Heute ist Ruhetag bzw. Wartetag. Wir warten auf den richtigen Wind. Für die Kieler Bucht sind fröhliche 7 Beaufort angekündigt, was eigentlich nicht wirklich schlimm ist. Wirklich schlimm ist für uns die Richtung, denn der Wind kommt aus Ost. So haben wir keine wirklich angenehme Chance nach HHafen zu kommen. Also warten wir ab. Am Samstag soll es gegen Mittag über Süd auf West drehen und wir hoffen, dass das auch so passiert.
Also erst einmal Frühstücken.
Zu einem richtigen Frühstück gehören Brötchen und die gibt es im Hafen. Also los. Es bläst inzwischen mit rund 6 Beaufort ablandig. Wenn der Außenborder streikt, rudert es sich mit unserer Gummiflutsche nicht wirklich gut gegenan. Deswegen mit Schwimmweste, es kann ja etwas dauern, bis Astrid und Lin den Anker hochgeholt haben, um mich mit oder ohne Brötchen in der Marstalbucht wieder einzusammeln.
Aber alles geht gut und die Notreparatur des Außenborders hält. Gestern war der Mitnehmerbolzen der Schraube gebrochen, natürlich haben wir so einen nicht an Bord. Wir haben zwar unendlich viel Kleinkram, aber so etwas natürlich nicht. So habe ich eine 3mm Niro-Schraube abgeknippt und als Bolzen eingebaut. Und damit geht’s nun auch ganz passabel gegen die Starkwindböen voran.
Das Frühstück ist also gesichert.
Der Tag läuft so vor sich hin, wie eben ein Wartetag läuft. Wir spielen Karten, lesen und ich schreibe Blogs und sehe Photos durch. Auch ein Mittagsschläfchen für den Schiffsjungen ist da mal drin. Nachmittags regnet es ab und zu, aber am frühen Abend können Lin und ich noch mal einen Strandspaziergang machen. Astrid erholt sich derweil von den Strapazen des langen Wartens.
Dieses Jahr haben wir ja viele Küsten und Inseln in der dänischen Südsee gesehen und haben so manchen langen Strandspaziergang gemacht. Langweilig ist es uns dabei nicht geworden, denn immer wieder ist es irgendwie anders, und besonders wenn das Spiel von Licht, Sonne und Meer hinzukommt.
Die nächste Bucht nördlich von Bagenkop sieht einladend aus. Auch scheint es hier bei einem kräftigen Ost noch ruhiger zu sein. Das werden wir beim nächsten Mal ausprobieren. Dann ist der Weg zu den Brötchen zwar länger, aber die ruhige Einsamkeit macht das wett.
Schade, schon ab Montag können wir nur von diesen Bildern und der Erinnerung zehren. Vor uns liegt der Arbeitsalltag und unser Umzug. Wenn der durch ist, dann lassen wir die unausgepackten Kisten einfach unausgepackt und hauen für ein langes Wochenende ab. Vielleicht hierher oder nach Albuen oder Falster oder Nysted oder umme Ecke Richtung Lübeck, aber aus jeden Fall auf’s Wasser!
immer noch nördlich Bagenkop vor Anker
54° 45′ 16,48“ N, 10°40′ 23,5″ E