Puerto del Rosario, Fuerteventura -> Papagayo, Lanzarote
Distanz: 29,6 sm – Gesamtdistanz 2024: 2.511,3 sm
Dass unser erster Segelschlag gegenan geht, wussten wir. Der Südwind ist weg und es weht wieder der übliche Nordost. Für uns war es noch nie einfach, im Osten von Fuerteventura nach Norden voranzukommen. Doch wir wollen im Süden von Lanzarote vor Papagayo ankern, denn von dort aus ist es einfach, nach La Palma zu kommen, und Gran Canaria oder Teneriffa sind natürlich auch immer drin. Egal wie wir uns entscheiden.
Aber dann sind es doch ein paar Knötchen mehr. 14 Knoten True Wind reichen eigentlich vollkommen aus zum Aufkreuzen, 18 bis 20 müssen es dann eigentlich gar nicht mehr sein. Unser Ostkurs ist fies, denn wir müssen quer durch die Wellen. Der Nordkurs ist besser, da fahren wir entlang der Wellen und sind so auch gleich schon mal 1,5 kn schneller. Aber der Seegang nimmt beständig zu und so hauen uns ab und an einige hohen Wellen voll auf die Backe.
Grundsätzlich läuft es ganz gut, aber hart gegenan ist eben nicht der gemütlichste Kurs. Der Wind frischt auf und zeigt uns in Böen immer wieder die 6 Beaufort. Wir reffen erst die Genua, dann das Groß und dann wieder die Genua ein. Immer wieder brechen sich einige Wellen genau in unseren Kurs herein. Das knallt richtig und dann steigt die zersprengte Welle empor und hat nicht besseres zu tun, als sich über dem Cockpit wieder auf den Rückweg zu ihrem Rest zu machen. Einiges hält das Bimini ab, aber leider nicht alles.
Dann zwei drei richtig harte Einschläge, wir werden soweit auf die Seite gelegt, dass die Relingstützen fast durchs Wasser ziehen. Den Wind trifft dabei kaum eine Schuld, es ist die Kombination aus einigen echt fiesen Wellen. Ein Blick unter Deck lässt uns erstarren 😳.
In der Pantry liegt der gesamte Inhalt des Kühlschranks und die Kühlschranktür liegt darunter! 😧! Der blöde Kühlschrank hat sich ja schon häufiger entleert, deswegen hat die Tür ja auch schon längst einen Extrariegel bekommen. Nun ist die Tür aber ganz weg! Rausgebrochen! Und aller Kram aus dem Kühlschrank liegt auf ihr. Nur der Joghurteimer hat’s natürlich etwas weiter bis auf den Teppich geschafft. Er ist zerbrochen und zu dem Rest gehört nicht viel Phantasie …
Notdürftig räumen wir auf, das Wetter ist gerade nicht so richtig passend, um ordentlich klar Schiff zu machen oder vielleicht sogar noch den Schaden zu begutachten. Im Bad richten die Kühlschranksachen den kleinsten Schaden an, da kann man durchspülen. Also rein mit dem ganzen Zeug. Die Kühlschranktür scheint wirklich herausgebrochen zu sein, aber es bleibt dem Schiffsjungen hinsichtlich seines Magens 🤢 nicht mehr genug Zeit, um sich die Geschichte noch richtig anzusehen. Frische Luft tut gut! Was ist das nur wieder für eine unendliche Turbo-💩!
Inzwischen haben wir in Böen bis zu 25 kn und unter 20 geht es schon mal gar nicht mehr. Vielleicht können wir zwischen Fuerteventura und der Isla de Lobos in die Abdeckung der Insel huschen. Aber Pustekuchen, der Wind will es uns nicht gönnen. Wir laufen genau auf die beiden Hotels im Nordosten von Fuerteventura zu und würden so hervorragend die Untiefen bei Corralejo treffen. Also Wende, wieder raus und noch mal ansetzen. Mal sehen.
Doch der Wind scheint nun etwas auf Ost zu drehen. Einige Zeit sieht es nicht danach aus, dass wir die Höhe halten können, um im Osten an der Isla de Lobos entlangzukommen. Doch dann ist es geschafft und wir können unseren angepeilten Ankerplatz vor Papagayo anhalten. Es bläst nun ohne Ende zwischen 20 und 25 kn. Hoffentlich ist es vor Papagayo ruhiger. Der Wind ist uns egal, aber wenn die Wellen dort auch so einen Radau machen, dann müssen wir uns was Neues einfallen lassen.
Um 19:00 fällt unser Anker bei 22 kn vor Papagayo. Alles läuft wie am Schnürchen, das ist ja wenigstens auch mal was. Die Sache mit dem Kühlschrank reicht ja auch erst einmal. Doch abends merken wir noch, dass die backbordseitige Bugkoje auch wieder nass ist. Das Problem kennen wir, hatten aber insgeheim gehofft, dass es mit der Teakdecksanierung nun beseitigt ist. Auch so ein Trugschluss 😟. Aber wir haben auch wirklich wirklich viel Wasser genommen, dennoch … schöne 💩! Wann hört der Mist nur endlich mal auf?
Nachdem wir unsere Wunden geleckt haben, schauen wir uns den Kühlschrank genauer an. Das untere Scharnier ist tatsächlich ausgebrochen, doch reparabel. Das obere Scharnier verrät sich durch ein kleines Gewinde an dem Scharnierstift. Der muss sich mit der Zeit und mit jeder Öffnung der Tür peu à peu herausgedreht haben. So hat die gesamte Tür ihren Halt verloren.
Die Sache ist also nicht ganz so schlimm, wie befürchtet und wir können die Kühlschranktür richten und wieder einsetzen. Mal sehen, was wir mit dem Wassereinbruch machen. Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. Doch nun erst einmal Ruhe und einige Tage »einschaukeln«.
vor Papagayo
Das Spielchen mit dem Tagesgang geht unverändert so weiter. Eine halbe Stunde nach der Sonne kommt auch der Wind und etwa eine Stunde nach dem Sonnenuntergang nimmt auch er wieder deutlich ab. In der Nacht weht es moderat um die 10 kn, doch tagsüber haben wir durchgehend rund 20 kn plus.
Es ist schwierig, die undichte Stelle im backbordseitigen Bugbereich zu lokalisieren. Unzählige Male haben wir das schon versucht und hofften, mit dem erneuten Eindichten des Deckdurchlasses für die Reffleine der Starkwindfock und den neuen Teakdeckfugen das Problem beseitigt zu haben. Sicher haben wir so auch einen Teil des Problems erwischt, aber eben nur einen Teil. Nun bleiben eigentlich nur noch die Außenfugen vom Teakdeck zum Süllbord und zu den Aufbauten.
Allerdings haben wir auf der Herfahrt auch wirklich viel Wasser genommen. Der Kurs war schon grenzwertig und alles andere als schön. Doch solche Kurs werden wir in der nächsten Zeit nicht mehr haben. Bis in die Karibik sollte nun alles mehr oder weniger »vorwindig« sein. Hoffentlich 🙏!
Dennoch machen wir uns wieder einmal an die Arbeit. Leider haben wir nur noch eine Kartusche Dichtungspampe und damit kommen wir auf beiden Seiten im Bugbereich gerade mal drei Meter weit nach achtern. Es ist erstaunlich, was alles so an Dichtmasse in den herausgeschnittenen Fugen verschwindet. Doch es sieht ganz danach aus, dass wir nun wirklich die letzte Ursache gefunden haben. Zumindest haben wir nun keine Idee mehr, wo sich das Wasser sonst noch seinen Weg suchen könnte. Die alte Dichtmasse aus den Anschlussfugen ist marode und kann nicht mehr wirklich dichtgehalten haben. Hoffentlich war’s das. Wir werden sehen.
Das Wetter vor Papagayo ist schön bis grautrüb durchwachsen. Zwei Tage pfeift es wie blöde, dann beruhigt es sich. Am Samstag soll es in einer Rutsche nach La Palma gehen. 210 sm, zwei Nächte und ein Tag. Das ist mal eine gute Gelegenheit, um wieder reinzukommen. Wann es dann in Richtung Karibik weitergehen kann, ist aktuell nicht wirklich abzusehen. Die Wettermodelle sagen mehr oder weniger krude Tief- und Hochdruckkonstellationen voraus. Doch es ist ja noch etwas Zeit bis zu unserem Start, da können sie sich ja noch mal etwas Netteres einfallen lassen.
von Lanzarote, Papagayo -> nach La Palma, Santa Cruz
Distanz: 212 sm – Gesamtdistanz 2024: 2.723,3 sm
Um von Lanzarote nach Santa Cruz auf La Palma zu kommen, gibt es vor dem nächsten Wetterdurcheinander noch zwei Starttermine. Freitagabend oder Samstagabend. Sonntagabend ist schon zu spät, denn dann sitzt uns das Starkwindfeld nicht mehr nur im Nacken, sondern wird uns schon auf 2/3 der Strecke begleiten. Freitagabend ist zwar die Dichtpampe auf dem Vorschiff schon weitgehend durchgeliert, aber wir sind eben noch nicht fertig, weil wir uns am Freitagvormittag nun mit dem Abdichten des Vorschiffs beschäftigen. Also bleibt nur noch der späte Samstagnachmittag als Starttermin. 210 sm mit einem Schnitt von 5,5 kn ergeben 38 Stunden Fahrzeit. Wenn wir Montag früh in der Dämmerung auf La Palma ankommen wollen, müssen wir am Samstag um 17:00 starten. Zwei Nächte und ein Tag liegen vor uns und vom Sonntag auf den Montag werden uns dann die ersten Ausläufer des Starkwindfeldes mit Regen und etwas mehr Wind schon einholen.
Natürlich könnten wir das Starkwindfeld auch auf Lanzarote aussitzen, aber was danach kommt ist richtig 💩. Dann können wir unsere angepeilte Startposition erst Mitte Dezember erreichen, also erst dann, wenn wir eigentlich schon zu unserem nächsten Crossing starten wollen. Doch schon heute säen die Langfristvorhersagen Zweifel, ob wir unseren groben Plan auch wirklich einhalten können. Wieder einmal soll sich ein Tief recht weit im Süden entwickeln und auf den Kanaren für Südwind oder Flaute sorgen. Doch das alles liegt noch weit in der Zukunft und kann sich ändern. Doch in den nächsten drei Tagen, wird es ziemlich sicher so kommen, wie vorhergesagt. Also Samstagnachmittag.
Da es am Samstag tagsüber noch wie Hulle bläst, lassen wir das erste Reff im Groß. Doch kurz bevor wir Anker aufholen, bricht der Wind geschwächt in sich zusammen. An den Vorhersagen hat sich nichts geändert, es muss sich um eine lokale Schwächephase handeln. So brauchen wir volle drei Stunden, um aus der Abdeckung von Lanzarote zu kommen. Warum die bis 16:00 vor Papagayo keine Rolle spielte, bleibt das Geheimnis des Windes.
Zwischen Fuerteventura und Lanzarote weht es mal aus Osten, mal aus Südosten, aber niemals aus Nordosten. Dafür aber immer so mickrig schwach, dass die Segel erbärmlich schlagen. Obwohl der Wind schwächelt, sehen die Wellen keinen Anlass, es ihm gleich zu tun. Erst nach 10 Seemeilen berappelt sich das Ganze und wir bekommen wenigstens so viel Wind in die Segel, dass sie nicht nur herumlärmen, sondern auch mal für etwas Vortrieb sorgen.
So beginnt es gegen 20:00 zu laufen. Schnell sind die vorhergesagten 15 kn aus Ostnordost erreicht, doch ebenso schnell wird es auch beständig mehr. Glücklicherweise segeln wir diesmal einen Vorwindkurs und nicht wie auf unserem ersten Schlag hart gegenan. Da sind 20 kn kein Problem. Irgendwann nehmen wir die nervige Genua weg und machen mit dem einmal gerefften Groß immer noch 6 1/2 kn Fahrt vor dem Wind.
Längst sind wir mit dem zunehmenden Mond in die Nacht gesegelt. Die Nacht ist nicht rabenschwarz. Der Halbmond sorgt noch bis Mitternacht für etwas Licht. Die Wolken wirken wie ein Diffuser beim Photographieren und lassen unseren westlichen Kurs sanft beleuchtet vor uns liegen. Wenn sich die Augen erst einmal an die Nacht gewöhnt haben, leuchtet der Himmel regelrecht. Ab Mitternacht kommt dann die Stunde der Milchstraße. Zwischen den Wolken erstrahlt ihre unendliche Vielfalt. Auch die entferntesten und schwächsten Sterne kommen zur Geltung, wenn der Mond sich mit seinem übermächtigen Licht hinter den Horizont verdrückt hat. Mit dem bloßen Auge sieht man, wie sich in der Milchstraße ein Stern an den anderen reiht und alle zusammen ein helles Leuchtvlies bilden. Nimmt man das Fernglas, ist es nicht anders, nur die unendliche Vielfalt wird noch größer. Diese Momente sind magisch. Wie kann sich ein Mensch, der das schon einmal gesehen hat, nur selbst so wichtig nehmen?
Der Wind jagt uns durch die Nacht. In der Nacht fühlen sich Geschwindigkeiten anders an als am Tag. Doch die Nacht ist auch gnädig, sie gönnt dem Kopf eines Seglers etwas Ruhe. Tagsüber schaut man unwillkürlich nach Anzeichen für Veränderungen, gerade wenn es etwas heftiger zugeht. Nachts sieht man noch nicht einmal die herannahenden Wellen. Immer wieder krachen sie seitlich in die PINCOYA, aber unsere dicke Erna marschiert unbeirrt ihren Weg. Immer 270°. Genau West, genau Richtung La Palma. Ich erinnere mich an unsere ersten Offshore-Nachtfahrten und an all die unguten Gedanken, die einem zwangsläufig kommen, wenn man ohne auch nur 5 m voraus etwas zu sehen, durch die Nacht drischt. Stunde für Stunde. Das waren Sorgen, die nun doch mit all den Seemeilen, die wir schon nachts in unserem Kielwasser gelassen haben, verblasst sind.
Was nicht verblasst ist, ist der Stress, der sich ganz unwillkürlich in einem ausbreitet, wenn es etwas härter zugeht. Keinen Moment herrscht auch nur mal etwas Ruhe. Ständig wird die PINCOYA hin- und hergeworfen und irgendwie ist es immer laut. Die Wellen schlagen krachend ein und dazu heult der Wind. Nach dem hellen Sirren unseres Windrades können wir schon ziemlich genau die Windstärke einschätzen. Selbst im Cockpit sieht man die Welleneinschläge nicht kommen. Drinnen sowieso nicht. Ständig wird man unvorhersehbar herumgeschubst und ein blauer Flecke gesellt sich zum nächsten.
Das stresst im Kopf. Wir wissen, dass das mit der Zeit besser wird, auch wenn es unverändert so weitergeht. Doch jetzt gerade verspannt uns das alles schon etwas. Der ruhigste Platz ist in unserer Mittelkoje. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes unser Ruheraum. Da uns beiden nicht wirklich »gut« ist, sind wir auch müde. Angehende Seekrankheit äußert sich mit Müdigkeit. Und es ist schwierig, sich zu irgendetwas aufzuraffen. Auch so eine Kopfsache, doch was soll man machen, wenn einem die Birne matschig geschaukelt wird? Gut, dass wir diesen Einstieg jetzt schon haben. Ein Ende ist abzusehen. Es würde viel Durchhaltekraft erfordern, nun nicht mehr nur 150 Seemeilen vor sich zu haben, sondern 2.600. Wir müssen uns wieder einschwingen, aber wir werden uns auch wieder einschwingen.
Sicher gibt es auch sehr ruhige und harmonische Langschläge. Wenigstens in Teilen. Unser Trip nach la Palma zählt jetzt nicht gerade dazu. Der Wind ist mit rund 20 kn ganz ok. Die Windrichtung könnte etwas nördlicher sein, dann würden wir besser am Wind liegen. Das, was uns das Leben schwer macht, sind die Wellen. Ein einziges Durcheinander in einem chaotischen Ensemble um 2 m. Eine einheitliche Richtung gibt es nicht. »Durcheinander« trifft die Sache schon recht gut. Dementsprechend gestresst fahren wir auch aus der ersten Nacht.
Im Laufe des Sonntags ist es teilweise etwas ruhiger. Allerdings lässt nur der Wind etwas nach, die Wellen bleiben nördlich der Kanaren weiter bei ihrem Chaos. Wenn wir ausreffen und über 6 kn fahren, liegt die PINCOYA ruhiger. Doch so kommen wir auch deutlich vor der Morgendämmerung am Montag früh auf La Palma an. Auch blöd! Oder auch wieder nicht. Wir können uns nicht entscheiden. Schneller oder etwas Fahrt rausnehmen? Die Entscheidung fällt mal so oder so. Je nachdem, wie voll wir gerade die Nase von dem Geschaukel haben.
In die zweite Nacht geht es wieder mit zunehmendem Wind. Im Norden von Teneriffa haben wir kurz etwas Netz und holen neues Wetter. Wind NE 20, Wellen im Mittel knapp 2,5 m. Etwas mehr als in der letzen Nacht.
Es ist Anfang Dezember und so haben wir auf den Kanaren nun die Tag-Nacht-Gleiche. 12 Stunden Tageslicht weichen einer diesmal stockfinsteren, 12-stündigen Nacht. Es hat sich zugezogen, das herannahende Starkwindfeld bleibt zwar mit seinem hässlichen Wind weitgehend im Osten, grüßt aber schon mal mit einigen Wolken und ersten Regentropfen zu uns herüber. Der Wind ist mit 20 kn vollkommen ok, doch die Wellen eilen dem stärkeren Wind voraus und machen etwas mehr Alarm als in der letzten Nacht.
Wir haben uns immer noch nicht eingeschaukelt und unsere Köpfe funktionieren nur unwillig. Es ist schwer, sich zu irgendetwas aufzuraffen und besonders in pottenschwarzen Nächten lastet die Müdigkeit noch etwas bleierner auf allem, was zu tun ist.
Doch viel ist nicht mehr zu tun, das Gros des Querverkehrs der Großschifffahrt haben wir hinter uns. Zwischen Teneriffa und Gran Canaria ist kaum etwas los. Danach sind wir allein und können die Zügel etwas schleifen lassen. Die Nacht geht ruppig dahin und langsam tauchen vor uns die ersten Lichtschimmer La Palmas auf. Unsere dicke Erna läuft, nur bei uns läuft es etwas verhaltener.
Kurz nach 6:00 rufen wir Santa Cruz Port Control und melden unsere Einfahrt in den Hafen an. Doch wir müssen draußen bleiben 🥺, erst muss die Fähre um 6:30 auslaufen. Das hätte nun wirklich nicht noch sein müssen. Wir nehmen die Segel runter, die wir eigentlich im Hafen herunternehmen wollten. Der ist zwar auch nur mäßig gegen Schwell geschützt, aber allemal ruhiger als hier draußen, wo die Wellen an der Insel reflektieren und das Chaos perfektionieren. 30 Minuten in so einem elenden Geschaukel können wirklich lang sein, doch dann endlich bewegt sich die blöde Fähre. Im Hafen melden wir uns bei der Marina an, damit sie öffnen. Die Marina La Palma war bis 2014 wohl die unruhigste Marina auf den Kanaren. Deswegen hat man ein Tor in die Einfahrt gebaut, dass nun erst geöffnet werden muss. Mit dem Tor ist es zwar besser geworden, aber sobald das Tor herabgelassen ist, schwappt es gleich wieder ungehindert in der Marina hin und her.
Am Reception Pontoon empfängt uns die Nachtschicht. Verschlafen nimmt er unsere Leinen an. Da es nun wegen unserer Einfahrt in der ganzen Marina mächtig hin und her schwappt, ist es nicht ganz einfach, die PINCOYA an dem Schwimmsteg zu bändigen. Nach 10 Minuten haben wir einen Platz, der Rest kommt später, wenn das Office wieder geöffnet hat. Obwohl das Tor schon wieder geschlossen ist, hat sich das Schwappen im Marinabecken noch nicht wieder gelegt, als wir auf unseren Platz verlegen. Der Anleger gelingt so leidlich, dann sind wir fest.
Die letzten 1 1/2 Tage waren nun auch erst einmal genug. Wir sind froh auf La Palma zu sein. Die PINCOYA hat diesmal ohne Überraschungen alles viel besser mitgemacht als ihre Crew. Nach einem letzten Tee fallen wir in die Koje, alles weitere kommt später und dann werden wir auch mal sehen, wann es weitergehen kann.
vor Papagayo
28° 50′ 49,9″ N, 013° 47′ 35,4″ W
in Santa Cruz, La Palma
28° 40′ 43,8″ N, 017° 46′ 02,0″ W