Sæby -> via Læsø -> (via ?? … ach nö, doch nicht) nur bis Hals
Distanz: 52,6 sm Gesamtdistanz 2023: 8.519,1 sm
Die letzten Tage sind zwar noch nicht gezählt, aber die Schwierigkeiten voranzukommen, zerren schon etwas an unseren Nerven. Wie gerne hätten wir es etwas unbeschwerter. Es macht wirklich keinen Spaß, jede Wettervorhersage dreimal umdrehen zu müssen, um aus dem, was ganz offensichtlich gar keine Chance auf ein Vorankommen bietet, doch noch etwas herauszumelken, an das man seine Hoffnung kleben kann. Während die pöbelnden Zwischenrufe des kleinen Segelverstandes eigentlich unüberhörbar sind.
Das ewige Regenwetter beflügelt dieses Schönreden auch noch, denn schließlich möchte man dem, was man nur noch grummelnd erträgt, möglichst schnell ein Ende setzen. Bei erträglichem Wetter zu warten, ist ja ok, aber so? 😤
Außerdem nervt die Enge. Draußen geht gar nichts. Wenn es nur klapperkalt wäre, ginge es ja, auf Sonne wollen wir ja gar nicht mehr bestehen, aber immer wieder regnet es und zwischendurch wird nichts wieder trocken. Das alles hält uns unter Deck fest, selbst ein Spaziergang ist die Ausnahme, denn wir dürfen uns nicht nass regnen lassen. Die Klamotten würden wir nie wieder trocken bekommen. Dennoch ist inzwischen alles nass oder wenigstens klamm. Seit Wochen gab es keine Möglichkeit mehr, auch nur irgendetwas wieder richtig zu trocknen. Eigentlich könnte Wintersegeln ja sehr schön sein, auch wenn es kalt ist. Und wenn ab und zu die Sonne scheint und es weitgehend trocken ist, dann bekommt man auch das Problem mit dem Kondenswasser in den Griff. Doch wenn es ständig schüttet und der Taupunkt dicht bei den Höchsttemperaturen liegt, dann geht kaum noch etwas.
Ein Absorptionsluftentfeuchter würde ohne Frage helfen, sofern wir die Energie dafür haben. Bestellt haben wir schon einen, denn weder in Norwegen oder Dänemark und wahrscheinlich auch nicht in Deutschland kann man so einen Luftentfeuchter einfach so aus dem Regal eines Haushaltswarengeschäftes nehmen. So bleibt die Nässe erst einmal bei uns und d.h., dass wir alles, aber auch wirklich alles an Klamotten, Handtüchern, Bettzeug und jegliches anderes Zeugs mit nach Hause nehmen müssen, um es zu waschen, zu trocknen und ggf. auszusortieren. In dieser Hinsicht wird das ständig kalte Regenwetter der letzten Monate im Nachhinein noch recht teuer werden, denn wir werden so einiges nur noch wegwerfen können.
Hinterher ist man ja immer schlauer und auch wir wissen nun, was wir eigentlich gleich hätten anders machen müssen. Aber erstens haben wir im August wirklich nicht damit gerechnet, dass es ohne Unterbrechung so nass weitergeht, und zweitens haben wir ehrlich gesagt dieses Ausmaß an Feuchtigkeitsproblemen so auch gar nicht auf dem Schirm gehabt. Inzwischen haben wir zwar schon einige Ideen, wie wir die PINCOYA etwas wintertauglicher machen, aber das hilft uns aktuell auch nicht mehr. Doch in jedem Fall wird das ein wichtiger Punkt unserer Arbeiten im Winterlager sein, denn wir wollen ja schon noch einmal in den Norden.
ABER … ! Und dieses »Aber« kann man gar nicht groß genug schreiben, als wir in Sæby gegen 9:00 mal aus der Koje blinzeln, sehen wir – 🥁🎺 – SONNENSCHEIN! Wir hatten schon fast vergessen, dass es so etwas überhaupt noch gibt. Das letzte Mal hatten wir einige wenige Sonnenstrahlen, als wir mit Thyge in Farsund den Ausflug gemacht haben. Das ist nun schon wieder mehr als drei Wochen her, und davor gab es mal in Schottland die ein oder andere Sonnenstunde, aber niemals auch nur etwas mehr. Unseren letzten echten Sonnentag, also unglaubliche 8 Stunden Sonne am Stück 🥳, hatten wir am 23. September (!), als wir von der Kerrera Marina gegenüber von Oban ins Loch Creran gefahren sind. Danach gab es die Sonne nur noch in homöopathischen Dosen und wir waren schon überglücklich, wenn es mal nicht geregnet oder geschneit hat. Und nun dies!
☀️SONNE! ☀️
Da macht es auch nichts, dass wir uns erst um halb sechs hingelegt haben. Wir springen sofort auf, reißen alles zum Lüften auf und hängen all die triefnassen Sachen zum Trocknen auf. Die großen Fenster unseres Decksalons tun ihr übriges, es wird warm in unserem Wintergarten 😊.
Wir sind die einzigen Gäste in Sæby. Im Hafen liegen zwar viele Schiffe zum Überwintern, aber es ist nichts los. Und da wir an diesem Morgen die einzige neue Attraktion im Hafen sind, führt es nicht nur einen Dänen auf seinem Spaziergang bei uns vorbei. Däninnen haben es wohl nicht so mit dem Spazierengehen, aber vielleicht sind die Männer auch nur neugieriger. Man fragt, wieso wir im Winter in Dänemark segeln und wir strahlen wie die Sonne und erzählen, dass wir direkt aus Norwegen kommen und hier ja gar kein Winter sei, sondern ein original dänischer Sommer brüllt!
Die Marina selbst scheint geschlossen zu sein. Kein Strom, kein Wasser und wir finden auch keine unverschlossene Tür zu den Sanitärräumen. Der Kassenautomat scheint zwar nur zu begierig auf unsere Kreditkarte zu warten, aber 210 DKK für die drei Klampen, über die wir unsere Festmacher gelegt haben, erscheint uns dann doch etwas zu viel.
Bis zum Nachmittag trocknen wir so vor uns hin und dann geht’s zu Lidl einkaufen. Lidl muss es schon sein, denn dort haben wir gute Aussichten, Lebkuchen und Spekulatius zu bekommen. Schließlich ist ja bald Weihnachtszeit und dafür muss vorgesorgt werden und das geht nicht, ohne dass wir alle Weihnachtsleckereien noch einmal probieren.
Abends machen wir uns fertig, um gleich morgen nach Læsø aufzubrechen. Irgendein Segelwind nach Süden ist nicht in Sicht, also haben wir beschlossen, die 10 sm nach Læsø zu motoren. Auf Læsø können wir auch warten und dort waren wir auch noch nicht.
Doch am nächsten Morgen klopft der Hafenmeister an. Er hätte noch kein Payment von uns gesehen. Hmm, joah, aber wofür? Wir sollen mal ins Büro kommen.
Also zockeln wir wenig reumütig zum Büro. Nach etwas Smalltalk kommen wir auf den Punkt. Kein Wasser, kein Strom, keine sanitären Anlagen, wofür sollen wir also bitte den Hauptsaisonpreis zahlen. Er will uns einen Rabatt geben, was allerdings nicht funktioniert, weil wir eh schon in der untersten Bootskategorie bis 12 m sind. Hin und her, er berät sich mit seinem Kollegen. Am Ende dürfen wir ohne irgendetwas zu zahlen von dannen ziehen, damit wir den Hafen in guter Erinnerung behalten und wiederkommen. Es wäre ja eigentlich kein Problem, im Winterhalbjahr einfach nur die Hälfte des Hauptsaisonpreises zu nehmen. So etwas kann man sicher auch einem Bezahlautomat beibringen. Aber der volle Hauptsaisonpreis für nichts außer einer Klampe zum Festmachen ist schon recht happig. Vielleicht ist das dem Hafenmeister am Ende ja dann auch aufgefallen.
p.s. unser Winterplatz …
Seit zwei Wochen versuchen wir per Telefon oder Mail herauszubekommen, ob es nach dem verheerenden Sturm in der Ostsee unserem Winterplatz in Flensburg überhaupt noch gibt.
Aber nichts … und so langsam haben wir kein gutes Gefühl mehr und denken über Alternativen nach. Es war schon schwierig genug, überhaupt etwas in der Ostsee zu finden und nach dem Sturm ist das nun wohl eher aussichtslos. Schweden und Dänemark wären ja auch noch eine (Not-)Alternative, aber die Anfahrt für irgendwelche Winterarbeiten wäre dann schon eine echte Himmelsreise.
Doch wie gerufen melden sich alte Segelfreunde von uns. Wir haben mal in Heiligenhafen einige Jahre nebeneinander gelegen. Sie sind nun im Büdelsdorfer Yacht Club und der bietet auch Winterplätze im Wasser an. Das könnte unsere Rettung sein, denn nach Bremerhaven wollen wir nur ungern ausweichen, da liegt dann noch mal ein Stück Nordsee vor uns und das wird bei unserem Glück dieses Jahr sicher auch kein Vergnügen werden. Also fühlen Monika und Reinald für uns beim Verein mal vor und am Ende klappt es tatsächlich. Wir bekommen einen neuen Winterliegeplatz am NOK beim BYC, dem Büdelsdorfer Yachtclub, bei Rendsburg. Unsere Erleichterung ist groß, nun müssen wir nur noch schnell bis Kiel und in den NOK kommen.
Doch zunächst erst einmal auf nach Læsø
Vollkommen unspektakulär brummen wir nach Læsø. Es ist naturtrüb und grau und da unsere Frischwasserpumpe seit gestern Abend streikt, machen wir noch einmal Wasser, damit der Tagestank wieder voll ist. So ist wenigstens das Teewasser gesichert 😊.
In Versterø Havn auf Læsø sind wir die einzigen Gäste. Alles ist verrammelt und verriegelt und auch der Bezahlautomat hat sich mit der Botschaft »Komm später wieder!« wohl bis in die neue Saison verabschiedet.
So weit so gut, aber was ist nun wieder mit unserer Frischwasserpumpe los? Die Pumpe ist ja erst 6 Monate im Einsatz. Da ist es etwas früh, nun schon gleich wieder den Löffel abzugeben.
Das Problem ist schnell gefunden, die Anschlüsse am Druckschalter sind schlicht weggegammelt. 🧐 In der Abdeckkappe des Druckschalters steht Wasser. Woher dieses Wasser nun wieder kommt, ist schwer zu sagen, aber es sieht schon etwas danach aus, dass der Druckschalter selbst nicht ganz dicht ist. Etwas unkonventionell gelingt es uns, die Anschlüsse so weit aufzubohren, dass wir ein Kabel direkt anlöten können. Die Sache ist wirklich ärgerlich, denn ein echtes Schnäppchen war diese Pumpe nun auch wieder nicht. Dafür bekommt die Abdeckkappe nun noch einen Abflußloch. Nicht schön, aber pragmatisch!
Als Nächstes widmen wir uns unserer AIS-Antenne. Die Reichweite unseres eigenen AIS-Signals hat in den letzten Monaten ebenso dramatisch abgenommen wie der Empfang von anderen AIS-Signalen. Wir senden und empfangen nur noch in einem Bereich von etwa 5 sm, was gegenüber den 20 sm von früher schon recht spärlich ist. Der Antennenstecker ist zwar auch etwas korrodiert, aber das Hauptproblem schwappt in dem Antennenfuß selbst. Das Gehäuse des Antennenfußes hat Risse, es hat offenbar das UV-Licht des Südens nicht so recht vertragen. Wie man allen Ernstes eine VHF-Antennen produzieren kann, deren Kunststoff nicht witterungsbeständig ist, ist schon ein Rätsel, da ja die meisten Antennen nun doch ihren Dienst draußen an der frischen Luft versehen müssen.
Wir haben zwar eine Ersatzantenne, aber keinen passenden Adapter von einem PL- auf einen N-Stecker. Ein ganzes Arsenal von Antennensteckern und -adaptern purzelt aus der Elektrokiste auf den Tisch im Salon, aber nichts Passendes ist dabei. Sonst hatte der Schiffsjunge immer irgendeine Lösung. Nun zieht die Capitana eine Augenbraue hoch 🤨, doch der Schiffsjunge muss passen 🤷♂️.
Aber nun ja, wenn schon nicht Ersatzantenne, dann versuchen wir wenigstens, die alte Antenne trockenzulegen. So bohren wir vorsichtig drei Ablauflöcher in den Antennenfuß und sofort ergießen sich ein bis zwei Schnapsgläser reinsten Antennenfußwassers ins Cockpit. Das ist schon mal gut, denn Antennenfußwasser, das sich ins Cockpit ergießt, kann schon mal keinen Kurzschluss mehr im Fuß verursachen. Es ist ohnehin ein Wunder, dass diese Antenne überhaupt noch etwas gesendet oder empfangen hat.
Nach einigen rhythmischen Schütteleinlagen, liebevollem Pusten, das schon etwas an das Eierauspusten zu Ostern erinnert, und 1 1/2 Stunden vor den Heizungsauslass, bauen wir die Antenne wieder ein. Und siehe da, schon empfangen wir wieder AIS-Signale aus knapp 10 sm Entfernung. Ich verspreche der AIS-Antenne, dass sie sofort in Büdelsdorf aufs Altenteil kommt, aber nur, wenn sie bis dahin noch durchhält. Mal sehen, ob unser Rentenabkommen tatsächlich Früchte trägt.
Die letzten Jahre sind an der PINCOYA nicht spurlos vorüber gegangen. Aber wir haben ja auch allein seit 2018 schon rund 22.000 Seemeilen in unserem Kielwasser gelassen. Unsere Arbeitsliste wächst und scheint neue Rekorde aufstellen zu wollen. Doch irgendwann muss es auch mal gut sein, so nutzen wir den regenfreien Nachmittag und machen einen Spaziergang.
Die Insel liegt in einem sehr beschaulichen Nachsaisonschlaf. Wahrscheinlich sind wir tatsächlich die einzigen Touristen, die gerade hier herumlaufen. Die einzigen Segeltouristen sind wir auf jeden Fall. Alles auf der Insel verströmt eine große Tiefenentspannung. Egal, ob es die wenigen Insulaner sind, der Elektroinstallateur am Hafen, der Bus, der zur Fähre kommt, oder SuperBrugsen. Wir schlendern durch die Gassen und gehen dann zwischen den leerstehenden Ferienhäusern zum Meer.
Wie entspannt kann so ein Inselleben nur sein. Wenigstens im Winter, im Sommer ist hier wohl etwas mehr los. Die Wellen haben sich der Winterruhe angeschlossen und plätschern auch vollkommen tiefenentspannt auf den Strand. Erstaunlich, wie unaufgeregt der Kattegat auch sein kann!
Es ist kalt und das nicht nur etwas. Es weht zwar nur ein leichter Wind aus Süd, aber der scheint wirklich noch nie im warmen Süden gewesen zu sein. Dick eingepackt schlendern wir langsam den Strand entlang. Eine Dame mit Hund ist in der anderen Richtung unterwegs. Die Hände sind kalt und die Nase läuft. Dieses nordische Winterwetter macht Lust auf einen Grog an einem Kaminfeuer.
Seit Schottland hat uns das Wetter ja schon ziemlich böse mitgespielt. Nun ja, eigentlich schon ab Irland, aber da war ja noch Sommer 😂. Doch der Norden liegt uns. Besonders diese Ruhe der Abgeschiedenheit ohne so viel Trubel. Wir genießen es sehr, die einzigen in einer Ankerbucht zu sein. Das hängt natürlich immer sehr von der Jahreszeit ab, zur Hauptsaison muss man dafür schon weiter in den Norden segeln oder sich Reviere aussuchen, die seglerisch nicht ganz so einfach zu erreichen sind. Und in welchem Gegensatz dazu steht die Karibik, wo immer zig, wenn nicht hunderte von Booten in einer Ankerbucht liegen und irgendwie immer Party ist.
Klar ist es im Norden kalt, deswegen sind ja auch alle im Mittelmeer oder in der Karibik. Doch der Norden punktet eben anders. Wenigstens für uns. Ganz unaufdringlich – eben nordisch. Das ist angenehm. Vielleicht hängt das ja doch mit dem Wetter zusammen, die Sonne brennt hier halt doch nicht so doll auf den Kopf und überhitzt die Gemüter.
Es wäre schon schön, auch nächstes Jahr wieder dem Massentrubel rechtzeitig entfliehen zu können, aber unsere Arbeitsliste ist lang und hinter der Frage, ob wir die bis zum April wirklich schaffen, steht ein immer größeres Fragezeichen. Nicht, dass wir nächstes Jahr dem Winter möglichst schnell wieder hinterhersegeln wollen, weil wir die Kälte nun so liebgewonnen haben, aber Læsø gefällt uns so leer richtig gut und all die anderen Orte haben uns so leer auch richtig gut gefallen. So etwas gibt es in der Hauptsaison nur, wenn man rechtzeitig sehr weit in den Norden entkommt. Auf unserer Ostseerunde haben wir das in Finnland und im Bottnischen Meerbusen schon einmal gehabt. Das war echt toll. Mal sehen, wie wir das nächstes Jahr hinkriegen. Alles was zu tun ist, werden wir nicht schaffen. Da müssen wir priorisieren, um unserem alten Motto, im Winter 100% basteln und im Sommer 100% segeln, wieder gerecht zu werden.
Am Freitag müssen wir dann erst einmal wieder den Generator laufen lassen. Gut, dass wir so auch von Landstrom unabhängig sind. An der Tanke holen wir uns vorsorglich noch einmal zwei 5l-Kanister Benzin. Solange die Sonne nicht scheint, stecken wir in dieser Benzin-Abhängigkeit für den Generator. Eigentlich könnten unsere Solarzellen selbst hier im Winter noch so einiges bringen, aber das halt nur mit echter Sonne. Scheint sie mal, haben wir schnell um die 10A Ladestrom, doch bei diesem grautrüben Wetter, bringen sie so gut wie gar nichts.
Die dänische Südsee vertagt sich
Für den Samstag kleben wir unsere Hoffnung an einen schwächlichen Ost- bis Nordostwind. Ganz vielleicht schaffen wir es mit dem ja über Nacht bei Grenå vorbei bis ins Knebel Vig bei Aarhus. Gleich früh geht’s los und die ersten Seemeilen sind tatsächlich auch vielversprechend. Vielversprechender als die Vorhersagen es versprochen haben. Es könnte also etwas werden, unsere Hoffnung beginnt schon zu triumphieren.
Um uns herum ziehen zwar dicke, schwarze Regenwolken, aber sie lassen uns in Ruhe.
Doch schon nach 20 sm ist der Spaß vorbei, der Wind schläft ein und wir stecken in der vorgesagten Flaute. So ist das mit den Hoffnungen, die aus einem Wunsch heraus geboren werden. Doch es gibt ja auch Leute, die im Lotto gewinnen, dagegen ist unser Wunsch nach einem passenden Wind ja wirklich eher bescheiden und könnte mal erhört werden.
Doch nun stehen wir vor der Entscheidung, 20 sm bis Hals am Eingang des Limfjords zu motoren oder 36 sm bis Bønnerup. Das Knebel Vig bei Aarhus können wir direkt vergessen. Dieses ewige Motoren nervt und sorgt nicht gerade für eine große, seglerische Zufriedenheit, wobei wir für unseren Geschmack schon endlos geduldig sind, um auf ein passendes Wetterfenster zu warten.
Seit unserer Ankunft in Schottland Anfang September sind wir von den 870 sm 400 sm motort. Während wir auf den vorhergehenden 7.600 sm ab Januar nur 800 sm motort sind. Das Missverhältnis könnte kaum krasser sein, selbst wenn die Strecken nicht direkt vergleichbar sind. Das alles hat nur noch wenig mit Segeln zu tun, das ist eher zum Abgewöhnen. Es wäre schön, bald anzukommen, damit dieses Theater endlich mal ein Ende hat und wir es 2024 mit einem Neustart hoffentlich besser beginnen können.
Nur gut, dass uns die Kids unser Auto erst am 25sten nach Büdelsdorf bringen, so haben wir noch einen Puffer, dürfen weiter hoffen und müssen nicht stumpf durchmotoren. Auch deswegen entscheiden wir uns für Hals. Mit dem letzten Tageslicht kommen wir dort an.
Erst wollten wir wegen des angekündigten Starkwindes an Tonne 5 im Limfjord ankern, doch dann entscheiden wir uns doch spontan um. Erst einmal gucken, wie es im Winter in Hals ist, weiter rein und ankern können wir immer noch. Der Starkwind soll ja erst von Montag auf Dienstag beginnen.
Stationen:
07.11. Sæby
57° 19′ 57,1″ N, 010° 32′ 03,8″ E
08. -> 10.11. Versterø Havn, Læsø
57° 17′ 47,2″ N, 010° 55′ 24,9″ E
11.11. Hals am Limfjord
56° 59′ 25,4″ N, 010° 18′ 25,8″ E