Esbjerg
In erster Linie war der Hafentag in Esbjerg dafür gedacht, unsere dänische Prepaid-Internet-Karte wieder aufzufüllen. Da wir mit Tre, einem schwedischen Provider für alle skandinavischen Länder, so viel Ärger hatten, dass wir am Ende alle Kreditkarten sperren lassen mussten, die wir einmal für die Aufladung per Internet verwendet hatten, sind wir nun wieder zu der Voucher-Variante zurückgekehrt. Da wir auch eine dänische Telia-Karte haben, müssen nun nur noch ein Aufladekontingent im Supermarkt kaufen. Das funktioniert auch prima, aber man kann das eben nicht via Internet schon vorher machen, sondern muss irgendwo in DK in einen Supermarkt gehen und einen Voucher kaufen. Deswegen Esbjerg, denn Esbjerg ist unser erster dänischer Hafen. Esbjerg ist ein großer Industriehafen und man sollte hier nicht die Perle der dänischen Yachthäfen vermuten. Die Beschreibungen im Hafenhandbuch sind auch entsprechend und lassen keine großen Erwartungen aufkeimen. Aber ohne Internet kein Wetter und ohne aufgeladene Karte kein Internet und ohne halbwegs große Stadt kein Voucher. Also Esbjerg. Der gegenüber liegende kleine Yachthafen der Insel Fanø wäre sicherlich hübscher, aber wer weiß, ob wir da einen Voucher bekommen. Außerdem bläst es wie blöde aus Südost. Der Hafen von Fanø ist sowieso nicht wirklich tief und wenn dann noch der Wind das restliche Wasser einfach rausbläst, sitzen wir hinterher doch noch im Schlick fest. Dazu haben wir nun auch wieder keine Lust. Noch ein guter Grund für das hässliche Entlein Esbjerg.
Aber Esbjerg hält eine schöne Überraschung für uns bereit. Es ist Tall Ship Race. Schon bei der Anfahrt sehen wir die hohen Masten einiger Rahsegler. Bis einschließlich Montag liegen hier einige der bekanntestes Großsegler. Es ist fast wie zum Hamburger Hafengeburtstag, nur das hier alles frei und ohne Eintritt ist. Und es ist in Esbjerg. Hier gibt es keine Menschenmassenschieberei, es ist viel viel weniger los als in Hamburg. Nach wenigen Minuten kommt man auf jedes Schiff und kann sich alles in Ruhe ansehen. Super! So verbringen wir den Vormittag mit Schiffegucken und nicht mit Karteauffüllen.
Gegen Mittag sind auch die dünnen Wolken weg und die Sonne beleuchtet die beeindruckende Szenerie. Es ist ein unglaubliches Bild. Man bekommt eine Idee, wie es früher, zu Zeiten der Großsegler, in den Häfen ausgesehen haben muss.
Wir wissen ja, was es heißt zu segeln, aber als wir dann unter den Masten der Krusenstern stehen, können wir uns schon im Hafen nicht vorstellen dort aufzuentern. An die Arbeit dort oben bei Starkwind oder Sturm wollen wir lieber gar nicht denken. Lange schlendern wir von Schiff zu Schiff. Fast alle sind wirklich toll und liebevoll restauriert. Auf der Krusenstern sieht man allerdings auch, dass in Russland nicht viel Geld für diesen Botschafter übrig ist, trotzdem ist die alte Dame im Alter von 89 Jahren immer noch auf großer Fahrt. Das ist toll.
Danach finden wir in der Fußgängerzone auch einen Supermarkt und einen Telia-Shop. Den brauchen wir diesmal doch, denn unsere alte Karte haben wir mehr als 12 Monate nicht mehr aufgefüllt und so ist sie an Nichtnutzung gestorben. Nun haben wir aber eine neue Karte und sind in Dänemark wieder online.