Volles Programm …


Der Berg unserer ToDos mag irgendwie nicht kleiner werden. Am letzten Januarwochenende fahren wir wieder einmal zur PINCOYA. Der Schwung an Türen und Schubladen, den wir mitgenommen hatten, ist fertig lackiert. Auch der Tisch ist fertig und kommt schon mal wieder zurück auf die PINCOYA. So ganz ohne Tisch ist es echt zu ungemütlich, besonders weil das Wetter ja auch nichts tut, um es uns auch nur etwas netter zu machen. Im Grunde genommen kommen wir gut voran, doch noch immer bauen wir irgendetwas aus und nehmen Dinge mit nach Hause.

„Der Wind und der Regen hat den Planen zugesetzt.“

„Der Wind und der Regen hat den Planen zugesetzt.“

„Der sieht schon mal wieder ordentlich aus.“

„Der sieht schon mal wieder ordentlich aus.“

Die neuen Schrankbretter und Regale passen wir ein erstes Mal ein. Es ist ein mühsames Unterfangen, »remote« zu basteln. Auch sorgfältig ausgemessene Teile passen nie auf Anhieb. Immer hat man doch irgendetwas übersehen.

„Erstmal Schablonen. Neue Schrankböden genau einzupassen ist mühsam, wenn die Säge nicht auf dem Steg steht.“

„Erstmal Schablonen. Neue Schrankböden genau einzupassen ist mühsam, wenn die Säge nicht auf dem Steg steht.“

Auch den alten und nun frisch renovierten Motor der Ankerwinde bauen wir doch noch nicht ein. Er muss noch einmal mit zurückkommen. Der neue Motor arbeitet erst sechs Monate in der Ankerkiste, doch die Aluteile sind schon ziemlich korrodiert. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, aber es geht eben auch anders. Also kommen der alte und auch neue Motor wieder mit nach Hause, damit auch die Aluteile noch einen Schutzlack bekommen. Wir sind ja eh an dieser Baustelle, so können wir es auch gleich richtig machen. Etwas aufzuschieben, hat sich bisher immer als schlecht herausgestellt.

„Und schnell noch Plakat für die Demo. Wenn wir nicht in Hannover gehen, dann verstärken wir mal die Rendsburger. Und das mit Erfolg, mit dem Schild werden wir zum Treffpunkt der Segelgemeinde. 😂 “

„Und schnell noch Plakat für die Demo. Wenn wir nicht in Hannover gehen, dann verstärken wir mal die Rendsburger. Und das mit Erfolg, mit dem Schild werden wir zum Treffpunkt der Segelgemeinde. 😂 “

Alles in allem sieht es in der PINCOYA gut aus. Innen ist es schon mal wesentlich trockener geworden. Den Trockner lassen wir zwar nur laufen, wenn wir auch vor Ort sind, doch das scheint zunächst zu reichen. Diesmal kippen wir 7 Liter Wasser weg. Wir könnten ihn zwar auch »remote« über eine der GSM-Steckdosen schalten, aber dann kann er nicht Nachlaufen, um sein Granulat zu trocknen, und schaltet auch immer auf der höchsten Stufe wieder ein. Schade. Doch in jedem Fall trocknet er besser als alles, was wir bisher kannten.

Dass die Feuchtigkeit im letzten Jahr für das Holz zu einem so großen Problem wurde, haben wir uns auch selbst zuzuschreiben. Nach fast 30 Jahren war der Lack einfach mehr als überfällig und hätte von uns schon längst mal aufgearbeitet werden müssen. Hinterher ist man ja immer schlauer, doch auf der anderen Seite waren wir ja auch nicht untätig. Es ist immer ein Abwägen. So ist auch die Renovierung des Teakdecks überfällig, aber daran ist in dem deutschen Wetter außerhalb einer Halle eben auch gar nicht zu denken. Allein dieser Umstand hat ja schon Eckpunkte bzw. den Endpunkt unserer Törnplanung für dieses Jahr gesetzt.

„Es gibt sie noch, die Sonne, nur leider nicht allzu lange ...“

„Es gibt sie noch, die Sonne, nur leider nicht allzu lange …“


Unseren Besuch auf der PINCOYA verbinden wir mit einer kleinen norddeutschen Rundreise. Am Donnerstag scheint noch die Sonne und im Handumdrehen keimt schon auf der Autobahn so etwas wie Reisefieber auf. Es ist irre, wie schnell ein paar Sonnenstrahlen alles verändern können. Im Handumdrehen ist das ewig graue Nass-in-Nass vergessen.
Auf unserer Rundreise liegen nicht nur ein Besuch bei Tantchen, sondern auch gleich zwei Stopps bei unseren Enkeln bei Hamburg. Hier haben wir unsere ganz besondere Raststätte 🥰, sie liegt perfekt auf unserer Reiseroute.

„Unsere Raststätte 🥰“

„Unsere Raststätte 🥰“

Nach dem Umzug von Lin in Hamburg wird nach diesem Wochenende auch endlich mal ihre neue Küche fertig. Nun ja, fast fertig, die Schrankzeile mit Platte, Spüle & Co steht und alles ist schlussendlich auch angeschlossen und sogar dicht. Wir basteln uns nicht nur auf der PINCOYA durch die Welt, sondern bauen auch Küchen, Schränke und Sofas auf. Bob und Bobbina Baumeister mit ihrem Bastelmobil sind unermüdlich im Einsatz. Nichts ist vor uns sicher, volles Programm eben, es geht irgendwie nicht anders.


Aber nun schnell zurück an die heimische Arbeit …
Mit einem vollgepackten Anhänger geht es zurück nach Hause. Die nächsten Arbeiten zuhause warten schon und in 3 Wochen geht es wieder hoch. Vielleicht ist dann ja mal das Wetter danach, um endlich das neue Wasserstag einzubauen und mit den Arbeiten am Rigg zu beginnen.

Und neben den nächsten Lackierarbeiten beginnt nun auch die »hohe« Nähkunst. Inzwischen haben wir großen Respekt vor den Nähkünsten der Segelmacher und der Sprayhood- und Kuchenbudennäher. Diese Arbeiten sind alles andere als trivial, wenn der Stoff hinterher auch sauber und straff sitzen soll. Nun wagen wir uns daran, ein neues Softschott zu nähen. Das alte haben wir zwar als Muster und müssten es eigentlich »nur« nachnähen, aber das hört sich einfacher an, als getan. Die wenigsten Nähte sind mal gerade und lassen sich einfach so nähen. Insgesamt sitzen wir wohl länger davor und denken über das »Wie« nach, als dass wir dann wirklich nähen. Und nachdem alles zum Zuschnitt bereit und angezeichnet ist, zögern wir dann doch, mit der Schere den guten Stoff zu zerschneiden. Die Gefahr, den Stoff falsch zuzuschneiden, weil man irgendetwas übersehen oder nicht bedacht hat, ist groß. Also noch einmal nachdenken und noch einmal anlegen und prüfen. Wir beraten uns und werfen unser Halbwissen in die Waagschale, auf deren anderer Seite die Schere liegt. Und dann doch los. Nach zwei Tagen macht unsere Haushaltsschere schon mal klar, dass wir nach diesem Projekt eine neue brauchen. So bekommt ein Quadratmeter nach dem nächsten eine neue Form und die Einzelteile warten dann nur noch darauf zusammengenäht zu werden. Wie gesagt, allen Respekt den Sprayhood- und Kuchenbudennähern, das Handwerk ist kein Selbstläufer.

„Schnipp, schnapp ein Softschott!“

„Schnipp, schnapp ein Softschott!“

Am Ende ist die Softschott-Replika in ihrem ersten Wurf fertig und muss nun erst einmal eingepasst werden. Und natürlich nähen wir uns keine »einfache« Replika, sondern haben schon diverse Verbesserungen im Kopf. Doch genau die müssen wir nun erst einmal verifizieren und das geht nur mit einem Live-Test auf der PINCOYA. Auch zum nächsten Bastelbesuch auf der PINCOYA steht schon wieder ein volles Bastelprogramm an.

„Sieht schon mal gut aus, mal sehen ob es auch passt.“

„Sieht schon mal gut aus, mal sehen ob es auch passt.“


Das Bastelprogramm und der Regen
Unsere Arbeitszeiten am Schiff könnten wir ja eigentlich ziemlich frei wählen, doch aktuell gibt es die ein oder andere Verpflichtung, die so gar nichts mit Segeln zu tun hat. So knuspern wir uns zwischendrin mal 3 Tage ab. Es geht leider nicht anders und so zeitlich unflexibel, wie wir sind, passt dann am Ende auch das Wetter wieder einmal gar nicht. Mit viel guten Willen können wir unsere Arbeitszeit auf der PINCOYA noch als »netten Versuch« verbuchen, ganz nach dem Motto »allein der Wille zählt«. Und natürlich ist auch unsere ToDo-Liste für die 3 Tage wieder einmal viel zu lang. Wir machen gute Mine zum bösen Spiel, aber viel schaffen wir wirklich nicht. Draußen geht gar nichts. Es regnet ohne Unterbrechung. Die 10° sind zwar durchaus angenehm, aber Stunde um Stunde unserer Zeit versinkt in einem nassen Einheitsgrau. Unter Deck passen wir die neuen Regalbretter final ein und halten unter der Plane im Cockpit das neue Softschott das erste Mal an. Grundsätzlich passt es schon mal ganz gut und so sind die fehlenden Maße schnell genommen. Wenn der Regen mal nicht auf die Plane trommelt, dann ziehen Schwaden von Sprühregen direkt darunter. Eigentlich wollten wir auch das Wasserstag reparieren, mit den neuen Achterstagen beginnen, die Ankerwinde wieder zusammenbauen und eine Planke im Bugspriet tauschen. Doch daran ist nicht zu denken, wenn hinterher das Regenwasser aus dem Werkzeugkoffer schwappt und man selbst trieft wie ein begossener Pudel.
Unter Deck geht auch nicht viel mehr. Die Luftfeuchtigkeit ist einfach zu hoch, um mit irgendwelchen Lackierarbeiten zu beginnen. So messen wir nur noch einiges aus, denn wir haben beschlossen, die PINCOYA wenigstens teilweise zu isolieren, um dem Kondenswasserproblem etwas Einhalt zu gebieten. Ein Blick auf die Wettervorhersage zeigt, dass wir erst mit einer Besserung rechnen können, wenn wir schon längst wieder zuhause sein müssen. So werfen wir schon nach 36 h das Handtuch. Wieder einmal hat kaum ein Punkt auf unserer Liste ein Häkchen in der Spalte »erledigt« bekommen.
In den letzten Monaten ist wirklich der (Regen)Wurm drin. Gefühlt regnet es eigentlich ständig. Zumindest, wenn wir auf der PINCOYA sind. So schlecht ist uns das Wetter noch nie vorgekommen. Es ist wirklich zum 🤮. Wenn sich das nicht schnellstens ändert, verschiebt sich zwangsläufig alles nach hinten und wir können schon wieder umplanen.