Schon oft haben wir hin und her überlegt, aber uns dann doch immer wieder zurückgehalten. Aber was soll man machen, wenn einen der Lockdown zuhause festhält und man nicht zurück zu seinem Schiff kann? Ja genau, man guckt Segel-Videos. Die allermeisten dieser Videos erschöpfen sich zwar in Aufnahmen möglichst knapper Bikinis mit mehr oder weniger reizenden Füllungen, aber man kann auch echte Reise-Videos finden, in denen sich der Videoamateur auch nicht ständig selbst beim Essen filmt, um möglichst lange mit vollem Mund sprechen zu können. Und in diesen echten Reise-Videos sind sie dann wieder, diese irre tollen Perspektiven und Sequenzen aus Sicht einer Drohne.
Es ist 22:30, als Astrid vom Sofa aufsieht und sagt: “Ich macht das jetzt! Ist alles schon im Warenkorb.” Das »oder« mit den Fragezeichen hatte sich schon in den letzten Tagen aus unserer Kommunikation vollkommen zurückgezogen, weil es mit jedem neuen Video-Schnipsel eh immer etwas mehr von seiner Daseinsberechtigung eingebüßt hatte. So brauchte diese Info von Astrid nur noch das unterstützende »Ja« des Schiffsjungen zum parallelen Klick im Warenkorb. Zwei Tage vorher hatten wir beide schon den Drohnenführerschein für UAS (unmanned aircraft system) in der Open Sub Category A1/A3 bestanden. Die anschließende Recherche förderte zu Tage, dass es eine Mavic Air 2 sein musste und vor 4 Tagen klingelte dann DHL an unserer Haustür und brachte das ersehnte Paket direkt aus China.
Filmen ist genauso ein Fulltime-Job wie Photographieren. Und da von vornherein klar war, das ich weiter photographiere, ist die Capitana auf ganz natürliche Art und Weise selbstverständlich auch Chef-Pilotin geworden und der Schiffsjunge eben Copilot. Zu den Aufgaben des Copiloten gehört es aber auch, die Chef-Pilotin bei ihrer Aufgabe chefmäßig zu pilotieren, photographisch und videotechnisch angemessen zu begleiten und ins rechte Licht zu setzen. Und in den Aufgabenbereich der Chef-Pilotin fiel natürlich mit dem Klingeln des DHL-Boten, der wohl selten einer Chef-Pilotin mit einem so breiten Grinsen ein Paket übergeben hat, auch das Auspacken und die erstmalige Inbetriebnahme von Daisy. – Ja, Daisy Drone, wer so schön fliegen kann, braucht auch einen schönen Namen.
Aber nun könnt ihr erst einmal sehen, wie das erste Mal so war…
Und hier ein erstes Pano von Daisy. Dafür, dass sie bei recht ordentlichem Seitenwind fliegen musste, ist es unglaublich gut geworden. Man sieht nur wenige kleine Fehler. Erstaunlich! Und so wird Daisy auch unsere Panorama-Photographie sehr bereichern.