Wir dümpeln in bestem Sonnenschein und bei sehr leichten Winden mitten im Öresund vor Kopenhagen herum. Gerade fahren gerade zwischen Saltholm und dem Flakfort Richtung Schweden. Ein mutiger Segelversuch schlug gerade fehl, es ist einfach zu wenig Wind mit dem wir langsam nach Norden vorankreuzen könnten. Also Zeit für einen Blog, zum Lesen und Sonnenbaden.
Gestern haben wir uns von Lin verabschieden müssen. Sie ist von Kastrup zurück nach Hannover geflogen. Ganz allein.
Das sind wir nun auch. Es ist schon ein komisches Gefühl, so wie schon mal im letzten Jahr, als Astrid und ich auch die letzte Woche allein gesegelt sind. Seit wir ein eigenes Schiff haben, war Lin auf allen großen Segeltörns dabei und ist der dritte Seemann geworden, der langsam immer mehr Aufgaben selbst übernommen hat.
Dragör hatten wir uns als Hafen eigentlich nur wegen der Flughafennähe ausgesucht. Aber das kleine Städtchen ist wunderschön, der Yachthafen total ruhig, weil alle Segeltouristen in den größeren Stadthafen fahren, wo dann auch ordentlich Remmidemmi ist.
Ein Badestrand mit Badestegen und einer großen Badebrücke aus früheren Zeiten liegt direkt neben dem Hafen am alten Dragör Fort. Dort haben wir uns herumgelümmelt und gebadet. Erstaunlich gutes Wasser für die Hauptstadtnähe. Hier hat Lin dann auch ihr Abschiedsschwimmerchen genommen, bevor sie 3 Stunden später schon im Flieger nach Hannover saß.
Übrigens gibt es in dem alten Fort, das aus dem ersten Weltkrieg stammt und sicher auch im zweiten militärisch genutzt wurde, nun ein Hotel. Ich war kurz dort drin, um Polletten für die Waschmaschine zu holen. Ist schon eine recht individuelle Sache, nicht wirklich zu vergleichen mit einem normalen Hotel. Leicht morbider Charme. Aber wer’s mal ganz anders haben möchte, als die Breite Masse, der ist dort genau richtig. Ist was für dich Harald, mal was echt anderes.
Nun hat Astrid gerade unseren 2ten Segelversuch gestartet. Es scheint zu klappen, wir kommen in Schrittgeschwindigkeit zickzacke im Sund voran. Obwohl das Flakfort mit seinem (noch) fast ganz leeren Hafen direkt neben uns lockt. Aber wir wollen heute wenigsten noch Helsingør sehen. Da gibt es auch einen Hafen an der alten Burg.
Nachdem Astrid nun mehrmals im Schiff verschwunden ist, um hinterher noch leichter bekleidet in einer Wolke aus Sonnencremeduft wieder hervorzukommen, ist es wohl Zeit die Urlaubsbräune zu vervollständigen. Kopf und Arme sind zwar schon knackebraun, aber Bauch und Beine sind definitiv noch in hannoverscher Bürotönung.
Also bis zur nächsten Mail, nun werden wir sonnenbaden…..
Liebe Grüße
Martin & Astrid
im Öresund vor Kopenhagen; 55° 39.774 N, 12° 44.520 E