Hanko und Bengtskär


Mittwoch 11.07.
Hanko -> Bengtskär -> Hanko

Hanko ist nicht wirklich spektakulär. Einen schönen Aus- bzw. Überblick über die Stadt und die Schärenlandschaft bekommt man von dem markanten, roten Wasserturm aus. Dort fährt man touristenfreundlich mit einem Aufzug hoch und auch wieder runter.

„Der Wasserturm, weithin sichtbares Wahrzeichen von Hanko.“

„Der Wasserturm, weithin sichtbares Wahrzeichen von Hanko.“

„Straßenansichten“

„Straßenansichten“

Ansonsten gibt sich Hanko einige Mühe, alte traditionelle Gebäude zu erhalten und wieder im alten Stil herzurichten. Aber der eigentliche »Magnet« Hankos ist eben seine Lage auf dem südwestlichsten Festlandzipfel Finnlands, der Halbinsel Hankoniemi. Es ist fast egal, aus welcher Richtung man kommt, hier muss man eben vorbei, wenn man in Finnland ums Eck will, egal aus welcher Richtung.

„Hanko im Überblick...“

„Hanko im Überblick…“

Und auch wenn man irgendwie von weiter weg kommt, ist Hanko als erstes Ziel auch gut anfahrbar, weil es doch recht weit außen liegt. Wobei auch dort immer noch genug Untiefen lauern, um die Navigation nicht langweilig werden zu lassen.

„Auf dem Weg nach Bengtskär gibt es auch ein Lachssüppchen zum Lunch.“

„Auf dem Weg nach Bengtskär gibt es auch ein Lachssüppchen zum Lunch.“

In Hanko lassen wir die PINCOYA zurück und nehmen die Fähre nach Bengtskär. Auf Bengtskär steht nicht nur der höchste Leuchtturm im skandinavischen Raum der Ostsee, sondern Bengtskär ist auch der südlichste Punkt Finnlands, der besiedelt ist. Früher das ganze Jahr über, weil der Leuchtturm ja in Betrieb gehalten werden musste, aber heute nur noch den Sommer über, wenn es Touristen wie uns hierher zieht. Es gibt zwar noch einige Stückchen von Finnland, die weiter südlich aus dem Wasser gucken, aber dort kann und will dann wirklich keiner mehr wohnen.

„Bengtskär voraus, noch etwas trüb.“

„Bengtskär voraus, noch etwas trüb.“

„Groß und hoch ist nur der Leuchtturm, der Rest der Insel ist eher flach und karg.“

„Groß und hoch ist nur der Leuchtturm, der Rest der Insel ist eher flach und karg.“

„Bengtskär“

„Bengtskär“

Grundsätzlich kann man auch auf eigenem Kiel nach Bengtskär fahren, nur einen Hafen gibt es dort nicht so recht. Je nach Windrichtung gibt es einige mehr oder weniger geeignete Möglichkeiten, an den Felsen festzumachen, von denen uns aber schon bei wenig Wind keine so richtig sympathisch ist. Und egal, wie man auf Bengtskär ankommt, der Inselvogt kassiert in jedem Fall 8 € Anlandungsgebühr pro Person. Von jedem und auch jedem, der anlandet, ist er behilflich.

„Dies sind die Anlandeplätze. Oben links das Segelboot der finnischen Familie; oben rechts der Kajak-Fahrer.“

„Dies sind die Anlandeplätze. Oben links das Segelboot der finnischen Familie; oben rechts der Kajak-Fahrer.“

Ich betone das so, weil wir nachmittags recht erstaunt einen Kajakfahrer beobachten, wie er ankommt. Einen offensichtlich schon älteren, aber wohl auch durchtrainierten Kajakfahrer. Und wenn man nun mal Bengtskär auf der Karte sucht und sich fragt, von wo der wohl gestartet sein mag, dann bekommt man schon richtig viel Respekt vor so viel sportlichem Ehrgeiz und Leistung. Aber der Kajakfahrer ist nicht der Einzige, über den wir uns wundern. Vielleicht sind wir wirklich noch nicht hart genug für die skandinavische Inselwelt. Auf der Ostseite, und wir haben Ostwind, legt nachmittags auch noch eine kleine finnische Segelyacht vor Heckanker an. Warum dort auf der Luvseite, bleibt wohl das Geheimnis des Skippers. Auch hier ist der Inselvogt sofort zur Stelle und hilft. Die kleine Segelyacht tanzt in dem auflaufenden Schwell wie ein Korken hin und her. Der zweite Versuch, eine Leine zu übergeben, klappt auch. An Deck steht eine Frau und am Ruder der Mann. Und nachdem die beiden die hüpfende kleine Segelyacht ganz dicht an den Felsen manövriert haben, klettern aus der Yacht noch zwei Kinder und hüpfen im richtigen Moment munter rüber auf den Felsen und die Frau holt ihr Baby und alle fünf brechen auf, den Leuchtturm zu besichtigen. Irgendwie bleibt uns jetzt doch schon etwas die Spucke weg und wir sind uns nicht ganz sicher, ob diese Aktion wirklich seemännisch schlau war.

„Der Aufstieg auf denTurm.“

„Der Aufstieg auf denTurm.“

„Turmaussichten“

„Turmaussichten“

„In der Mitte das alte Feuer. Dahinter sieht man eine der heutigen modernen Blitzlampen.“

„In der Mitte das alte Feuer. Dahinter sieht man eine der heutigen modernen Blitzlampen.“

Ansonsten ist Bengtskär auch so schon beeindruckend genug. Kaum zu glauben, dass hier früher das ganze Jahr über bis zu 40 Menschen gewohnt haben. 20 Kinder und 20 Erwachsene. Wie das hier funktioniert hat, ist uns ein Rätsel, zumal die südwestlichen Felsen der Insel bis zum Turm hoch in einem Sturm locker überspült werden können, denn die Wellen sollen hier mit bis zu 8 Meter auflaufen. Und ab Mitte Dezember friert die See um Bengtskär dann langsam zu, und dann ist sowieso Schluss mit jeder Versorgung. Diesen Winter war Bengtskär sogar ziemlich lange noch vom Eis vollkommen eingeschlossen, das kann man auch auf der Eiskarte aus unserem Blog von 19.03. recht gut sehen.

„Es gibt nicht viel Grün auf Bengtskär und das meiste Grün sind Algen.“

„Es gibt nicht viel Grün auf Bengtskär und das meiste Grün sind Algen.“

Wir haben knapp drei Stunden Zeit, um uns Bengtskär anzusehen. Empfangen werden wir von Guides, die uns eingangs eine kleine Einführung zu Bengtskär geben. Danach kann man auf der Insel herumlaufen, wie man will, und auch bis ganz nach oben ins Leuchtenhaus des Leuchtturm steigen.
Mit einer vollen Chipkarte Photos und Panoramen gehen wir zurück auf die Fähre. 62 € für die Fahrt hierher war nicht eben wenig, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn auf eigenem Kiel hätten wir vielleicht geguckt, hätten uns aber wohl eine Anlandung nicht getraut.

„Dann geht es schon wieder zurück...“

„Dann geht es schon wieder zurück…“

„… und bald kommt Hanko auch schon wieder in Sicht.“

„… und bald kommt Hanko auch schon wieder in Sicht.“

„Die Stege in Hanko sind immer noch überfüllt und die PINCOYA ist auch noch da.“

„Die Stege in Hanko sind immer noch überfüllt und die PINCOYA ist auch noch da.“

in Hanko
59° 49′ 11,0″ N, 22° 58′ 1,5″ E