Es ist nicht zu übersehen, die Segelsaison geht definitiv zu Ende. So rücken Astrid und ich diesmal als Clementine und Meister Propper zum Putzwochenende an. Der diesig nasse Samstag macht es uns nicht schwer, bei unseren eigentlichen Putzplänen zu bleiben. Wäre es wenigstens etwas freundlicher, hätten wir sicherlich einige gute Ausreden gefunden, um das Putzwochenende kurzerhand in ein weiteres Absegelwochenende zu verwandeln. Aber es ist regnerisch, feuchtkalt und diesig. Fast 1600 sm liegen nach dieser Saison in unserem Kielwasser, jede freie Minute waren wir unterwegs und immer noch sind wir so schrecklich heiß auf die nächste Seemeile. Da wir bisher aber alle Zeit ins Segeln gesteckt haben, haben wir auch immer nur das Nötigste getan, um die schöne große Ordnung auf der PINCOYA aufrecht zu erhalten. Deswegen haben sich inzwischen genügend Eckchen, Schapps und Backskisten um das Intensivpflegeprogramm von Clementine und Meister Propper beworben.
Aber erst einmal freuen wir uns riesig über die neue Cockpit-Freiheit. Ein Gefühl wie bei den Winterarbeiten, wenn der Mast nicht steht. Wir haben das Achterstag über den Geräteträger umgelenkt und so aus dem Cockpit verbannt. Die Idee dazu hatten wir in dieser Saison und nun hat Oeverdiek & Heinritz es umgesetzt. Es ist einfach unglaublich, wieviel mehr Bewegungsfreiheit und Raum diese kleine Veränderung ins Cockpit bringt. Das ist echt der Oberhammer! Immer wieder laufen wir “erhobenen Hauptes” über die Sitzbänke und freuen uns einfach nur über die tolle Lösung. Wir hatten uns vorher mit Oeverdiek & Heinritz beraten und nun haben die das genauso gemacht, wie wir es wollten. Super!
Auch der Bügel für das Bimini ist schon dran und am Samstagvormittag besprechen wir noch die genaue Ausführung und Position des Biminis mit dem Meister von O&H. Das wird auch super! Wenn man sich etwas berät, dann lassen sich fast immer richtig gute Lösungen finden.
Und dann kommt endlich der Einsatz für Clementine und Meister Propper. Astrid macht sich unter Deck an die Arbeit und ich über. Nur ein kleines Mittagsschläfchen unterbricht unsere Arbeitswut, so dass abends schon fast alles in so einem Frühjahrsglanz erstrahlt, dass wir eigentlich schon gleich die nächste Saison eröffnen könnten.
Am Sonntag scheint die Sonne. Gott sei Dank braucht sie einige Zeit, um die Nachtfeuchtigkeit zu vertreiben. Das sichert uns ein ausgiebiges Trödelfrühstück. Die gewonnene Stunde der Winterzeitumstellung verpufft fast unbemerkt in unserem Müßiggang.
Wehmütig nehmen wir die Segel runter und legen sie auf dem Steg zusammen. Die fast letzten Stegnachbarn verabschieden sich bis ins neue Jahr. Fast 5 Monate Wintersaison liegen vor uns. Es wird wieder eine Wintersaison mit viel Bastelei. Letzte Woche haben wir unsere Arbeitsliste zusammengestellt. Ganz ehrlich, es sieht nicht danach aus, dass wir all das schaffen was wir uns vorgenommen haben. Aber kleine Ziele bringen eben auch nur kleine Ergebnisse und große Ziele haben wenigstens die Chance auf ein großes Ergebnis. Also los!
Nach und nach wird die PINCOYA abgetakelt. Am nächsten Wochenende geht es unter Motor nach Burgstaaken unter den Kran.
Zum Schluss tanken wir noch einmal fast voll. Nicht ganz voll, denn diesen Winter gibt es ganz bestimmt die schon lang geplante Doppelfilteranlage. Dafür darf kein Diesel bis in dem Zulauf stehen, sonst können wir den nicht abnehmen. Das Tanken aus den Kanistern ist mit einem Schüttelschlau eine supersaubere Sache. Und preiswert ist das obendrein. Bei der Jet in Hannover gibt es den Diesel für 1,28€. An der Tanke im Hafen von HHafen für 1,65€. Da hatten wir die Anschaffung der Kanister nach einer Tankfüllung im Frühjahr schon wieder raus. Wir denken auch, dass Kanister schlußendlich die bessere Wahl sind, als ein zweiter fester Tank, den wir anfangs noch extra einbauen wollten. Man ist flexibler und kann uU die Dieselqualität einfacher nochmals prüfen und auch ggf. nochmals vorfiltern.
Am Sonntagnachmittag ist die PINCOYA ziemlich winterlagerfertig. Das ist auch gut so, wer weiß schon wie es nächstes Wochenende wird. So haben wir auch auf jeden Fall keine Hektik vor dem Kranen.