Winterresumee


Winterresumee!!!??!!! Wir hinken unserer Zeit gewaltig hinterher. Inzwischen haben wir Mitte Mai und in 14 Tagen soll es losgehen. Dennoch wollen wir lieber chronologisch bleiben und verpassen diesem Blog ganz frech das Datum des Tages, an dem wir von unserem Winterliegeplatz auf unseren Sommerliegeplatz umgelegt haben. Und auf dem wir nun auch schon wieder seit 6 Wochen liegen und den wir schon in 2 Wochen wieder verlassen werden, um in Richtung Süden aufzubrechen. So beginnt heute eine kleine Blogaufholjagd, um wieder aktuell zu werden, bis es wirklich losgeht. In den letzten Wochen ist einfach zu viel passiert, um in Ruhe zu bloggen. Vieles an der PINCOYA war am Ende doch aufwendiger, als wir es uns gewünscht haben, aber auch traurige und freudige Familienereignisse haben uns begleitet.

Am 30.03. ist unsere Wintersaison zu Ende. Der Motor springt sofort an und wir können umlegen. Eigentlich müssen wir nur von Steg B zu Steg C. 30 m rückwärts würden reichen, aber wir drehen einfach mal einige Runden im Neuen Hafen. Irgendwie fährt die PINCOYA nicht richtig. Über den Winter hat sie schon einigen Bewuchs angesetzt, das kann man am Wasserpass sehen. Erinnerungen an 2015 werden wach, da hatte die PINCOYA zu unserem Umzug 8 Wochen bewegungslos in Heiligenhafen liegen müssen und diese 8 Wochen haben damals Heerscharen von Seepocken genutzt, um sich auf der Schraube hemmungslos zu vermehren. Da fuhr’s auch gar nicht mehr so richtig und wir mussten tatsächlich hochgehoben werden, um dem hemmungslosen Treiben auf der Schraube mit dem Spachtel ein jähes Ende zu setzen. Das wird es auch heute wieder sein. Aber egal, Anfang Mai wollen wir ja sowieso kurz raus, um das Unterwasserschiff und die Opferanoden zu machen. Dann kommt der Spachtel wieder zum Einsatz. Ansonsten funktioniert alles und zufrieden machen wir an Steg C fest.

Wir sind schon froh, dass der Winter nun durch ist und vor allem, dass dieser Winter nicht so knackekalt war wie der Winter davor. Richtig winterentspannt gemütlich war es nicht oft, aber das lag auch daran, dass wir zu viel gebastelt haben. Ein bastelfreies Leben an Bord im Winter wäre bestimmt angenehmer gewesen. Besonders schön bleibt uns aber der Jahreswechsel in Erinnerung, den wir ja so das erste Mal schwimmend verbracht haben.

Aber unser »Winterleben an Bord« war im Großen und Ganzen eigentlich ok, nur die Feuchtigkeit war am Ende das wohl größte Problem. Waren wir nicht an Bord, haben die 7 Salztrockenboxen gute Arbeit geleistet, nur gegen die »von uns selbst eingeschleppte Feuchtigkeit« waren sie mehr oder weniger machtlos. Das mit der Kälte ging eigentlich auch, die Heizung musste nie über Nacht laufen und wenn es mal wirklich gefroren hat, dann haben wir »unseren Lebensraum« auf den Salon verkleinert. Den kleineren Salon haben wir immer schön warm bekommen. Die Kombination aus Dieselheizung und Radiator war effektiv genug, um es uns gemütlich zu machen.

Für den Winter kam dann natürlich auch wieder unsere Propangasflasche zum Einsatz. Die haben wir ja seit 3 Jahren für den Saisonanfang und das Saisonende. Das Butan in den blauen Flaschen ist unter 10° C völlig unbrauchbar, weswegen man in Skandinavien dieses Gas in den blauen Flaschen ja gar nicht bekommt. Außerdem ist der blaue Butangasspaß auch unverschämte fünfmal teurer als Propan. Grundsätzlich hätten wir ja schon längst generell auf Propan umgestellt, wenn unser Gaskasten nicht so winzig und klein konzipiert worden wäre, dass nur blaue Butanflaschen hineinpassen.

Nun ja, nun sind wir aber auch nicht ganz unfroh, dass der Winter vorbei ist. In der Summe haben wir Glück gehabt, es war ein milder Winter und das war auch gut so. Das Überwintern im Wasser ist im-Jaich absolut problemlos, wobei die ganze Marinamannschaft im-Jaich natürlich auch nichts am Wetter machen kann. Aber alles andere ist einfach nur herausragend toll, angenehm, freundlich und zuvorkommend. Da gibt es von uns volle 5 Sterne auf den Service und die Anlagen und noch einen Extrastern wegen der Seltenheit eines solchen Services hinzu. Das haben wir schon ganz anders erlebt und deswegen muss das auch mal so gesagt werden, denn selbstverständlich ist das beileibe nicht. Und wenn es uns noch einmal nach Norden verschlägt, werden wir ganz bestimmt wieder hier festmachen, vielleicht auch wieder über einen ganzen Winter.

Am Sonntagmorgen klingelt dann unser Handy. Astrid und ich haben Oma-und-Opa-Rufbereitschaft. In Hamburg ist es soweit und wir springen in Henry und sausen in Rekordzeit über die Gott-sei-Dank vollkommen freie Autobahn zu Johanna, Luiz und Leonard. Leonard freut sich schon auf eine möglichst ganz lange Oma-und-Opa-Spielezeit, aber schon am Nachmittag kräht seine Schwester Theodora ihren ersten Schrei in unsere Welt. Unsere Familie ist wieder um ein kleines Wunder reicher geworden. Da ist es völlig egal, dass wir in Bremerhaven alles stehen und liegen gelassen haben, denn es kommt ja schon bald ein nächstes Bastelwochenende.


in Bremerhaven im-Jaich
53° 32′ 52,6″ N, 08° 34′ 11,6″ E