Bedrängnis“

Für unsere Weiterfahrt von Viana do Castelo nach Póvoa de Varzim bekommen wir einen Südost der über Süd auf Südwest drehen soll. Eigentlich hätten wir gerne eine Drehung über Nord gehabt, aber was soll man machen, wenn auf absehbare Zeit nichts Vernünftiges im Angebot ist. So segeln wir hart am Wind aus der Flussmündung des Lima und versuchen, möglichst viel Süd gut zu machen. Aber leider sind zurzeit auch noch die Gezeiten so ungünstig, dass wir für unseren Südkurs das auflaufende Wasser in Kauf nehmen müssen. Auch wenn der Gegenstrom nur gering ist, macht er unseren Kurs nicht besser. Aber das Segeln vor der Küste Portugals hält noch eine ganz andere und besondere Herausforderung bereit. Die küstennahen Gewässer sind gespickt mit Lobster-Pots und Stellnetzen. In den Revierführern steht zwar, dass die nur bis 3 Seemeilen vor der Küste liegen, aber das müssen sehr 3 besondere Seemeilen sein, denn die können durchaus auch mal 6 normale Seemeilen lang sein. Und »gespickt« ist wirklich nicht übertrieben, teilweise muss man wie ein Karnickel seine Haken schlagen. Zudem erwecken viele der Bojen den Anschein, als hätte man sie hier vor Jahren vergessen, nur die Luxusvariante hat einen Flaggenstock, von dem ein buntes Fähnchen grüßt. Außerdem bestehen die Burschen aus zwei Teilen. Der Boje selbst und einem zweiten Schwimmkörper, der je nach Strömung einige Meter neben der eigentlich Boje herumdümpelt. Eine ideale Kombination, um sich einen Tampen mit dem Ruder oder gar der Schraube einzufangen.

„Abfahrt aus Viana do Castelo“

„Abfahrt aus Viana do Castelo“

So glotzen wir beide uns die Augen aus dem Kopf und haben teilweise das Gefühl, von einem Ausweichmanöver ins nächste zu fahren. Unter Segeln und am Tag hat man noch die größten Chancen, sich nichts einzufangen, aber unter Motor und in der Nacht sollte man wohl besser einen Abstand von 8 bis 10 Seemeilen zur Küste halten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Doch wenn dann Nebel aufkommt, dann sieht man auch am Tag nichts mehr. Zwischen der Erkenntnis, dass uns gleich wieder einmal Seenebel verschlucken wird, und dem Verschlucktwerden selbst bleibt uns gerade noch genug Zeit, das Radar einzuschalten und uns ein letztes Mal zu orientieren.

„Anfahrt Póvoa de Varzim, Suchbild mit Mole“

„Anfahrt Póvoa de Varzim, Suchbild mit Mole“

Und dann ist auch schon die Sicht weg. Mal mehr mal weniger, aber meist bleiben uns noch gut 100 Meter, um die nervigen Bojen zu umfahren. Erst kurz vor Póvoa de Varzim reißt es wieder auf, aber nur, um es danach richtig zu zumachen. In der Einfahrt können wir die beiden Molenköpfe nur erahnen und die beiden Grünen und die Untiefentonne im Hafenbecken erst im letzten Moment sehen. Ohne Radar hätten wir draußen gewartet, aber so geht es, auch wenn es schon echt gruselig ist. Am Steg empfängt uns einer der Hafenmeister mit den Worten: “Das Hafenbüro ist dort, wenn man es wieder sehen kann!” Der Hafen ist fast leer, mit uns liegen nur vier Gäste an den Stegen, die die Möwen inzwischen schon längst wieder als ihr Eigentum betrachten.

„Als der Nebel sich lichtet, sehen wir erst, wo wir angekommen sind“

„Als der Nebel sich lichtet, sehen wir erst, wo wir angekommen sind“


Póvoa de Varzim

Gleich am nächsten Morgen herrscht Aufbruchstimmung im Hafen. Der Hafen von Póvoa de Varzim ist unruhig und das jetzt schon, obwohl noch kaum Schwell auf den Molen steht. Nun zahlen sich unsere 4 Wochen Festmachtraining vom letzten November in Gijón aus. Wir haben inzwischen den Dreht raus, die PINCOYA so anzubinden, dass sich die Schaukelei in Grenzen hält und sie nicht immer so brutal in ihre Festmacher einruckt. Ganz verhindern kann man das Geschuckel natürlich nicht, aber doch wesentlich reduzieren.

„Der Yachthafen von Póvoa de Varzim“

„Der Yachthafen von Póvoa de Varzim“

Es ist gut, dass wir uns von der Aufbruchstimmung nicht anstecken lassen und bleiben. Mit den Fahrrädern erkunden wir die Stadt. Insgesamt ist Póvoa de Varzim recht badetouristisch und für die Hochhäuser mit den Ferienwohnungen an der Strandpromenade scheinen sie einen belgischen Planer und Architekten eingestellt zu haben. Aber ansonsten geht’s, man unternimmt einiges, um die Stadt nett und attraktiv zu gestallten. Nicht alles in der Altstadt ist fertig renoviert, aber viel schon echt hübsch gemacht. Toll finden wir die vielen Fahrradwege, hier hat man sich wirklich Mühe gegeben. Es gibt sogar einen Fahrrad-Highway, der mitten durch die Stadt führt. Und gegenüber des Fischereihafens entsteht wohl gerade ein neuer Yachthafen hinter einem wuchtigen Wellenbrecher.

„Fahrradtour durch eine etwas unterschätzte Stadt“

„Fahrradtour durch eine etwas unterschätzte Stadt“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim I“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim I“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim II“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim II“

Am Ende unserer ersten Tour finden wir neben dem riesigen Supermarkt Pingo doce, der wirklich in Auswahl und vor allem auch preislich alles in den Schatten stellt, was wir seit Frankreich und auch in Spanien überhaupt gesehen haben, die etwas schrabbelig aussehende Gas-Handelsvetretung von Oz. Die soll auch Campingaz haben, und tatsächlich klebt ein alter Campingaz-Aufkleber an der Tür und im Hof sind blaue Flaschen zu sehen. Vor dem Tresen im Laden wird gerade die Wäsche gebügelt und das einzige Wort, was die nette Dame von meinem Englisch und auch Spanisch versteht, ist wohl »Camgingaz« und ich verstehe nur »sim sim«. Mit dieser Hochleistungszweiwortkommunikation ist dann schon mal die erste Hürde genommen. Hier bekommen wir in jedem Fall Campingaz. Die Frage, welche Flasche wir benötigen, klären wir mit dem Zeigen auf zwei verschiedene Flaschen und wieder einer dieser gezielten Zweiwortkommunikationen. »não não« »sim sim«. Bei der Frage, ob wir 3 Flaschen tauschen können und was der ganze Spaß dann denn kostet, muss allerdings Mr. Google-Translater helfen. Der Preis ist sagenhaft, wir zahlen für DREI Flaschen im Tausch nur 39 Euro, das ist exakt so viel, wie für eine Flasche in Enkhuizen am IJsselmeer gezahlt haben. Da kann man mal sehen, wie groß die Gewinnspannen sein müssen und wie Segler in den Niederlanden und auch in Deutschland abgezogen werden. So ist Campingaz zwar immer noch 2,5 mal so teuer wie Butan in der 5 kg Flasche an der Tanke, aber eben nicht mehr fast 10 mal so teuer.
Zufrieden verabreden wir uns für den nächsten Tag, um drei Flaschen zu tauschen, und die Öffnungszeiten und die Siesta klären wir dann auch noch schnell mal mit einem Fingerzeig auf das Schild an der Eingangstür und einem gezielten »não não« und »sim sim«.
Als wir am nächsten Tag tatsächlich kommen, freut sie sich ehrlich und der Tausch geht schnell über den Tresen. Muito obrigado, vielleicht haben wir doch angefangen, die falsche Sprache zu lernen. Portugal ist toll.

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim III“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim III“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim IV“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim IV“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim V“

„Blickwinkel in Póvoa de Varzim V“

Aber noch etwas toller finden wir Portugal, nachdem wir bei Pingo doce eingekauft haben. In Portugal kann man wirklich für einen kleinen Euro leben. Aber es ist nicht nur das. So freundlich wie hier wurden wir selten bedient. Und als die Dame vom Backwarenstand merkt, dass wir ratlose Touristen sind, spricht sie gleich in Englisch mit uns, und fragt dann noch, ob wir »diese« kleinen Brötchen hier kennen. Als wir verneinen, erklärt sie uns, dass das sehr traditionelle Brötchen mit Käseteig sind und sie eigentlich aus Brasilien stammen, aber nun auch in Portugal sehr beliebt sind. Und dann schenkt sie jedem von uns eins, damit wir mal probieren können, weil die echt lecker sind und wir sie nicht kennen. Man stelle sich das bei Rewe oder Real vor.
Und sorry Luiz, den Namen habe wir in der Aufregung wieder ganz vergessen, aber du weißt sicher schon, wie sie heißen.

„Die nach Süden ziehenden Tiefs verleihen dem portugiesischen Wetter einen Touch von einem dänischen Hochsommer ?“

„Die nach Süden ziehenden Tiefs verleihen dem portugiesischen Wetter einen Touch von einem dänischen Hochsommer ?“

„Lichtblicke“

„Lichtblicke“

Stationen:

12.09. Baiona (E) [A] -> Viana do Castelo (P) 35 sm gesamt 506,7 sm:
12. -> 14.09 41° 41′ 36,8″ N, 008° 49′ 19,0″ W

15.09. Viana do Castelo (P) -> Póvoa de Varzim 31,4 sm gesamt 538,1 sm:
15. -> 17.09 41° 22′ 17,1″ N, 008° 45′ 54,8″ W