Nykøbing -> Nysted Start: 11:00 Ende: 15:15 Wind: S-SW 10 kn Distanz: 17,1 sm Gesamtdistanz: 257,2 sm
Der Morgen empfängt uns mit Sonne und sogar sommerlichen Temperaturen. Vor uns liegt der südliche, sehr flache Teil des Gulborgsunds. Für uns geht das gerade so, aber ab 1,80 m Tiefgang wird es eng. Viel Wasser hat man hier nicht unter dem Kiel, aber die Landschaft ist einmalig schön.
Das teilweise sehr enge Fahrwasser schlängelt sich durch den weiter werdenden Sund. Wir denken kurz darüber nach, ob wir uns zu der einzigen Ankermöglichkeit im Bredningen Becken (55° 42” 13,5′ N, 11° 50” 14,9′ E) vorschleichen sollen, aber im Westen lauert schon wieder das Ende des Sommers und der Schlag morgen zurück nach Heiligenhafen ist ohnehin schon lang genug.
Seinen größten Zauber entfaltet der Guldborgsund an diesen Stellen, wenn man bei leichten Winden und toller Sonne unter Segel langsam durch das Fahrwasser gleitet. Die Sache mit dem Segeln kriegen wir heute leider nicht hin, denn wir haben dem Wind aus Süd genau auf der Nase. So brummen wir gemächlich gegenan und lassen uns durch das Brummen des Motors nicht die Ruhe nehmen, die der Sund an dieser Stelle an solch einem Tag ausstrahlt.
Als sich der Guldborgsund in die Nysteder Bucht öffnet, setzen wir Segel und halten in 2 großen Kreuzschlägen Nysted an. Aber auch die dunkle Wetterfront robbt sich Stück für Stück an uns heran und droht mit ihren Regenwolken zu uns herüber. Kurz vor Nysted legt sich der Südwind auf’s Ohr, um der nassen Front Vortritt zu lassen. So werfen wir wieder den Motor an und versuchen, das letzte Stückchen noch trocken zu bleiben.
Kaum sind wir in Nysted halbwegs fest, beginnt es auch schon zu schütten. Als heute mittag noch Sommer war, hatten wir uns schon auf ein riesiges dänisches Softeis gefreut. Nun verkneifen wir es uns wegen des Regens. Es schüttet wieder einmal ohne Unterlass und im Bad und unter der Sprayhood hängt schon die erste Garnitur von patschnassen Klamotten.
in Nysted im Regen
54° 39′ 47,0″ N, 11° 43′ 46,6″ E