Der letzte Jahresurlaub?


Auch wenn zurzeit in Norddeutschland noch nicht alle Zeichen so ganz direkt auf Segeln stehen, hat die Segelsaison 2017 am 01.01. definitiv begonnen. Für uns heißt das planen und … ja … wieder einmal etwas basteln. Aber das ist eine andere Geschichte, die später auch noch in einen anderen Blog will.

2017 ist für uns schon ein besonderes Jahr. Wenn wir 2018 wirklich unsere Pläne in die Tat umsetzen und zunächst über die Sommerhalbjahre jeweils für rund 6 Monate auf große Fahrt gehen, ist 2017 unser letztes Jahr mit einem „echtem Jahresurlaub“. Wild entschlossen sind wir ja, aber ein komisches Gefühl ist es trotzdem. So langsam drängt all das, wovon wir schon so lange träumen und über das wir schon ebenso lange sprechen, immer mehr in unsere Alltagsrealität. Egal, wie rational man an solch eine Sache rangeht, mit jedem Tag weniger oder besser gesagt mit jedem Schritt näher an das erklärte Ziel heran, wird uns die Tragweite der kommenden Veränderungen bewußter. Es tauchen auch Details auf, die sich vorher noch gar nicht gezeigt haben. Das ist ähnlich wie beim Photographieren. Für ferne Panoramaaufnahmen reicht es, den Fokus grob auf unendlich zu stellen, im Nahbereich muss man da aber schon etwas genauer fokussieren.

So kreiseln unsere Gedanken und Gefühle zwischen „Jippi, gleich geht’s los!“ und „Wow, da haben wir uns aber echt was vorgenommen.“ Einfach zu sagen, dass uns das alles kalt lässt und wir keine Zweifel kennen, wäre gelogen. So planen wir dieses Jahr an zwei Fronten, dem Sommerurlaub 2017 und unserem Absprung im April 2018. Die Planungen für 2018 hängen stark davon ab, welches Agreement wir außer eine stumpfen Kündigung mit unserem Arbeitgeber treffen können. Aber auch dazu später etwas mehr, wenn wir uns an dieser Stellen etwas besser sortiert haben.

Bleibt also die Planung für unseren Sommertörn 2017. Im Gegensatz zu der Planung für 2018 war das allerdings eine einfache Sache. Auf jeden Fall wollten wir wieder so einen coolen ? Ferntörn wie den letztes Jahr nach Estland, und etwas Ungewissheit durfte auch ruhig dabei sein ?. Denn wenn man nicht von vornherein davon ausgehen kann, dass das auch alles so klappt, was man sich vorgenommen hat, dann prickelt die ganze Sache doch etwas mehr ?.

Also haben wir den Zirkel in die elektronische Seekarte gepiekst und mal geschaut, was von Heiligenhafen aus in einem Radius von 400 sm so auf unseren Besuch wartet.

 

„Urlaubsradius von 400 sm!“

„Urlaubsradius von 400 sm!“

Ohne viel Hin und Her fiel unsere Wahl sofort auf Norwegen, denn erstens ist das eine andere Richtung als 2016 und zweitens wollten wir immer schon mal ein Photo von der PINCOYA von oben haben. Also nicht nur so etwas von oben, sondern richtig. Dafür bietet sich der Preikestolen im Lysefjord an, von dort oben kann man prima Photos auf den Fjord ganz unten machen und wenn dann dort die PINCOYA vor Anker liegt, dann ist doch alles klar. Also Norwegen, Lysefjord und Preikestolen. Durch den großen Belt, den Kattegat und den Skagerrak sind das fast 500 sm. Durch den NOK und über die Nordsee ginge es auch, aber dort sind die Wetterabhängigkeiten wohl noch etwas größer, als auf dem Weg hinten herum. Also werden wir uns von hinten an die Nordsee anschleichen. Da wir auf unserem Törn nach Estland gemerkt haben, dass für solche Ferntörns ein paar Tage mehr Manövriermasse gar nicht so schlecht sind, haben wir dieses Jahr alle Urlaubstage auf die Norwegenkarte gesetzt. Am 03.06. wird es losgehen und am 09.07. werden wir hoffentlich mit dem „Bild von oben“ wieder zurück sein. Das sind 5 Wochen plus Wochenenden. Nach gut 3 Wochen wird Lin in Oslo zu uns stoßen, um mit uns zusammen durch die norwegischen und schwedischen Schären wieder zurückzutrödeln.

Ein guter Plan, aber noch schläft die PINCOYA in der Halle bei Weilandt in Burgstaaken, und am kommenden Wochenende werden wir mal gucken, ob es ihr dort auch gut geht.

noch im Winterschlaf in Burgstaaken
54° 25′ 20,2“ N 11° 11′ 13,6“ E