Da die nächsten Touren, die die Capitana herausgesucht hat, etwas zu lang für unsere Wanderschuhe sind, bringen die uns am Dienstag nur bis zur Autovermietung im Fährterminal. Bei 20 € pro Tag haben wir den Mietwagen gleich mal für vier Tage genommen und können so auch noch unsere finalen Einkäufe ganz einfach erledigen.
Die erste Tour führt uns hinauf auf den Rand des alten Vulkankraters zu den Observatorien und dem Roque de Los Muchachos. Den alten Krater kann man recht gut auf dem Tourbild erkennen. Wenn man erst einmal dort oben an den Observatorien und am Roque de Los Muchachos angekommen ist, gibt es zwei Möglichkeiten, zurück nach Santa Cruz zu kommen. Entweder man fährt dieselbe Strecke zurück oder man umrundet den ganzen Krater. Warum das nicht anders geht, sieht man auf unseren Bildern recht anschaulich, denn das Inselinnere bzw. das Kraterinnere ist echt schroff, ohne wirkliche Straßen und ein Eldorado für echte Offroad-Wanderer.
Die Dame von TopCar ist untröstlich, denn sie hat keinen Fiat 500 mehr und muss uns nun leider bitten, auch mit einen VW Caddy zufrieden zu sein. Obwohl wir gerne Fiat 500 fahren, willigen wir in dieses überraschende UpGrade noch nicht einmal zähneknirschend ein 😂.
Santa Cruz liegt naturtrüb unter uns. Das ist dank der klassischen Saharastaub- und Süd- bis Südostwindlage der letzten Tage so. Die naturtrübe Schicht soll allerdings nicht allzu dick sein und auf dem Roque de los Muchachos, dem Berg der jungen Kerle, wird uns sicher eine freie Sicht erwarten. Wird sind mal gespannt.
Immerhin ist die Bergstraße geöffnet, was nicht immer der Fall ist. Es kann hier durchaus auch mal Schnee liegen, denn der Roque ist immerhin 2.423 m hoch. Der Teide auf Teneriffa ist mit seinen 3.718m zwar deutlich höher und deswegen auch regelmäßig schneebedeckt, aber der Roque de Los Muchachos schafft das auch, besonders gerne mal im Winter. Wir sind vorbereitet, unsere Segelnachbarn waren es nicht und haben zwei Tage vorher nur mal kurz das Auto verlassen, um in FlipFlops und kurzer Hose wenigstens ein einziges schnelles Photo zu machen.
Unser Caddy ist den Steigungen teilweise gar nicht so recht gewachsen, das mag an der schwachen Motorisierung des Leihwagens liegen, aber definitiv auch an der bekloppten Elektronik, die immer meint, alles besser wissen zu müssen. Wie schön sind doch Autos, die ein normales Gaspedal haben, das ohne den Umweg über eine besserwisserische Elektronik einfach auch mal Gas gibt, wenn man Gas geben möchte 🙄. Es lebe der Bowdenzug von früher! Aber vielleicht ist der Schiffsjunge inzwischen auch einfach zu alt …🧐
Auch in diesem Blog lassen wir nun mal die Bilder sprechen, denn die Natur, die uns nun erwartet, ist atemberaubend genug. Da brauchst es nicht mehr viele Worte.
Die Observatorien stehen hier nicht von ungefähr, die meiste Zeit im Jahr ist die Luft hier glasklar und keinerlei Zivilisationslichter stören den Ausblick ins Weltall. Diese Observatorien sind mit denen auf Teneriffa verbunden, sie bilden eine Einheit und eine einmalige Gelegenheit, den Weltraum zu erforschen.
#img14 caption=„Auf dem Roque de Los Muchachos“
Zurück fahren wir über kleinste Straßen. Unser Caddy ächzt, aber die Landschaft ist absolut klasse. Doch leider geht unser erster Ausflugstag nun auch schon viel zu schnell zu Ende.
Mit diesem Ausflug ist La Palma definitiv zu unserer Lieblingsinsel der Kanaren geworden. Es geht noch mehr, aber das wissen wir noch nicht, denn die Capitana hat ja noch einige weitere Ausflüge parat.
Marina La Palma, in Santa Cruz
28° 40′ 43,8″ N, 017° 46′ 02,0″ W