Der Stavangerfjord und die Region um Jorpeland ist ein sehr geschütztes und wunderschönes Segelrevier! Jorpeland war in 2017 unser Zielhafen, um von dort aus zum Preikestolen zu gelangen und hinauf zu wandern.Wir haben dadurch den hinteren Bereich des Stavangerfjordes kennen und schätzen gelernt. Einfach tolles Segeln mit dem einen oder anderen Freizeitsegler und ein paar Fähren, die von A nach B und wieder zurück sausen. Alles wirklich entspannt und landschaftlich absolut reizvoll.
Mögliche Startpunkte/Liegeplätze für die Preikestolen-Wanderung
Um als Segler den Preikestolen besteigen zu können, muss man erst einmal einen strategisch günstigen Liegeplatz für sein Schiff finden.
Es gibt hier zum Beispiel diese drei möglichen Startpunkte:
– an einer Mooring im Lysefjord
Die Mooring liegt etwas südlich des Preikestolen an der Westseite des Lysefjords. Das Tolle an dieser Variante ist, dass man mit dem Schiff direkt am Preikestolen liegt und den Preikestolen aus der Wasserperspektive und dann nach Besteigung des Preikestolen das Schiff von der Vogelperspektive aus sehen und fotografieren kann.
Es gibt aber auch Herausforderungen: die Mooring muss zum Beispiel überhaupt frei sein. Und das ist nicht unbedingt gegeben, da es doch einige Segler und Motorbootfahrer in den Fjord lockt, von denen nur einer die Mooring schnappen muss. Außerdem muss das Wetter mitspielen, denn an der Mooring hängt man sicherlich nur bei moderatem und stabilem Wetter.
An Land kommt man dann mit dem Schlauchboot und muss von dort seinen individuellen Aufstieg zum Preikestolen finden. Es gibt Aufstiege und Routen, die später auf die Haupt-Route stossen. Letztere ist sehr gut ausgeschildert, die Strecke davor erfordert aber eigenständige Orientierung, bis der Hauptweg erreicht wird. Diese Strecke ist gegenüber der “Standard”-Route ab dem Preikestolen-Parkplatz unserer Schätzung nach um ca. 1-2h länger.
Für ambitionierte Wanderer ist das eine super Sache! Wir hatten vor dieser Variante letztlich doch zuviel Respekt. Eine Wanderung über 5-6h in Kombination mit den zu der Zeit schlechten Wetterbedingungen (nass-kalt und windig) schien uns dann zu anstrengend und zu gewagt zu sein.
– in Stavanger
Stavanger ist ein guter Startpunkt für eine Tour zum Preikestolen. Denn von hier kann man mit Fähre und Bus zum Parkplatz am Preikestolen fahren. Der Transfer geht von Stavanger per Fähre nach Tau, und von Tau bis zum Preikestolen-Parkplatz per Bus. Hierfür werden Kombi-Tickets angeboten, man kann natürlich die Tickets für Fähre und Bus auch einzeln kaufen.
In der Hauptsaison fährt die Fähre ca. alle 40 Minute. Inkl. Umsteigen braucht man dann von Stavanger bis zum Parkplatz beim Preikestolen ca. 1h15Min.
– in Jorpeland
In Jorpeland ist direkt am Hafen eine Bushaltestelle. Diese wird von 2 Buslinien mit Ziel Preikestolen-Parkplatz angefahren. Der Preis für die Buslinie Boreal – “The Pulpit Rock Bus” liegt bei ca. 200 NOK für eine Person Hin- und Rück in der Hauptsaison, und 150,-NOK in der Nebensaison. Der Bus fährt knapp 30 Minuten.
Wenn man nach Jorpeland kommt und es einrichten kann, dass nicht gerade Freitag oder Samstag ist, dann ist das gut. Denn dann sind die Wochenendausflügler nicht da oder (am Sonntag) gerade am Aufbrechen und der Hafen hat genügend Platz für eine Handvoll Segler.
Preikestolen
Der Preikestolen (norw. für Kanzel oder Predigerstuhl) als Urlaubsziel ist kein echter Geheimtipp. Im Jahr sollen ca. 200.000 Besucher die Wanderung zur Felskanzel, die durch Frostsprengung vor 10.000 Jahren entstanden ist, durchführen. Wenn man es bis auf das nur ca. 25x25qm große Granitstein-Plateau geschafft hat, geht es am Rand praktisch senkrecht über 600m in die Tiefe bis zum Meeresspiegel und bis in den Lysefjord. Irre!
Es gibt einen Wanderweg, der von dem Startpunkt Preikestolhytta (Parkplatz) über Granitfels, Steine und teils morastige Hochebenen bis auf das Hochplateau führt. Dieser Weg wurde vor wenigen Jahren von Sherpa (echte aus dem Himalaya!) stärker befestigt und für die vielen Besucher und Touristen sicherer gemacht. Für die Wanderung sollte man ca. 4h einkalkulieren. Es gibt unterwegs keine Hütten, Toiletten oder Sitzgelegenheiten. Es gibt einfach nur Natur, und zwar von allem etwas: Wald, Geröll, Hochmoor, ein Bergsee und Granitfelsen. Hammer!
Es gibt im Internet einige Berichte mit grandiosen Fotos und Panoramaaufnahmen einer solchen Tour. Unser Erlebnis an diesem Tag war ein ganz Spezielles, das wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten wollen:
-> hier der Blog von unserem für uns einmaligen Preikestolen-Aufstieg.