Nachdem wir die Bilder von El Hierro gesichtet haben, teilen wir den Blog »El Hierro kreuz und quer« erst einmal in drei Teile. Ein Teil, ein Ausflug. Anders können wir die Photos gar nicht unterbringen. Außerdem sagen ja Bilder eh mehr als tausend Worte.
Ausflug 2
Am Freitag fahren wir im Norden von El Hierro herum auf die Westseite zum El Golfo. Da man nicht direkt an der Nordküste entlangfahren kann, machen wir zwei Abstecher zur Küste. Zuerst geht’s zum Punta del Norte, eben dem nördlichsten Punkt der Insel. Auch hier gibt es ein spektakuläres Naturschwimmbad. Natürlich haben wir Badesachen mit, aber leider hat das Badewasser gerade Auslauf, der Pool ist leer, es ist Niedrigwasser.
Am Punta del Norte laufen wir wieder etwas über die Vulkanfelsen. Man muss aufpassen, denn man läuft über ausgedehnte Hohlräume, in denen der Atlantik unter einem schwappt. Überall tun sich Felslöcher auf und die Krönung ist eine wunderbare Naturbrücke über der schäumenden Brandung. Es juckt schon etwas in den Füßen, aber wir überqueren sie dann doch lieber nicht. Am Punta del Norte gibt es nur einige versprengt liegende Häuser. Ein Dorf sucht man hier vergebens. Wer die Einsamkeit sucht, ist hier goldrichtig.
Unser nächster Abstecher auf der Nordroute führt uns nach Pozo de las Calcosas. Oben auf den Klippen befindet sich das heutige Dorf mit einigen Häusern und einem klitzekleinen Kirchlein. Unten am Fuß der Klippen direkt am Meer liegt der alte Fischerort mit den historischen Häusern, die noch die früher inseltypischen Roggenstrohdächer haben.
Es ist ein phantastischer Anblick von oben, allerdings ist es auch ein phantastisch steiler Weg nach unten. Den ersparen wir uns, weil wir noch viel weiter wollen und uns tatsächlich die Zeit etwas drängelt. So wissen wir nicht, ob dort unten noch etwas normales Leben herrscht oder doch alles eher »historisch« ist. Eindrucksvoll ist von oben die fließend erstarrte Lava zu sehen, die hier eines der schönsten Naturschwimmbecken gebildet hat. Wir müssen tatsächlich noch einmal wieder kommen, um genau dort doch noch mal ein Schwimmerchen zu machen.
El Golfo, eine sich riesig nach Westen öffnende Bucht, – vielleicht ein halber Vulkankegel, wir wissen es nicht, – erreicht man durch einen langen, neuen Tunnel. Ohne diesen Tunnel konnte man El Golfo und eben die Stadt Frontera nur über eine schier endlose Serpentinenstraße erreichen, die wir auf dem Rückweg nehmen.
Frontera ist die größte Stadt auf El Hierro und liegt in dem Tal an der Küste von El Golfo. Zunächst stoppen wir gleich hinter dem Tunnel in Las Puntas. Sozusagen dem Badeort von Frontera. Genau dort, wo das kleinste Hotel der Kanaren eindrucksvoll auf einer Vulkanklippe thront. Das Hotel hat nur zwei Betten, ob dies allerdings ein Doppelzimmer ist oder es sich um zwei Einzelzimmer handelt, verschweigt uns unser Reiseführer. Leider hat es zwischen den Tagen geschlossen, sonst hätten wir uns mal an die Hotelbar gesetzt. Unter der Klippe, auf der das Hotel steht, spült der Atlantik auch hindurch, aber das kann man nur richtig sehen, wenn wirklich Niedrigwasser ist. Den Rest erzählen die Bilder. Drei Stunden laufen wir an der wunderbaren Küste von Las Puntas entlang.
Das Tal von El Golfo erinnert schon sehr an die Nachbarinsel La Palma. Hier werden aber nicht nur Bananen angebaut, sondern auch die El Hierro Mini-Ananas. Die ist etwa so groß wie eine dicke Grapefruit, aber ansonsten eine total leckere und schon erwachsene Ananas.
Am Ende der Bucht von El Golfo lockt die Zufahrt zum Playa Negro. Aber die heben wir uns für morgen auf, denn von dort werden wir dann kommen.
Auf dem Rückweg stoppen wir noch an einem kleinen Kirchlein im Norden von Frontera. Schon von weitem sehen wir die kleine Kapelle hoch oben auf einem Berg über den Häusern. Die kleine Kapelle ist aber weder ein Kirchlein noch eine Kapelle, es ist der Glockenturm der darunter liegenden Kirche. Als wir ankommen, bimmelt es ganz aufgeregt 😊. Ein toller Abschluss.
Zwischen den Tagen in La Estaca auf El Hierro
27° 47′ 07,1″ N, 017° 54′ 06,9″ W