… nun geht’s wieder los!

Nach vielen winterlichen Bastelstunden in der Halle und im Hafen war es nun heute endlich mal wieder soweit zu dem ersten Saisontörn aufzubrechen. Vor uns dehnt sich eine Woche Frühlingsurlaub bis in die dänischen Südsee. Die Sonne scheint freundlicher, als die Temperaturen sich anfühlen. Das macht aber alles nichts. Der Wind soll nach dem Erwachen aus westnordwest kommen, also ab in Richtung Gedser. Nur keine Kurse gegenan. Alles immer schön gemütlich.

letzte Vorbereitungen

letzte Vorbereitungen

Heilligenhafen nach Gedser

Heilligenhafen nach Gedser

Genauso gemütlich wie gedacht, geht es dann auch los. Manchmal etwas zu gemütlich. Unsere Geduld wird wieder einmal auf die Probe gestellt. So wie eigentlich jedes Jahr. In den langen Wintermonaten ohne Segeln beschleunigt sich unser Leben immer unmerklich. Dann sitzen wir wieder auf der PINCOYA unter Segel bei 5 kn Fahrt über Grund und wir haben das Gefühl kaum schneller als ein Gletscher voranzukommen. Wir kennen ja diese Entschleunigung, aber jedes Jahr ist es wieder neu und jedes Jahr fällt es uns wieder schwer dies einfach hinzunehmen. Wir springen beide unzählige Male auf, um irgendetwas zu tun. Aber es wird nicht schneller, es geht einfach nur langsam. Und es geht, wir müssen uns nur wieder daran gewöhnen und uns entschleunigen.

.... die erste Tiefenentspannung!

…. die erste Tiefenentspannung!

In Heiligenhafen haben wir uns von Hille und Torsten verabschiedet. Eigentlich haben sie uns verabschiedet und standen auf dem Steg. Verkehrte Welt! Denn Hille und Torsten brechen zu dem Törn auf, zu dem wir so sehr hoffen auch irgendwann einmal aufzubrechen. Raus in die Welt und sehen, wohin es einen führt. Einerseits genauso wie wir es uns wünschen und dann doch wieder ganz anders. Jeder so, wie er es eben mag. Das ist das Großartige und das ist auch das Verblüffende. Komisch, dass wir so viele Gleichgesinnte schon öfters direkt vor der Haustür getroffen haben, wo man doch eigentlich vermuten sollte, dass man solche Menschen und Träume nur irgendwo ganz weit weg treffen kann.

Abschied von Hille und Torsten!

Abschied von Hille und Torsten! Tschühühüß

Nach eher schwachen Winden und Astrids obligatorischer Feststellung, dass der AIS die beste Erfindung seit der Seefahrt ist, frischt es kurz vor Gedser auf. Wahrscheinlich will der Wetterdienst wohl einfach nur Recht behalten und schaltet schnell noch die angekündigten 20 kn Wind ein. Und ganz eigentlich hätte das jetzt nicht mehr sein müssen. Astrid verkrümelt sich murrend zur Navigation unter Deck und kurz darauf verkündet ein leises Brummen den erfolgreichen Start der Dieselheizung.

Anglerglück

Angler versuchen ihr Glück, wir fahren weiter….

Gedser zeigt sich ein weiteres Mal von seiner schlechten Seite. West 22kn. Im letzten Jahr waren es 28 kn und die Ankerhalterung trägt noch immer die Narben meines Anlegemanövers. Heute ist der Hafen leer und wir gehen einfach längsseits.

Der Einlaufrotwein hat die richtige Weißweintemperatur. Die See ist mit ihren 10° nur unwesentlich wärmer. Eine kleine Urlaubsentspannung stellt sich ein, für die Entschleunigung müssen wir noch etwas tun, aber wir haben ja noch ein paar Tage.

da sind wir gerade