Killybegs


„Killybegs Fischereihafen“

„Killybegs Fischereihafen“

Insgesamt bleiben wir drei Tage in der Killybegs Bay vor Anker. Eigentlich war das so nicht geplant, da aber der Samstag komplett für irgendwelche Versorgungen ausfällt, hängen wir den Sonntag einfach mal dran.

„Wir liegen auf der anderen Seite sehr gemütlich.“

„Wir liegen auf der anderen Seite sehr gemütlich.“

Am Freitag gehen wir gleich das erste Mal Diesel holen. Es ist windig, aber auf dem Hinweg in den Hafen und zur Slippe sind wir in der richtigen Richtung unterwegs 👍. Der Rückweg mit dem Dinghy und mit den vier vollen 20 Liter Kanistern im Bugbereich ist dann schon etwas feuchter. Der Wind hat gedreht und kommt nun kräftig aus Nordwest. Davon merken wir zwar vor Anker nicht viel, die Bucht ist wirklich gut geschützt, aber viel Wind macht eben auch in einer geschützten Bucht Windwellen, die es in einem schwer beladenen Dinghy durchaus feucht werden lassen.

„Unser Tankschiff!“

„Unser Tankschiff!“

„Wir fahren zur Slippe rechts und links ist die Marina.“

„Wir fahren zur Slippe rechts und links ist die Marina.“

Die Tanke ist am Supermarkt und zu Fuß ohne Probleme zu erreichen. Killybegs scheint nicht eben ärmlich zu sein, hier stehen beidseitig der Bucht doch recht ansehnliche Häuser, ja Anwesen. Offensichtlich wurde und wird in Killybegs der Hafen umfangreich modernisiert. Überall wird noch gebaut und alles sieht recht modern aus. Auch die kleine Marina ist neu und liegt sehr geschützt im inneren Hafenbereich.

„Die Marina Killybegs“

„Die Marina Killybegs“

„Die Hochseeflotte bereit zum Auslaufen“

„Die Hochseeflotte bereit zum Auslaufen“

„Auf der öffentlichen Slippe kann man gut anlanden.“

„Auf der öffentlichen Slippe kann man gut anlanden.“

Die Flotte der Hochseetrawler macht auch einen eher neuen bzw. frisch renovierten Eindruck. Insgesamt wirkt Killybegs modern und lebendig. Wir kommen bei unserem Spaziergang zwar nicht wirklich groß herum, aber überall scheint Neues zu entstehen oder Altes renoviert zu werden. Es ist fast etwas touristisch, wobei dieser Begriff in Irland ja vollkommen fehl am Platz ist, wenn man an die Algarve oder die Kanaren denkt.

„Der Stadtfriedhof“

„Der Stadtfriedhof“

„Schöner Wohnen 😂“

„Schöner Wohnen 😂“

Ein nächster Regenschauer treibt uns in ein Fischrestaurant. Erstens steht noch Astrids Geburtstags-Fish&Chips aus und zweitens sieht es nicht danach aus, dass wir in der nächsten Zeit trocken nach Hause kommen. Also Fish & Chips 😋.

„Geburtstags-Fish&Chips“

„Geburtstags-Fish&Chips“


Der Samstag wartet mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 10% auf. Das passt, allerdings hat man wohl doch eine “0” vergessen. So ist der Samstag ein Totalausfall. Es bläst und schüttet nur mit kurzen Unterbrechungen. Ab und zu keimt am Horizont zwar etwas Hoffnung auf, doch die wird vom nächsten Regen im Handumdrehen wieder ersäuft. Also verkriechen wir uns und verschieben sämtliche »Outdoor-Aktivitäten« auf Sonntag.

„Der Samstag ganz ohne Sonne.“

„Der Samstag ganz ohne Sonne.“

Zum Glück kennen ja auch die Iren nicht diese bekloppten deutschen Ladenöffnungszeiten. Die sind ja fast weltweit ein Alleinstellungsmerkmal für Deutschland, obwohl ja in Deutschland auch nur noch eine Minderheit in irgendeiner Kirche ist und selbst davon kaum jemand sein Sonntagsfrühstück gegen einen Kirchgang tauscht. So können wir uns auch noch am Sonntag ganz normal versorgen.

Samstagabend gibt es dann erst mal unseren letzten Fang. Wieder drei Makrelen, eine richtig dicke und zwei kleinere. Das Angelglück war ja bisher wirklich eher Glückssache, doch hier vor Irland kann man frischen Fisch fest einplanen. Das ist schon klasse für den Speiseplan und bei den Preisen in Irland auch nicht ganz uninteressant. Eigentlich bräuchten wir noch mal neue Haken, so einen speziellen Haken für Pollacks, aber leider ist es schwierig, Angelläden zu finden. Zumindest dort, wo wir ankern.


„Viel Platz für viele Ankerlieger, aber wir bleiben allein.“

„Viel Platz für viele Ankerlieger, aber wir bleiben allein.“

Der Sonntag beginnt, wie der Samstag aufgehört hat. Unser Wetterglück hält sich dieses Jahr wirklich sehr zurück und könnte ruhig mal etwas offensiver zur Sache gehen. Doch am Nachmittag ist es dann soweit. Wir holen noch einmal 80 Liter Diesel und kaufen noch etwas ein.

„Noch mehr Diesel.“

„Noch mehr Diesel.“

„She's walking 🚶‍♀️....“

„She's walking 🚶‍♀️….“

Eigentlich wollten wir uns mal wieder einen Wein gönnen, doch dafür sind wir echt zu geizig. Der billigste Wein liegt bei etwa 8 € und nach oben gibt es kaum Grenzen. Alkoholismus können sich in Irland nur die Wohlhabenden leisten, denn selbst eine Dose Bier liegt bei rund 2 €. Sonderangebote gibt es zwar, aber auch die haben den Namen »Sonderangebot« eigentlich nicht verdient. Und die Flasche Gin, die wir in der Karibik noch für 4,80 € gekauft haben, kostet hier 28 €. Die Capitana meint, dass bei dem Wetter vielleicht etwas Rum im Tee gar nicht schlecht wäre, doch in Irland muss der Rum gar keine Preisschilder tragen, denn der Preis entspricht den Prozenten fast 1:1 🥺. So gibt es den Tee auch weiterhin entweder mit oder ohne Zucker und nur mit Wasser.

Da fragt man sich natürlich, wieso selbst bei Aldi damit geworben wird, dass es in einem speziellen Regal Wein für »nur« 7,50 € gibt. Die Erklärung finden wir im Internet und die überrascht uns schon etwas, denn davon haben wir bisher tatsächlich noch nichts gehört. Nun gab es im Januar 2022 sicher auch etwas Aufregenderes in der Welt als die Einführung eines Mindestpreises für Alkohol in Irland. 10 Cent je Gramm reinen Alkohols. Womit sich auch schnell der Mindestpreis von 7,50 € für eine Flasche Wein ausrechnen lässt. Auch Schottland hat inzwischen so einen Mindestpreis eingeführt. Die Angaben sind natürlich alles andere als leicht zu durchschauen oder gar zu vergleichen, denn Schottland gibt den Mindestpreis in Pfund pro 10 Milliliter an, was eine Flasche Wein noch etwas teurer macht als in Irland. Und da nach Irland und Schottland noch Norwegen und Schweden auf unserer Reiseroute liegen, wird unser erstes Glas Wein wohl noch etwas auf sich warten lassen. Schade eigentlich, aber Tee ist ja auch eine tolle Sache 😂 und wer braucht bei 12° schon Rum im Tee?

„Es gibt in Killybegs auch kleine Fischer.“

„Es gibt in Killybegs auch kleine Fischer.“

Doch 3 Tage Killybegs reichen dann auch. Abends bereiten wir alles vor, damit es weitergehen kann. Günstig kann man den Wind nicht nennen, aber bis in die Teelin Bay sollte es reichen.


Killybegs 54° 38′ 12,4″ N, 008° 25′ 51,6″ W